Auch Privatleute können von Dorferneuerung profitieren

Momberger müssen Anträge bis zum Sommer 2011 stellen
Die Dorferneuerung in Momberg läuft seit dem Jahr 2004. Bisher haben 29 Privatleute Fördermittel für die Sanierung ihrer Häuser beantragt und rund 177 000 Euro an Unterstützung erhalten.
von Florian Lerchbacher
Momberg. Adolf Dippel blickt auf sein Haus in der Straße am Kirchberg und fasst zusammen, was er alles sanieren lassen möchte. Das 1794 gebaute Haus soll unter anderem neue Fenster und Schindeln sowie eine bessere Wärmedämmung bekommen. Außerdem ist geplant, das Dach nach der Vorlage der Denkmalpflege wieder zu seiner ursprünglichen Form umzubauen. Rund 150 000 Euro muss Dippel investieren – 30 000 Euro kann er über die Dorferneuerung erhalten.
30 Prozent der Gesamtsumme können Privatleute an Förderung pro Objekt bekommen, maximal allerdings 30 000 Euro pro Gebäude. Bedingung ist, dass die Bauwerke von 1955 oder früher stammen – wobei die Jahreszahl keine feste Grenze sei, wie Sabine Blaufuß vom Fachdienst Dorferneuerung des Landkreises betont.
Sie ist Ansprechpartnerin für Fragen rund um die Förderung. Hans-Jürgen Laukel aus Frohnhausen bietet mit seinem Beratungsbüro kostenfreie Erstberatungen rund um Umbau- oder Sanierungsarbeiten an. „Das Programm ist sehr umfangreich. Ohne Unterstützung kann man eigentlich keinen vernünftigen Antrag stellen“, betont Blaufuß.
Nach der ersten Kontaktaufnahme statten Blaufuß und Laukel dem potenziellen Antragsteller einen Besuch ab und inspizieren das oder die entsprechenden Gebäude. „Wir machen Vorschläge, was an Sanierungen notwendig wäre. Die Bauherren entscheiden dann aber natürlich, was sie auch wirklich umsetzen lassen“, erklärt Blaufuß.
Anschließend muss der Bürger Kostenvoranschläge einholen und diese zusammen mit dem ausgefüllten Antragsformular und den erforderlichen Genehmigungen sowie Bildern des Projektes beim Fachdienst Dorferneuerung einreichen. „Vorher dürfen sie aber noch nicht mit der Umsetzung beginnen – weder Aufträge vergeben noch mit den Arbeiten anfangen“, wie Laukel betont. Dies dürfe erst geschehen, wenn die Fördergenehmigung der Wirtschafts- und Infrastrukturbank
Hessen eingehe. Der Bauherr muss finanztechnisch in Vorlage gehen. Den Förderbetrag erhält er, wenn die Arbeiten abgeschlossen sind.
Die Dorferneuerung läuft in Momberg zwar noch bis ins Jahr 2012, Anträge müssen aber bis spätestens Sommer 2011 eingereicht werden.
Sollten die Gebäude in den Kernen von Neustadt, Momberg, Speckswinkel oder Mengsberg bestehen und mindestens 50 Jahre alt sein, können die Eigentümer auch noch Fördermittel von der Stadt erhalten, betont Bürgermeister Thomas Groll.