Auf Patrouillengang

Stadt Neustadt kontrolliert, dass sich die Bürger an die Vorgaben der Bundesregierung halten
VON FLORIAN LERCHBACHER
NEUSTADT. Die Stadt Neustadt setzt voll auf die Sicherheitsvorkehrung der Bundesregierung zum Schutz vor der Corona-Pandemie. Sie gehörte zu den ersten Kommunen, die sich für die Schließung öffentlicher Anlagen entschied: Um die Verlockung des Bürgerparks gering zu halten, sperrte sie die „grüne Lunge“ bereits vor einer Woche – weil dort Spielplätze für Kinder und Senioren, also in normalen Zeiten beliebte Treffpunkte der Menschen, sind.
Nun kontrollieren die Neustädter auch, dass sich die Menschen an die Anweisungen halten und maximal zu zweit durch die Stadt gehen.
Am Montag ging es los. Hatte Bürgermeister Thomas Groll nach den ersten zwei Patrouillenfahrten noch keine Verstöße zu vermelden, so teilte er am Dienstag mit, dass er abends noch auf zwei Gruppen getroffen sei, die aus vier beziehungsweise sechs Personen bestanden. Beide Male handelte es sich um Flüchtlinge, die in der Erstaufnahmeeinrichtung leben. Angespro
chen darauf, dass sie gegen Vorschriften verstoßen, hätten sie sich einsichtig gezeigt, berichtet der Rathauschef. Er und seine Mitarbeiter hätten die Gruppen noch einmal auf die Verhaltensregeln hingewiesen – und rät seinen Mitmenschen, ähnlich vorzugehen: „Bevor man bei uns anruft, sollte man die Leute, die gegen Vorschriften verstoßen, freundlich aber bestimmt darauf ansprechen.“ Er sei sich sicher, dass man meistens auf Verständnis stoßen werde.
Die Stadt kündigt an, vor allem den Bürgerpark zu kontrollieren, aber auch den Rest der Innenstadt sowie die Verbindungen EAE-Kaufpark und EAE-Innenstadt.
Stadt ruft zur Unterstützung der lokalen Imbisse auf
Bürgermeister Thomas Groll weiß außerdem um die finanziellen Auswirkungen, die die derzeitige Lage auf kleine heimische Unternehmen hat. Eine Gutscheinaktion wie in Marburg ist nicht geplant, er ruft aber dazu auf, die heimischen Imbisse und Restaurants zu unterstützen und sich
gelegentlich etwas zu essen zu bestellen, es abzuholen oder sich bringen zu lassen –
und so den Betreibern zu helfen und etwas für den Fortbestand der Angebote zu tun.