Brunnen soll Treffpunkt sein

Stadt sanierte das Struthbrünnchen
Im vergangenen Jahr musste die Stadt die geplante Sanierung des Struthbrunnens aus dem Haushalt streichen, in diesem Jahr hat sie das Projekt jedoch umgesetzt.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Seit 60 Jahren steht der Gedenkstein am Struthbrunnen. Das Jubiläum war für Bürgermeister Thomas Groll Anlass, die Sanierung in diesem Jahr auf jeden Fall durchzuziehen. Gemeinsam mit Ehrenstadtrat Ludwig Dippel hatte er das Projekt geplant und die Umsetzung sogar im vergangenen Jahr bereits angekündigt. „Es ist das Ziel der Stadt, das Struthbrünnchen in einen besseren Zustand zu versetzen und zu einer Begegnungsstätte zu machen“, hatte er während einer Grillfeier für Senioren gesagt.
Wie lange es den Brunnen bereits gibt, ist nicht bekannt. Sicher ist, dass die Neustädter früher, wenn sie aufs Feld hinaus zogen, zuerst an dem Brunnen vorbeigingen, um eine Kanne kühles Wasser mitzunehmen. Während des Baus des Stadions in den 70er Jahren wurde die Hälfte des Rundweges zugeschüttet, mit dem Walderholungsgebiet Struth ging es bergab. Das soll sich nun wieder ändern.
Zwar sind die Wege zum Brunnen auch jetzt nicht optimal begehbar: „Wir haben dort einen sehr nassen Untergrund, daher konnten wir nicht mit schwerem Gerät arbeiten. Der Weg ist also nicht so fest, wie wir es eigentlich gerne gehabt hätten“, sagt Groll und ergänzt: „Zu Fuß sollte es okay sein, aber es ist eben kein Luxusweg.“
Noch heute holen sich Neustädter in der Struth Wasser. Zudem sei der Ort ein beliebtes Ziel für Wanderer. Diese Gründe und das Anliegen des Bürgermeisters, auch kleinere kulturelle Denkmäler zu erhalten, gaben den Ausschlag für die Sanierung. Insgesamt wurden 200 Tonnen Schotter aufgebracht. Die Stadt ließ die Wege freischneiden, die Brücke begradigen und das Geländer erneuern (noch ist es ein Provisorium). Am Brunnen stehen eine neue Bank und ein Papierkorb, vier Stufen erleichtern den Zugang zum Wasser, dessen Lauf neu gefasst ist. Eine Schranke verhindert zudem, dass Autofahrer den matschigen Weg in die Struth nutzen.
Die Materialkosten belaufen sich auf rund 3 500 Euro – und dennoch ist Groll nicht ganz zufrieden: Trotz aller Bemühungen konnten die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs den Gedenkstein nicht komplett von Farbschmierereien befreien. Gar mit Drahtbürste und Chemikalien seien die Angestellten ans Werk gegangen, ganz sauber bekamen sie den Stein aber nicht. Einen neuen setzen kam jedoch nicht in Frage: „Wir wollten die Historie nicht einfach entfernen“, sagt der Bürgermeister und fasst mit einem Schmunzeln zusammen: „Insgesamt haben wir es ein bisserl schöner gemacht.“