Zwei starke Charaktere stellen sich den Neustädter Bürgern

Bürgermeisterwahl in Neustadt: Heute OP-Wahltalk im Haus der Begegnung

Neustadt. Heute beginnt um 19.30 Uhr der OP-Wahltalk im Haus der Begegnung: Thomas Groll (CDU) und Georg A. Metz (SPD) stellen sich ihren Wählern vor.

von Markus Engelhardt

In einer Demokratie haben die Bürger die Möglichkeit, über ihre politische Führung durch freie Wahlen selbst zu bestim­men. Und eine Wahl entspricht besonders dann den demokrati­schen Grundsätzen, wenn die Bürger buchstäblich „die Wahl haben“ – die Alternativen also wirkliche Alternativen sind.

Wenn die wahlberechtigten Bürger von Neustadt am 14. Ja­nuar darüber entscheiden, wer während der kommenden sechs Jahre die Geschicke der Stadt leitet, haben sie die Wahl zwi­schen zwei Bürgermeisterkan­didaten, die unterschiedlicher kaum sein könnten.

Die Christdemokraten schi­cken Thomas Groll ins Rennen, der mit 36 Jahren zwar noch re­lativ jung ist, aber bereits über fast 18 Jahre Erfahrung in der Kommunalpolitik verfügt. Der Geschäftsführer des Regional­bauernverbands Wetterau-Frankfurt und des Kreisbau­ernverbands Hochtaunus ist Vorsitzender der Neustädter Stadtverordnetenversamm­lung. Groll ist Single, seine Freizeit verbringt der Jurist auf dem Fußballplatz oder im Zirkuszelt: Die Welt der Artis­ten hat es dem Kreistagsabge­ordneten angetan. „Zwei starke Charaktere stellen sich den Neustädter Bürgern“ weiterlesen

Land gibt Starthilfe für neue Konzepte

Regierung entscheidet nach einem Wettbewerb über die Aufnahme in das neue EU-Förderprogramm

Marburg. Künftig sollen alle Städte und Gemein­den im Kreis die Chance auf EU-Gelder für die Regionalentwicklung ha­ben.

von Michael Rinde

Beinahe im „Eilverfahren“ ent­standen seit dem vergangenen September im Kreis gleich zwei neue Regionen, also Zu­sammenschlüsse von Städten und Gemeinden: die Regionen Marburger Land (mit den Städ­ten und Gemeinden Amöneburg, Ebsdorfergrund, Weimar, Fronhausen und den ländlichen Marburger Stadtteilen) und Ostkreis (mit den Städten Stadtallendorf und Neustadt).

Diese Zusammenschlüsse wa­ren nötig, wenn auch diese sie­ben Kommunen in Zukunft EU-Fördergelder für ihre Regio­nalentwicklung erhalten wol­len. Denn die Europäische Uni­on und das Land Hessen, starten mit einem neuen Programm. Auf „Leader Plus“ folgt ab die­sem Jahr ELER (die OP berich­tete, siehe „Hintergrund“). Lea­der Plus hatte aus Sicht von Landrat Robert Fischbach vor allem eine Schwäche: Nur die Städte und Gemeinden im Kreis kamen in den Genuss der EU-Gelder, die entweder Mitglied der Entwicklungsgruppe Region Burgwald oder beim Verein Region Lahn-Dill-Berg­land waren.

Vor diesem Hintergrund kam es unter Moderation von Fisch­bach im September zu Ge­sprächen über die Bildung neu­er lokaler Zusammenschlüsse, im November und Dezember fassten die Parlamente der Städte und Gemeinden bereits entsprechende Beschlüsse.

In den nächsten Monaten er­stellen die jungen Regionen Marburger Land und Ostkreis mit Hilfe von Fachbüros Ent­wicklungskonzepte. Der Verein Region Lahn-Dill-Bergland und die Entwicklungsgruppe Regi­on Burgwald schreiben ihre schon vorhandenen Konzepte weiter fort. Gestern übergab Landrat Robert Fischbach an drei der vier Bündnisse Bewil­ligungsbescheide. Denn das Land Hessen fördert die Kon­zepterstellung mit einem 70-prozentigen Zuschuss. Die Re­gion Burgwald fehlte beim Ter­min gestern, sie erhält den För­derbescheid vom Landkreis Waldeck-Frankenberg, wo der Verein beheimatet ist.

Fischbach sprach gestern von „einem guten Ansatz, um För­dermittel der EU in den Kreis zu holen.“ Ihm ist es als Land­rat wichtig, dass künftig keiner Stadt oder Gemeinde der Zu­griff auf die EU-Gelder mehr verwehrt bleibt.

Das Land Hessen entscheidet im zweiten Halbjahr – nach ei­nem landesweiten „Wettbe­werb der Regionen“ – darüber, welche Zusammenschlüsse am Ende in das Programm ELER aufgenommen werden.

EU will weg vom „Kirchturmdenken“

Von einer gegenseitigen Kon­kurrenz wollten Vertreter der drei Bündnisse aus dem Kreis gestern aber nichts wissen. „Wir sind zuversichtlich, dass alle vier Regionen in das Pro­gramm aufgenommen wer­den“, unterstrich Andreas Schulz, Bürgermeister der Ge­meinde Ebsdorfergrund. Per­spektivisch sei auch die Bildung einer großen gemeinsa­men Region denkbar.

Fischbach hatte die Euphorie zuvor etwas gedämpft und an­gesichts des ausstehenden lan­desweiten Wettbewerbs betont, dass eine Aufnahme aller Re­gionen „noch nicht ganz sicher ist.“

Die Europäische Union förde­re bewusst das Denken in Re­gionen und die interkommunale Zusammenarbeit, um Konkur­renz gehe es dabei nicht, beton­te auch Ernst-Ludwig-Wagner, Regionalmanager des Verein Region Lahn-Dill-Bergland.

In Sachen Entwicklungskon­zept hat der Verein bereits eini­ge Erfahrungen. Bei der Fort­schreibung werde beispielswei­se der demographische Wandel, der prognostizierte Rückgang der Bevölkerung, im Vorder­grund stehen, kündigte Bernd Schmidt, Bürgermeister der Gemeinde Dautphetal, gestern an. Bei der Tourismusförde­rung sei die Region bereits gut aufgestellt. In Kürze erfolge die Ausweisung eines Wander­wegs von Marburg bis nach Dil­lenburg. Manfred Hoim, Bür­germeister der Stadt Neustadt, hob hervor, dass die beiden Ost­kreis-Städte andere Schwer­punkte setzen wollen. Touris­mus spiele dabei keine große Rolle. „Auch bei uns wird die Bevölkerungsentwicklung im Vordergrund stehen.“ „Land gibt Starthilfe für neue Konzepte“ weiterlesen

Der „Schorsch“ schlendert über den Markt seiner Stadt

Bürgermeisterwahl in Neustadt: Ein Tag mit SPD-Kandidat Georg August Metz

Neustadt. Vor der Bür­germeisterwahl am 14. Januar begleitet die OP die Kandidaten im Wahl­kampf – heute: Sozialde­mokrat Georg A. Metz.

von Markus Engelhardt

„Ich möchte für alle Bürger da sein“, erklärt Georg August Metz. „Und der Besuch des Weihnachtsmarkts ist eine gute Gelegenheit, mein großes Man­ko auszugleichen.“ Der Sozial­demokrat ist sich bewusst, dass es im Kampf um die Macht im Neustädter Rathaus auch da­rauf ankommt, wen die Wähler besser kennen – und dass sein politischer Gegner diesbezüg­lich im Vorteil ist.

Beim Gang über den Weih­nachtsmarkt seiner Heimat­stadt wird jedoch deutlich, dass der SPD-Kandidat bei vielen Bürgern bekannt und beliebt ist. Von allen Seiten wird der „Schorsch“ gegrüßt, rufen ihm gut gelaunte Neustädter gute Wünsche zu, klopft man dem 46-Jährigen auf die Schulter. Fast scheint es, als seien seine prominenten Begleiter weniger bekannt als er: Sein Rauschenberger Amtskollege Man­fred Barth – für den demnächst der Landratswahlkampf an­steht – und der Bundestagsabgeordnete Sören Bartol schlen­dern an Metz‘ Seite über den Markt in der Innenstadt. „Der „Schorsch“ schlendert über den Markt seiner Stadt“ weiterlesen