Zwei starke Charaktere stellen sich den Neustädter Bürgern

Bürgermeisterwahl in Neustadt: Heute OP-Wahltalk im Haus der Begegnung

Neustadt. Heute beginnt um 19.30 Uhr der OP-Wahltalk im Haus der Begegnung: Thomas Groll (CDU) und Georg A. Metz (SPD) stellen sich ihren Wählern vor.

von Markus Engelhardt

In einer Demokratie haben die Bürger die Möglichkeit, über ihre politische Führung durch freie Wahlen selbst zu bestim­men. Und eine Wahl entspricht besonders dann den demokrati­schen Grundsätzen, wenn die Bürger buchstäblich „die Wahl haben“ – die Alternativen also wirkliche Alternativen sind.

Wenn die wahlberechtigten Bürger von Neustadt am 14. Ja­nuar darüber entscheiden, wer während der kommenden sechs Jahre die Geschicke der Stadt leitet, haben sie die Wahl zwi­schen zwei Bürgermeisterkan­didaten, die unterschiedlicher kaum sein könnten.

Die Christdemokraten schi­cken Thomas Groll ins Rennen, der mit 36 Jahren zwar noch re­lativ jung ist, aber bereits über fast 18 Jahre Erfahrung in der Kommunalpolitik verfügt. Der Geschäftsführer des Regional­bauernverbands Wetterau-Frankfurt und des Kreisbau­ernverbands Hochtaunus ist Vorsitzender der Neustädter Stadtverordnetenversamm­lung. Groll ist Single, seine Freizeit verbringt der Jurist auf dem Fußballplatz oder im Zirkuszelt: Die Welt der Artis­ten hat es dem Kreistagsabge­ordneten angetan.

Georg August Metz, der für die Sozialdemokraten antritt, saß bis 2006 fünf Jahre lang im Neustädter Stadtparlament. Das politische Engagement des Diplom-Verwaltungsbetriebs­wirts begann damit, dass er ei­ne Bürgerinitiative auf den Weg brachte. Deren Arbeit brachte es mit sich, dass die Abfallsatzung seiner Heimat­stadt zweimal geändert wurde.

Der 46-Jährige ist verheiratet und Vater von vier Söhnen. Das große Hobby des Bahn-Team­leiters ist die Imkerei: Metz und seine Familie kümmern sich um acht Bienenvölker.

Während Groll als Lieblings­gericht „Heringssalat mit Pell­kartoffeln“ angibt, bevorzugt Metz Schweinsbraten mit Knö­deln und Kraut. Der SPD-Kan­didat bevorzugt die Länder des Nordens als Reiseziel, den CDU-Mann zieht es in die Resi­denzstädte des Südens. Metz trinkt Tee und Kaffee, Groll lie­ber Mineralwasser.

Nicht nur in Lebensplanung und Privatleben unterscheiden sich die beiden Bürgermeisterkandidaten deutlich – auch poli­tisch gibt es trotz aller Zwänge, die über Parteigrenzen hinaus die Arbeit des neuen Bürger­meisters beeinflussen werden, Streitpunkte. Was die Bedeu­tung der Stadtteile Momberg, Mengsberg und Speckswinkel angeht sowie über die Detail­planung der Finanzen gehen die Meinungen auseinander.

Ihre konkreten Ansichten werden Groll und Metz heute Abend im Haus der Begegnung darlegen, wenn sie sich den Bürgern vorstellen. Zudem ha­ben diese reichlich Gelegen­heit, Fragen an die beiden mög­lichen Nachfolger von Bürger­meister Manfred Hoim zu rich­ten, von denen einer am 1. Juli ins Rathaus einziehen wird. Moderiert wird der OP-Wahl­talk von Carsten Beckmann, dem stellvertretenden Leiter der Lokalredaktion, und Lokal­redakteur Bodo Ganswindt.