Friedrich Bohl sprach beim Jahresempfang in Neustadt
Verspätet, aber dafür im Beisein eines ehemaligen Bundesministers stimmten sich die Neustädter Christdemokraten auf das Jahr 2014 ein.
von Yanik Schick
Neustadt. Groß wurden die Augen der 40 Besucher im historischen Rathaus, als sie Friedrich Bohl ans Rednerpult schreiten sahen. Der heute 69-jährige Marburger spielte über viele Jahre eine führende Rolle in der Bundespolitik; zunächst als parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Er wirkte unter anderem auch als Kanzleramtsminister und enger Vertrauter und Berater Helmut Kohls.
Redegewandt und leidenschaftlich stellte der ehemalige Vorsitzende des CDU-Kreis-Verbands Marburg-Biedenkopf seine Standpunkte zum aktuellen politischen Geschehen auf Bundes-, Landes- und Kreisebene heraus. Besonderes Augenmerk richtete der Jurist auf die Europawahlen. Der Wegfall der Sperrklausel werde die Zusammensetzung des Europäischen Parlaments verändern und stelle für dessen künftige Arbeit eine echte Herausforderung dar, sagte Bohl.
Den Neustädter Stadtverband der Union würdigte er für dessen engagierte Arbeit in der Vergangenheit. „Sie haben gute Politik gemacht, gerade in den Ortsteilen. Ich kann nur den Hut ziehen“, fiel das Zeugnis Böhls mehr als zufriedenstellend aus.
Das mag unter anderem mit den – aus Sicht der CDU – fast schon grandiosen Wahlergebnissen in Neustadt zusammenhängen: Bürgermeister Thomas Groll wurde 2013 mit mehr als 60 Prozent in seinem Amt bestätigt, bei den Bundes- und Landtagswahlen kratzte die Union an der absoluten Mehrheit, und Landrats-Kandidat Marian Zachow erreichte mit gut 44 Prozent sein bestes Ergebnis in Neustadt.
Mit großer Freude rief der Stadtverbands-Vorsitzende Franz-Wilfried Michels diese Zahlen auf dem Jahresempfang noch einmal ins Gedächtnis -und bat auch um künftigen innerparteilichen Zusammenhalt. Zum Beispiel in der Frage, wie man mit dem Haus der Begegnung verfahren werde.
Ehrungen:
40 Jahre: Roswitha Schenk, Johannes Knapp, Hans G. Hoos, Heinrich Hasenpflug, Heinrich Happel, Gisela Haase, Eckhardt Geissei, Rudolf Gemski, Karl Coes, Erich Stern, Ernst Schwalm. 25 Jahre: Eberhard Stock, Thomas Groll