Der Umbau ist im vollen Gange

Aus dem Grundschulstandort Momberg wird die Kindertagesstätte Momberg-Mengsberg

200 000 Euro investiert die Stadt Neustadt in den Umbau der Grundschule zur Kindertagesstätte- weitaus mehr, als sie ursprünglich gedacht hatte (die OP berichtete).

von Florian Lerchbacher

Momberg. „Es ist frappierend, was es für Unterschiede in den Vorgaben bei Kindertagesstätten und Grundschulen gibt“, sagt Neustadts Bürgermeister Thomas Groll und ergänzt mit einer Portion Zynismus: „Es muss beim Wechsel der Kinder ein Quantensprung in der Entwicklung sein. “ In der Juli-Sitzung ließ er die Stadtverordneten eine überplanmäßige Auszahlung von 100 000 Euro absegnen – statt der ganz zu Beginn geschätzten 50 000 Euro kostet der Umbau der ehemaligen Grundschule Momberg zur Kindertagesstätte Momberg-Mengsberg nun 200 000 Euro. Gerade bei Brandschutz, Fluchtwegen, Hygiene und dem sanitären Bereich muss die Stadt aufgrund anderer Anforderungen mehr investieren, als sie einst gedacht hatte.

Inzwischen haben die Umbauarbeiten begonnen und Handwerker gestalten das ehemalige Schulgebäude des Landkreises um. Aus zwei ehemaligen Klassenräumen machen sie zwei Gruppenräume, zwischen die noch ein rund acht Quadratmeter großer „Schlaf- und Differenzierungsraum“ kommt: „Das verursacht zwar Aufwand und Kosten, ist aber Vorgabe“, erklärt Thomas Dickhaut, der Leiter des Fachbereichs Bauen, Planen und Umwelt. Zudem lässt die Stadt eine Tür neu in die Wand brechen, um einen Fluchtweg zu schaffen. Derweil verschließt sie eine andere, um das Büro von Leiterin Danuta Musialik vor einen der Räume setzen zu können. Ebenfalls ein Resultat der Vorgaben rund um Fluchtwege ist, dass sämtliche Heizkörper umgesetzt werden müssen. Im dritten ehemaligen Klassenraum kann sogar fast alles beim Alten bleiben.

63 Anmeldungen liegen vor

Den Lehrmittelraum macht die Stadt zur Küche. Dafür ist die ehemalige Küche bald ein Bewegungsraum, während das einstige Zimmer der Schulleitung künftig für Vorschulunterricht genutzt wird. Ebenfalls rund geht es im Badezimmer – vor allem in Sachen Toiletten als auch Wasserzufuhr und Desinfektionseinrichtungen. Hinzu kommen viele kleinere Veränderungen innerhalb des Gebäudes. Nur die Außenhülle bleibt unverändert.

Auf dem Außengelände muss die Stadt an einer Stelle noch einen Zaun als Fallschutz einziehen. Zudem will sie die Spielgeräte erneuern beziehungsweise durch die besten der ehemaligen Kitas Momberg und Mengsberg ersetzen. „Das wird alles noch beplant“, sagt Groll und kündigt an, dass zumindest im Gebäude alle Arbeiten bis zum Beginn des neuen Kita-Jahres am 7. September abgeschlossen sind. Trotz des Aufwandes und der Kosten freut sich der Bürgermeister auf die neue Einrichtung: Die Gruppenräume seien schön groß, und das Außengelände werde besonders für die Momberger eine „ganz neue Erfahrung“ sein.

Die Trägerschaft über die Kindertagesstätte – die beim ersten Treffen von Kindergarten- und Elternbeirat, der Kirchengemeinde und der Kommune auch einen Namen bekommen soll – übernimmt die katholische Kirchengemeinde St. Johannes. Bisher liegen 63 Anmeldungen – elf davon für U-3-Kinder – vor. Insgesamt wird es 75 Plätze geben, wobei sich die Zahl noch durch Integrationsmaßnahmen oder U-3-Kinder verringern kann. Pro Gruppe wird es zwei Vollzeitstellen für Erzieherinnen geben, wobei nicht alle Angestellten entsprechende Verträge haben. Aus Mengsberg kommen zwei Erzieherinnen mit Teilzeitverträgen, aus Momberg derer vier. Die beiden mit Vollzeitverträgen ausgestatten Momberger Erzieherinnen wechseln ebenfalls innerhalb des Dorfes. Eine Mengsberger Erzieher geht nach Neustadt. Einen Zeitvertrag lässt die Stadt auslaufen.

In Mengsberg läuft das Kindergartenjahr zwar noch, die Einrichtung ist allerdings in der vergangenen Woche ins Gemeindehaus umgezogen, damit der Landkreis mit dem Umbau des Gebäudes für die Schule beginnen kann – auch dort gilt das Prinzip „Aus zwei mach eins“: Auf Initiative der Schulgemeinde gibt es für die Grundschule Mengsberg- Momberg künftig nur noch den Standort in Mengsberg.