Doppelte Feier bei Speckswinkels Feuerwehr

Gerätehausumbau und neues Einsatzfahrzeug sind offiziell eingeweiht worden
Von Michael Rinde

Speckswinkel.
Es hat sich einiges getan bei der Freiwilligen Feuerwehr Speckswinkel: Der Anbau an das Gerätehaus mit neuen Umkleiden ist fertig und zugleich erhielt die Wehr ein neues Einsatzfahrzeug. Letzteres ist ein Ereignis, das die meisten ehrenamtlichen Feuerwehrleute in ihrer Laufbahn nur einmal erleben. Seit Juni ist das neue Tragkraft-Spritzenfahrzeug (TSF-W) mit 600 Liter-Löschwassertank im Einsatz. Das Vorgängerfahrzeug war über 30 Jahre alt.
Am Freitag, 20. September, feierten Feuerwehr und Stadt die Einweihung von beiden Neuerungen. Bei der Feuerwehr Speckswinkel war die Umkleide bisher eigentlich nicht vorhanden, denn die Frauen und Männer mussten sich in der Fahrzeughalle umziehen. Dort standen die Spinde. Jetzt gibt es dank Nutzung des früheren Jugendraums im Untergeschoss des Zollhofes eine Umkleide und zugleich die vorgeschriebene Schwarz-Weiß-Trennung. Einsatzkräfte kommen häufig mit stark verschmutzter, ja kontaminierter Kleidung zurück zum Gerätehaus. Die legen sie jetzt auch im „Schwarzbereich“ ab, bevor sie die Umkleide betreten. Die Feuerwehrleute aus Speckswinkel haben dabei selbst Hand angelegt und weit über 350 Arbeitsstunden eingebracht, wofür sie vom Vize-Regierungspräsidenten Jan Schneider, von Landrat Jens Womelsdorf wie auch von Neustadts Bürgermeister Thomas Groll gewürdigt wurden. Wie viele Stunden es am Ende waren und noch werden, vermochte Wehrführer Marco Stegner am Freitag nicht zu sagen. „Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen“, bekannte er. Die Wehr will im Gerätehaus noch Restarbeiten vornehmen. Ein Bauwagen ersetzt den Jugendlichen ihren verlorengegangenen Raum. Das solle übergangsweise so sein, erklärte Bürgermeister Thomas Groll. Ausdrücklich lobte er dabei die Förderung für den Umbau.

Insgesamt hat der 210.000 Euro gekostet, 90 Prozent davon sind über das Programm Hessenkasse bezahlt worden. „Ein ausgesprochen gutes Förderprogramm“, sagte Groll. Er mahnte aber auch in Richtung des Landes, die Vorgaben für Gerätehäuser nicht noch höher zu schrauben angesichts der Finanzlage der Kommunen. „Wir haben schon sehr hohe Standards“.

Vize-Regierungspräsident Jan Schneider versicherte seinerseits, dass das Land das Thema Vorschriften und Vorgaben aktuell im Blick habe. Schneider hob die Bedeutung der ehrenamtlichen Einsatzkräfte für die Sicherheit der Bevölkerung wie auch für die Gemeinschaft im Ort hervor. Landrat Jens Womelsdorf betonte seinerseits, wie gerne er nach Speckswinkel komme. Das neue Fahrzeug gehöre auch zum Katastrophenschutz-Zug, habe darum auch überörtlich eine wichtige Aufgabe. Wehrführer Stegner betonte: „Das Fahrzeug ist genauso geworden, wie wir es brauchen“.

Auch der Feuerwehrverein hat einzelne Elemente der Ausrüstung des Autos beigesteuert. Es verfügt auch über eine moderne Rundum-Beleuchtung für nächtliche Einsatzstellen. Das Fahrgestell finanzierte das Land mit 40.000 Euro, die Stadt Neustadt übernahm den Aufbau mit Kosten von 61.000 Euro.

Frank Bielert, der Neustädter Stadtbrandinspektor, hob heraus, dass mit Fahrzeug und Umbauten die Neustädter Wehren insgesamt gestärkt worden sind. Ortsvorsteher Martin Naumann sah das Engagement der Stadt als „klares Zeichen für die Zukunft der Feuerwehr“ im Ort.