Dr. Christoph Ullrich besuchte Stadt Neustadt und war voll des Lobes
Neustadt.
Es sei spürbar, dass Einigkeit in den städtischen Gremien in den wichtigen Fragen der Stadtentwicklung nur von Vorteil sei. So lautete das Fazit von Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich, nachdem er der Stadt Neustadt einen Besuch abgestattet hatte. Zuvor hatte er sich unter anderem mit Kommunalpolitikerinnen und -politikern getroffen, sich durch die Stadt führen lassen, Firmen besucht und so einen Einblick in die Stadt bekommen. „Es freut mich festzustellen, dass es junge Unternehmer gibt, die etwas wagen und erfolgreich sind“, kommentierte er dabei.
Bürgermeister Thomas Groll sprach während des Besuchs aktuelle Themen an. Der Bogen reichte von der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen für Geflüchtete über die Zukunft der hausärztlichen Versorgung und die kommunale Wärmeplanung bis hin zur „unbefriedigenden Situation“ beim Bahnhof sowie Fragen der Stadtentwicklung. Er verwies auch auf die großen Herausforderungen bei der Erstellung des Haushaltsplanes 2025, da die Kassen von Bund und Land leer seien.
„Wir leben hier in einer tollen Bildungs- und Wirtschaftsregion Mittelhessen, haben hier viele spannende mittelständische Unternehmen in den fünf Landkreisen des Regierungsbezirks, reden aber viel zu wenig darüber“, warb Ullrich für mehr Selbstbewusstsein in der Region. Er lobte aber auch die konstruktive Zusammenarbeit zu allen Fragen rund um die Erstaufnahmeeinrichtung. Insbesondere hob er den steten Kontakt des Bürgermeisters zu den Verantwortlichen hervor: Groll vertrete gegenüber dem Land mit Nachdruck die Interessen der Kommune und ihrer Einwohnerinnen und Einwohner. Anschließend ging es ins „Tagwerk“ in der Ringstraße, wo Martin und Nadine Krapp aus einer maroden Hofreite eine Tagespflegeeinrichtung gemacht hatten. Ullrich gratulierte ihnen für ihren Mut, ein solches Umbauprojekt mit privaten Mitteln anzupacken. Martin Krapp erinnerte an die Fördermittel von Kommune und der Region Marburger Land. Der Bürgermeister entgegnete, dass diese Unterstützung aus städtebaulichen Gründen gerechtfertigt gewesen sei und „Tagwerk“ eine bedeutsame Rolle im sozialen Leben der Kommune spiele.
Im „Waldstadion“ war zu beobachten, wie die neue Tartanlaufbahn eingefärbt wurde. Der Regierungspräsident hob die vielfältigen Investitionen in die kommunale Infrastruktur hervor und fand es bemerkenswert, dass das Bauprojekt ohne Kreditaufnahme umgesetzt werden könne. „Hier hat sich viel Positives entwickelt. Neustadt mit Bürgermeister Groll an der Spitze hat es verstanden, Fördermittel von Bund und Land für die Stadtentwicklung einzuwerben“, sagte Dr. Christoph Ullrich.
Zum Abschluss ging es in den EMA-Park – einem guten Beispiel für die gelungene Konversion einer ehemaligen Kaserne. Dort berichtete Geschäftsführer Fabian Lapp über die Entwicklung der vergangenen zwei Jahre, die Planwagenfahrten von „Rent your Tour“ sowie die Graul Spirits, die unter anderem den Neustadt-Gin produzieren.