Karlheinz Kurz und Thomas Groll waren zu Gast beim Bundespräsidenten
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt und Bundespräsident Joachim Gauck empfingen die Gewinner des 24. Bundeswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ im Schloss Bellevue.
von Florian Lerchbacher
Mengsberg. „Es war schon beeindruckend. Da kann eigentlich nichts mehr nachkommen“, kommentierte Thomas Groll den Empfang bei Bundespräsident Joachim Gauck in Berlin. Nur ein Besuch der Kanzlerin oder ein Empfang im Vatikan hätten einen ähnlichen Stellenwert, ergänzte Neustadts Bürgermeister, der schon einige Erfahrungen im Umgang mit Prominenz gesammelt hat. Den Empfang im Schloss Bellevue bezeichnete er dennoch als etwas Besonderes – eine Aussage, die Mengsbergs Ortsvorsteher Karlheinz Kurz vollauf bestätigte. „Am meisten beeindruckt war ich, als es hieß, die Vertreter der Golddörfer sollten nach vorne kommen, und ich mit nur ein paar anderen Leuten aus dem großen Haufen Menschen heraustrat. Da lief es mir eiskalt den Rücken runter“, berichtete Kurz und bezeichnete die Reise nach Berlin als Höhepunkt seiner Karriere als Ortsvorsteher.
Er freute sich, dass er einige Mitglieder der Bundeskommission wiedertraf, die im Juni Mengsberg als Golddorf bewertet hatten. „Ich kam mit ihnen ins Gespräch und sie erinnerten sich noch an Mengsberg. Eine Frau erkundigte sich zum Beispiel nach der Hirschkäferpopulation.“ Ebenso schön sei gewesen, dass die Vertreter der anderen Golddörfer – aber auch der weiteren Medaillengewinner -den Mengsbergern viel Erfolg für die Teilnahme am Europawettbewerb gewünscht hätten. Bürgermeister Groll war indes besonders stolz, dass der Landwirtschaftsminister und der Bundespräsident sich ins goldene Buch der Stadt Neustadt eingetragen haben. Er stellte die „sehr schöne Stimmung“ heraus, die im Schloss geherrscht habe.
Die Veranstaltung in Berlin war der Abschluss des 24. Wettbewerbes „Unser Dorf hat Zukunft“. 2 600 Orte hatten teilgenommen – Mengsberg ist einer von neun Goldmedaillengewinnern. „Mit dem Bundeswettbewerb zeichnen wir das Engagement der Menschen für die Zukunft ihrer Heimat aus. Unsere Dörfer sind die Seele des ländlichen Raumes“, sagte Landwirtschaftsminister Christian Schmidt. Zehntausende Menschen hätten sich für ihre Heimat ins Zeug gelegt: „Diesen tatkräftigen Bürgerinnen und Bürgern gebührt Respekt und Anerkennung für ihren persönlichen Einsatz. Die Preisträger haben mit zahlreichen Ideen gezeigt, wie sich die Lebensqualität auf dem Land wirkungsvoll verbessern lässt.“
„Unser Wettbewerb hat sich zu einer der größten Bürgerinitiativen in Europa entwickelt. Deshalb möchte ich die Menschen aufrufen, sich auch am 25. Jubiläumswettbewerb in diesem Jahr zahlreich zu beteiligen“, sagte Schmidt und ergänzte: „Er hat zwei große Bedeutungen: Zum einen ist er eine gewisse große Bürgerinitiative des ländlichen Raumes, wo viele mitarbeiten, mithelfen, Ideen entwickeln. Und zum zweiten ist er die Chance, die Entwicklung im ländlichen Raum auf einer breiten Basis zu gestalten und auch Anstöße umzusetzen.“
Gauck lobte alle Ehrenamtlichen gab seinen Gästen mit auf den Weg, sie mögen die Daheimgebliebenen grüßen, denn der Erfolg habe viele Väter und Mütter.