Für Abschreckung, aber gegen Waffeneinsatz

NEUSTADT. Dr. Peter Gauweiler sprach im Kultur- und Bürgerzentrum in Neustadt vor
140 Zuhörern. Gauweiler, seit 1968 bereits Mitglied der CSU, war Kreisverwaltungsreferent in München, als Minister und Staatssekretär Mitglied der bayerischen Staatsregierung, Landtags- und Bundestagsabgeordneter.
2015 zog sich der ehemals stellvertretende Vorsitzende der Christlich-Sozialen Union
aus der aktiven Politik zurück, da er unter anderem mit der Euro-Rettungspolitik der Bundesregierung nicht einverstanden war.
Das CSU-Urgestein gehör te in den 1980er-Jahren zum engsten Umfeld des bayerischen Ministerpräsidenten Franz-Josef Strauß. Neustadts Bürgermeister Thomas Groll hieß den Gast aus München willkommen.
Im Rahmen des Themas der zeitgeschichtlichen Veranstaltungsreihe der Stadt Neustadt „75 Jahre Grundgesetz und Gründergestalten der Bundesrepublik“ sollte Dr. Peter Gauweiler über Franz-Josef Strauß sprechen.
Franz-Josef Strauß, so Peter Gauweiler, sei zweifellos ein Machtmensch gewesen. Er habe gesagt, was er gedacht habe. Beliebigkeit sei dem erfolgreichen Ministerpräsidenten ein Graus gewesen.
Strauß war für Abschreckung, aber gegen Waffeneinsatz. „Strauß vertrat immer die Auffassung, dass man sich sei ne Gesprächspartner nicht aussuchen könne, um etwas zu erreichen“, so Dr. Gauweiler.
Sein politisches Vorbild habe daher beispielsweise als erster deutscher Politiker mit dem chinesischen Diktator Mao geredet oder 1983 den Milliardenkredit mit der DDR eingefädelt.
Franz-Josef Strauß war Gesprächspartner mehrerer US Präsidenten, wurde von Reagan geschätzt und kämpfte für die Umsetzung des NATO Doppelbeschlusses. „Durch diese konsequente Haltung gegenüber der Sowjetunion wurde erst die deutsche Einheit möglich, schade, dass Strauß dies nicht mehr erleben konnte“, sagte Gauweiler.
Am 16. Oktober, 17.30 Uhr, spricht Ministerpräsident a. D. Roland Koch im Kultur- und
Bürgerzentrum in Neustadt über Prof. Ludwig Erhard, den Vater des „Wirtschaftswunder“.