Integrationsfigur“ feiert Jubiläum

Vor 25 Jahren übernahm Gerold Sack als 26-Jähriger den Posten des Wehrführers

Seit 25 Jahren ist Gerold Sack Wehrführer in Momberg. Er prägte die freiwillige Feuerwehr des Neustädter Stadtteils wie kein Zweiter.

von Yanik Schick

Momberg. Er ist mit Sicherheit kein einfacher Charakter. Leidenschaftlich und ehrgeizig, aber auch geradlinig, unmissverständlich und an der ein oder anderen Stelle etwas ungemütlich. Gerold Sack hat immer Klartext gesprochen. Während der Feierlichkeiten zu seinem Dienstjubiläum bat er seine langjährigen Kameraden deshalb um Verzeihung: „Ich möchte mich bei allen entschuldigen, denen ich vielleicht in meinen 25 Jahren auf die Füße getreten bin“, betonte Mombergs Wehrführer in seiner Rede.

Aber genau diese Eigenschaft, seine direkte und ehrliche Art, wissen Mitmenschen und Kollegen seit inzwischen einem Vierteljahrhundert zu schätzen. „Er spricht eine deutliche Sprache und sagt, wo’s langgeht“, sagte Neustadts Bürgermeister Thomas Groll. „Mir wurde er dadurch bekannt, dass er seine eigene Meinung hatte und die auch manchmal lautstark vertrat“, erinnerte sich Mombergs Ortsvorsteher Jörg Grasse und ergänzte: „Man kann sich in dieser Funktion kaum einen besseren vorstellen.“

1989, im zarten Alter von 26 Jahren, hatte Gerold Sack das verantwortungsvolle Amt des Wehrführers übernommen. In der gesamten Freiwilligen Feuerwehr Mombergs bahnte sich zu dieser Zeit ein Generationswechsel an. „Da habe ich gesagt: Gut, gehen wir die Sache einfach mal an“, erzählte Sack.

Schon in den ersten Tagen war dem Wehrführer wichtig, Jugendliche mit in den Alltag der Feuerwehr zu integrieren. „Sie sichern uns die Zukunft“, wusste der 51-Jährige bereits damals. Großen Wert legte Sack deswegen auch auf die Hessischen Feuerwehrleistungsübungen. Von insgesamt 84 Wettkämpfen auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene war der Wehrführer persönlich bei 83 mit von der Partie.

„Er ist eine Integrationsfigur, er ist sogar ein Stück Feuerwehr in Momberg“, huldigte Kreisbrandinspektor Lars Schäfer dem Jubilar nicht nur angesichts dieser Zahlen.

Im Rückblick auf die lange Zeit und unzählige Einsätze war und ist Gerold Sack zufrieden. „Ich wollte immer motivieren und gestalten. Das hat sich positiv entwickelt.“ Das gesamte Team der Feuerwehr habe sich ein modernes und funktionelles Feuerwehrhaus geschaffen, die Ausrüstung auf den aktuellsten Stand gebracht und den Schlauchwagen in Eigenleistung umgebaut.

Sack selbst möchte als Wehrführer jetzt noch ein paar Jahre dranhängen. „Stillstand ist immer Rückschritt“, sagte der 51-Jährige und blickt daher schon zielstrebig in die Zukunft. Der nächste Schritt sei schon in Planung, nämlich das 26 Jahre alte Löschfahrzeug zu erneuern. Auf seinen Lorbeeren wird sich Sack also definitiv nicht ausruhen.