„Konzept ist ein Türöffner für Projekte und Fördergelder"

Großes Interesse bei Informationsveranstaltung zu SILEK
SILEK steht für „Integrierte Ländliche Entwicklungskonzepte mit räumlichen und thematischen Schwerpunkt“. Am Donnerstagabend wurde der Prozess im Historischen Rathaus vorgestellt.
von Karin Waldhüter
Neustadt. Was das SILEK macht und welche Fördermöglichkeiten durch das Land Hessen damit verbunden sind, das stand im Mittelpunkt des zweistündigen Informationsabends.
SILEK könne in der hessischen Flurneuordnung im Vorfeld von Flurbereinigungsverfahren eingesetzt und gefördert werden, um für Gemeinden zusammen mit der örtlichen Bevölkerung Entwicklungsstrategien für die zukünftigen Jahre zu erarbeiten. Durch die intensive Beteiligung der Bevölkerung soll mit einem solchen Konzept Lebens-, Arbeits-, Erholungs- und Naturraum in Kommunen geschaffen werden.
Gemeinsam mit dem Hessischen Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation sowie dem Amt für Bodenmanagement in Marburg wurden bereits Gespräche geführt, wie Bürgermeister Thomas Groll berichtete. Ausgehend von den bevorstehenden Flurbereinigungsverfahren im Rahmen des Weiterbaus der A 49 wurden Möglichkeiten für ein solches Projekt für die Stadt Neustadt erörtert. Seine Bewertung fiel positiv aus. „SILEK kann etwas für Neustadt sein, weil es ein hervorragend ergänzender Baustein zu unserem bereits fertig gestellten Stadtentwicklungsgutachten ist“, sagte Groll.
Mit dem Stadtentwicklungsgutachten habe man vorrangig die Innenentwicklung der Kommune beleuchtet, während SILEK nun landwirtschaftliche Fragestellungen, Forstwirtschaft, Naturschutz, Tourismus oder Bioenergienutzung betrachte.
Eine Beteiligung unterschiedlichster gesellschaftlicher Gruppen wäre von Vorteil und würde das bürgerschaftliche Engagement in Neustadt nachhaltig stärken, so der Bürgermeister. „Die Kosten belaufen sich auf 60 000 Euro, wobei die Förderquote 75 Prozent beträgt, sodass sich der kommunale Anteil auf 15 000 Euro belaufen dürfte“, erklärte Groll.
Großes Interesse an dem Thema bekundeten auch zahlreiche Ortslandwirte aus allen Stadtteilen, sowie Vertreter der Jagdgenossenschaft und der Wanderfreunde Neustadt. „SILEK ist ein Türöffner für weitere Projekte und Fördergelder“, sagte Dirk Hadtstein vom Hessischen Landesamt für Bodenmanagement. „Alle Interessenten haben die Möglichkeit, ihre Ideen und Interessen mit einzubringen“, betonte er. Gesteuert wird der Prozess von einer aus verschiedenen Mitgliedern bestehenden Lenkungsgruppe. Groll will in den städtischen Gremien für SILEK werben.