Mehr als Erhalt ist nicht drin

Für marodes Backhaus fehlen die Nutzungsmöglichkeiten
Eigentlich sollte die Umgestaltung des alten Backhauses ein herausragendes Projekt der Dorferneuerung werden. Nun geht es nur noch darum, das Gebäude zu erhalten.
von Klaus Böttcher
Momberg. Insgesamt waren ursprünglich 179 000 Euro für die Sanierung des Backhauses vorgesehen – ein Viertel des öffentlichen Teils, wie Bürgermeister Thomas Groll betont. Doch dann traten immer mehr Probleme auf (die OP berichtete mehrfach): „Aus Sicht der Dorfgemeinschaft und auch aus meiner Sicht ergibt sich keine sinnvolle Nutzungsmöglichkeit“, erklärt Groll und ergänzt: „Mehrheitlich wäre es der Dorfgemeinschaft am liebsten, das Backhaus abzureißen.“ Dem stimmt Jörg Grasse, Ortsvorsteher und Vorsitzender des Dorferneuerungsbeirates, zu. „Der Denkmalschutz sagt: Das Backhaus darf nicht abgerissen werden.“ Mit der Faust in der Tasche hätten sich beide für die notwendig gewordenen „Erhaltungsmaßnahmen“ entschieden – eine Wahl hatten sie allerdings auch nicht.
Im Moment ist das Backhaus eingerüstet und es werden Arbeiten am Dach erledigt: Schadhafte Balken des Dachstuhls sind, soweit es nötig war, erneuert worden, und das Dach ist neu gedeckt. Die Kosten belaufen sich auf 40 000 Euro. „Die Verantwortlichen waren sich darin einig, dass beim Backhaus nur das Allernotwendigste geschehen soll“, betont der Bürgermeister. Denn eine Mehrheit im Dorf ist gegen die Sanierung des Gebäudes, da kein vernünftiger Nutzungszweck trotz intensiver Suche gesehen werde. Als Erfolg verbuchen die Momberger jedoch, dass der ursprüngliche Ansatz von 179 000 Euro auf 40 000 Euro zurückgefahren werden konnte.
Als positiven Punkt sehen sie die Erneuerung der Wegeverbindung Hauptstraße / Pfaffenhöfer Straße an: „Der Weg war nur grob gepflastert und gerade für ältere Menschen schwer begehbar“, erklärt Grasse. Auf die Erneuerung des Weges und die Aufnahme in das Dorferneuerungsprogramm hat der Ortsbeirat gedrängt, zumal die Verbindung auch als Schulweg genutzt wird. Für rund 40 000 Euro hat der Weg .einen Basaltstein-Pflasterbelag bekommen.