Mit Mengsberg als Vorbild

Stadt Neustadt beginnt mit der kommunalen Wärmeplanung

Neustadt.
Anfang September hat die Stadt Neustadt die EAM Energiewende Partner GmbH mit der vollumfänglichen kommunalen Wärmeplanung beauftragt. Bei der Erstellung des Wärmeplans gibt es eine intensive Zusammenarbeit mit der VOBEG Projekt GmbH, einer Tochter der Energiegenossenschaft Vogelsberg (EGV).
Ziel der kommunalen Wärmeplanung für die Stadt Neustadt ist nach deren Angaben die Ermittlung der geeignetsten, klimafreundlichen und kosteneffizienten Optionen der Wärmeversorgung unter Berücksichtigung der individuellen, lokalen Potenziale und Rahmenbedingungen. Die kommunale Wärmeplanung erfolge dabei auf Grundlage der geltenden gesetzlichen Vorgaben, insbesondere des Wärmeplanungsgesetzes vom 20. Dezember 2023.

Im Rahmen der Wärmeplanung erfolgt, so teilt es die Stadt mit, eine Bestands- und Potenzialanalyse auf Basis einer umfassenden Datenerhebung von Wärmeverbräuchen und -potenzialen. Darauf aufbauend werden technisch und wirtschaftlich sinnvolle Entwicklungspfade für eine klimafreundliche Wärmeversorgung unter Berücksichtigung verschiedener dezentraler sowie leitungsgebundener Versorgungstechnologien entwickelt. Wesentlicher Bestandteil der Wärmeplanung ist darüber hinaus die Identifikation und Beschreibung von Umsetzungsmaßnahmen sowie die Implementierung einer langfristigen Nachverfolgung der Wärmeplanung und der zugehörigen Umsetzungsziele in den kommunalen Prozessen.

Neustadt will nach eigenen Angaben durch die Erstellung eines kommunalen Wärmeplans frühzeitig eine Planungsgrundlage für die Wärmewende vor Ort schaffen.

Durch konkrete Umsetzungsziele will die Kommune den anstehenden Transformationsprozess aktiv mitgestalten.

Den Bürgerinnen und Bürgern soll der Wärmeplan zur Orientierung für zukünftige Versorgungsoptionen dienen und Gebäudeeigentümern ihre Investitionsentscheidung erleichtern. Deshalb werden bei der Erstellung die Bürger ebenso einbezogen wie die bereits vorliegenden Ergebnisse der Quartierskonzepte für die Wohnquartiere „Struth“ und „Galgenberg“. Vor diesem Hintergrund ist ein wesentliches Ziel der Wärmeplanung, den Bürgern anhand einer kartografischen Darstellung die für ihre Adresse zukünftig voraussichtlich verfügbaren Wärmeversorgungsarten räumlich differenziert darzustellen. Mit der kommunalen Wärmeplanung erfolgt dabei eine ganzheitliche Betrachtung der bestehenden sowie der zukünftigen Energieinfrastruktur für die gesamte Stadt inklusive aller Stadtteile.

Vertrag ist Meilenstein für die Stadt Neustadt

Bürgermeister Thomas Groll bezeichnete die Vertragsunterzeichnung als einen „Meilenstein“ für die Stadt auf dem Weg zur Energiewende. „Wir wissen, dass wir als Kommune hier einen wichtigen Beitrag zu leisten haben. Ich sehe es als unsere Aufgabe an, die konzeptionelle Vorarbeit auf den Weg zu bringen und aktiv zu begleiten.“ Es sei ihm wichtig, im weiteren Verlauf engagierte Bürgerinnen und Bürger für ein Mittun zu gewinnen.

„Mengsberg mit seiner Bioenergiegenossenschaft kann uns hierbei als Vorbild dienen. Ich sehe uns hier im Landkreis gegenwärtig durchaus mit den anderen Kommunen von ‚Klimahandeln im Ostkreis‘ – Kirchhain, Rauschenberg, Amöneburg und Wohratal – in einer Vorreiterrolle“, ergänzte der Bürgermeister. Diesen Vorsprung wolle man nutzen.