Müllwagen kommt in Zukunft nur noch alle drei Wochen

Sperrmüll-Frage noch ungeklärt Kleine Änderung bei Bio-Abfall
Eine Frau schlug vor, wieder öffentliche Müllkippen einzurichten – die Idee quittierten die Stadtverordneten auf der Suche nach einem neuen Gebührensystem aber nur mit einem Lächeln, von Florian Lerchbacher
Neustadt. Bürgermeister Thomas Groll berichtete während der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses von einem anonymen Brief, der bei der Stadt eingegangen war, und den Vorschlag enthielt, in die Zeit der öffentlichen Müllkippen zurückzukehren. „Das Thema berührt die Bürger“, kommentierte er die sicherlich nicht ganz ernst gemeinte Zuschrift.
Auch andere Mitglieder des Ausschusses berichteten, auf die geplante Änderung der Gebührenordnung mehrfach angesprochen worden zu sein. Besonders bei der Sperrmüllabholung scheiden sich die Geister.
Während Groll dafür plädiert, Sperrmüll nur noch auf Anforderung und gegen Gebühr abholen zu lassen, sprechen sich CDU und SPD für eine kostenlose Abholung im Jahr aus. Die Christdemokraten schlagen vor, einen Termin für die Sperrmüll-Entsorgung festzusetzen. Wer eine weitere Abholung benötigt, müsse bei der Stadt eine Karte anfordern und anmelden, was entsorgt werden soll, erklärte Vorsitzender Franz-W. Michels. Die Sozialdemokraten indes sind dafür, dass die Bürger auch schon bei der ersten – kostenlosen – Abholung angeben sollen, was sie entsorgen wollen. Der Bürgermeister versprach, noch einmal das Gespräch mit Experten zu suchen und dann mit den Stadtverordneten darüber zu diskutieren.
Einigkeit herrschte indes in der Diskussion über Bio- und Restmüll. Groll schlug vor, von April bis Oktober am zweiwöchigen Abholrhythmus beim Biomüll festzuhalten. Zwischen November und März hingegen reiche ein dreiwöchiger Rhythmus, da dann weitaus weniger Gartenabfälle anfallen. So komme der Müllwagen dreimal im Jahr weniger, was zumindest eine kleine Einsparung bedeute.
Restmüll soll nur noch alle drei Wochen abgeholt werden – was neun Leerungen weniger pro Jahr bedeutet. Damit wird das Pro-Kopf-Volumen von zwölf auf acht Liter reduziert. Wie viel die Neustädter so sparen können, müsse das Ausschreibungsergebnis zeigen, erklärte Groll.
Ein Vorteil sei, dass die Bürger trotz Reduzierung des Prokopf-Volumens ihre alten Tonnen behalten können, ergänzte er. Zurzeit haben Ein- und Zwei-Familienhaushalte Tonnen mit einem Fassungsvermögen von 60 Litern. Drei-Familienhaushalte haben 80 Liter Volumen, Vier- und Fünf-Familienhaushalte 120 Liter.
Drei-, Vier- und Fünf-Familienhaushalte können künftig auf Antrag bei der Stadt in die nächst niedrigere Kategorie wechseln. Familien mit Kindern unter drei Jahren oder mit inkontinenten Mitgliedern – die bisher kostenlos eine Tonnengröße höher eingestuft wurden – sollen in Zukunft, wie in anderen Gemeinden, stattdessen zusätzliche Windelsäcke erhalten. Zudem will die Stadt „Nachbarschaftstonnen“ ermöglichen.