Neustädter Mitteilungsblatt

Mittelhessischer Kultursommer
II. Neustädter
Kriminacht erneut ein voller Erfolg

Ein Mord kann durchaus auch lustig sein, darin waren sich Moderatorin Angela Eßer und Bürgermeister Thomas Groll zu Beginn eines un­terhaltsamen Abends einig, es muss einfach nur den Richtigen treffen … Das Foyer des Kultur- und Bürger­zentrums war am 21. Juni als Tatort eines Tötungsdeliktes dekoriert, das Karnevals-Komitee des Frau­envereins 1958 e.V. hielt die Cock­tails „Alibi“ und „Mordwaffe“ so­wie leckere Snacks bereit und die rund 150 Besucherinnen und Be­sucher waren gut aufgelegt. Beste
Rahmenbedingungen also für eine erfolgreiche II. Neustädter Kriminacht.
Bester Stimmung waren auch Elke Pistor, Isabella Archan, Sabine Trinkaus, Klaus Sticklbroeck und Jutta Wilbertz, die auf der stimmungsvoll dekorierten und ausgeleuchteten Bühne des KuBüZ aus ihren Krimikurzgeschichten vortrugen und sich vor und nach ihrem Auftritt den Fragen von Angela Eßer stellten, die selbst eine erfolgreiche Krimiautorin ist.
Jutta und Thomas Wilbertz sorgten im Verlauf des Abends auch immer wieder für die passenden musikalischen Einlagen.
Der Abend war aber viel mehr als eine bloße Lesung, er erhielt auch viele komödiantische Elemente.
Isabella Archan beispielsweise, die Autorin der „Mörder-Mitzi“, ist auch Schauspielerin und trat
u.a. im „Tatort“ und der „Lin­denstraße“ auf, und das merkte man: zwanzig Minuten trug sie frei vor und nahm das Publi­kum auf gekonnte Weise mit in die Welt ihrer „Mörder-Mitzi“. Als sie erfuhr, dass Österreich das polnische Team bei der Fußball-Europameisterschaft mit 3-1 geschlagen hatte, wollte sie spontan die Hymne unseres Nachbarlandes an­stimmen.
Mit viel Lachen und großem Applaus wurde der Auftritt von Klaus Sticklbroeck honoriert. Der ehemalige Polizeibeamte aus Düsseldorf mordete in der Sauna und vermittelte dem Publikum durch seine Art des Vortrages das Ge­fühl, live bei 90 Grad dabei zu sein.
Bestens kam auch der „Spontan-Krimi“ an, zu dem Angela Eßet die anderen einlud. Sie gab die Leiche und zwei Sätze vor und die vier Damen und der Herr mussten erzählen, was vorher geschah.
Mit dem gemeinsam gesungenen Lied „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“ klang die II. Neustädter Kriminacht aus.
Das Publikum äußerte sich sehr positiv über dieses kulturelle An­gebot und viele erstanden noch Krimis am Büchertisch. Die Auto­ren selbst dankten Bürgermeister Thomas Groll für die Einladung und Sonja Stark für die gute Organisation.

„wissensdurstig, bunt, lokal. 50 Jahre vhs Marburg-Biedenkopf“

Dieses Motto hat die Volkshochschule Marburg-Biedenkopf für ihr Jubiläum gewählt und will damit das ganze Jubiläumsjahr überschreiben.
Eine besondere Jubiläumsaktion ist dabei das vhs-Mobil, das im Sommer 2024 an verschiedenen Orten im Kreis Halt macht.
Diese Aktion bietet Interessierten die Gelegenheit, mit Mitarbei­tenden der vhs und den Außenstellenleitungen ins Gespräch zu kommen. Dabei können die Besuchenden ihre Fragen zur vhs stel­len und ihre Wünsche zum Programm loswerden. Was fehlt vor Ort? Was gefällt an der vhs und wo gibt es noch Bedarfe?
Mitte Juni kam das vhs-Mobil auch nach Neustadt und nahm vor dem Kunst-Cafe auf dem „Bürgergarde-Platz“ Aufstellung.
Die neue Außenstellenleitung für Neustadt, Ingeborg und Helmut Seim, sowie vhs-Mitarbeitende wurden von Bürgermeister Tho­mas Groll und Sonja Stark von der Stabsstelle Kultur, Ehrenamt & Tourismus begrüßt. Der Bürgermeister dankte den Eheleuten Seim für die Bereitschaft, auch in Neustadt das vhs-Angebot zu koordinieren.
Leider war es mit dem Wetter nicht zum Besten bestellt, dennoch ergaben sich zahlreiche Gespräche am vhs-Mobil.
Vorgestellt wurden auch aktuelle Kursangebote in Neustadt.
• Kochen lernen, Frühstück aus vielen Ländern, im KuBüZ am 7.7.2024, 10-13 Uhr, Anmeldung bis 29.6.2024
Info & Anmeldung: vhs-Außenstelle Neustadt, 06422-922339, www.vhs- marburg-biedenkopf.de

Rad- und Fußverkehrskon­zept
Begleitender Arbeitskreis kam erstmals zusammen

Gegenwärtig lässt die Stadt Neu­stadt (Hessen) von der RV-K Pla­nungsgesellschaft, Niederlassung Jena, ein Rad- und Fußverkehrskon­zept für die gesamte Kommune erstellen.
Nach der Auftaktveranstaltung wurde ein prozessbegleitender Arbeitskreis gegründet, der Mitte Juni 2024 zu seiner ersten Sit­zung im „Haus der Vereine“ zusammenkam. Dem Gremium ge­hören unter dem Vorsitz des Bürgermeisters der Erste Stadtrat Wolfram Ellenberg, Mitarbeitende der Stadtverwaltung und der Kreisverwaltung sowie erfreulicherweise engagierte Radfahrer und „Fußgänger“ aus der Kernstadt, Momberg, Mengsberg und Speckswinkel an.
In seinen einleitenden Worten betonte Thomas Groll die Wichtig­keit der Bürgerbeteiligung bei der Erarbeitung des Rad- und Fuß­verkehrskonzeptes. „Uns ist die Meinung derer wichtig, die mit dem Rad in der Gemarkung unterwegs sind oder zu Fuß durch unsere Heimatstadt laufen“, betonte der Bürgermeister. „Wir wol­len kein Konzept für die Schublade erstellen, sondern ein Papier, das dann auch Schritt für Schritt umgesetzt werden soll. Natürlich müssen dabei die finanziellen Möglichkeiten beachtet werden“, stellte er weiter fest.
Martin Deppert vom beauftragten Büro führte durch die weitere Sitzung. Er verwies darauf, dass es bisher 165 Rückmeldungen zu den Rad- und Fußwegen in der Kommune gegeben habe. Dies sei eine gute Quote und die Rückmeldungen seien äußerst konstruktiv. Deppert erläuterte dann das weitere Vorgehen. Der Arbeitskreis solle bis zur Vorstellung des Rad- und Fußverkehrskonzepts noch zwei weitere Male zusammenkommen. Schwerpunkt der Radwege­planung seien die Alltagsradwege, nicht touristische Verbindungen. Ziel sei es den Bedarf für die nächsten zehn Jahre festzulegen und Entscheidungsgrundlagen für Verwaltung und Politik zur Vertei­lung von Ressourcen und für die Bereitstellung finanzieller Mittel zu liefern.
Der Planer betonte ausdrücklich, dass die Konzeptphase weder detaillierte Planung noch das Genehmigungsverfahren ersetzen könne.
Bei den Radwegen, so Martin Deppert weiter, gehe es u.a. darum ein Netz zu entwickeln, das eine Verbindung zu allen Stadtteilen schaffe und Neustadt (Hessen) auch an umliegende Städte und Gemeinden anbinde.
Die Arbeitskreismitglieder nutzen bereits das erste Treffen zu aus­führlichen Beratungen und diskutierten sachlich und eingehend erste Ausarbeitungen der RV-K Planungsgesellschaft.

286.510 junge Bäume für Neustadts Stadtwald

Beeindruckende Zahlen stellte Revierförster Klaus Schild von Hessen Forst kürzlich Bürgermeister Thomas Groll vor.
In den letzten zehn Jahren mussten vorrangig aufgrund von Wind­wurf und Borkenkäferbefall auf einer Schadfläche von 63,2 Hekt­ar über 286.000 junge Bäume gepflanzt und in der Folge natürlich auch gepflegt werden.
Geschätzte weitere 30 Hektar, insbesondere Klein- und Laubholz­flächen, wurden der Naturverjüngung überlassen.
Nach Auskunft von Förster Schild pflanzte man 19 verschiedene, standortangepasste Baumarten immer in Mischkulturen, dabei kamen
• 4595 Stück Großpflanzen über 1 m
• 167.760 Stück Normalpflanzen zwischen 50 und 100 cm
• 114.155 Stück Kleinpflanzen kleiner als 50 cm
zur Verwendung.
Die Aufforstung wurde mit Landesmitteln unterstützt.
Bürgermeister Groll betonte, dass die Kommune verantwortungs­bewusst mit dem Stadtwald umgehe. „Wald ist immer ein Gene­rationsprojekt. Hier geht’s nicht um schnellen Gewinn. Wald hat verschiedenste Aufgaben von Ökonomie über Ökologie bis hin zur Freizeit.
Das ist den handelnden Akteuren vor Ort bewusst“, so Groll.

V. Neustädter Circus-Festival „Goldener Biber“

Bereits zum fünften Male findet am 12. (19.00 Uhr) und 13. Ok­tober (14.30 Uhr) 2024 das Neustädter-Circus-Festival im Zelt am Junker-Hansen-Turm statt. Der „Goldene Biber“ genießt in Fach­kreisen inzwischen einen sehr guten Ruf. Die „Deutsche Circus- Zeitung“ berichtet regelmäßig über die Veranstaltung und Stefan Nolte, Präsident der Gesellschaft der Circus-Freunde Deutsch­lands, hat auch für dieses Jahr sein Kommen angekündigt.
Das Programm für diese in Hessen einzigartige Veranstaltung hat wieder Bürgermeister Thomas Groll zusammengestellt. Ihm ge­lang es erneut, einige „Stars der Manege“ nach Neustadt zu holen. Aus Prag stammt Robi Beroussek, der auf der freistehenden Lei­ter sein Können zeigen wird. Der Artist trat u.a. schon im Circus Krone-Bau in München, im Schweizer Nationalcircus Gebr. Knie oder im größten französischen Circus Arlette Gruß auf. Beim Cir­cus-Festival in Monte Carlo gewann er im Januar 2024 eine der begehrten Auszeichnungen.
Auch die junge Tierlehrerin Namayca Bauer wurde in diesem Jahr in der monegassischen Hauptstadt ausgezeichnet. Die Tochter des Raubtierdresseurs Kid Bauer und der Trapezartistin Linda van Gool-Nock führte bereits selbst Löwen in namhaften Unterneh­men vor und kommt mit ihrer Kleintierdressur (Ziegen, Hunde, Mini-Schweine) nach Neustadt.
Für fröhliches Lachen werden die Salvini-Clowns aus Frankreich sorgen. Seit über vierzig Jahren sind sie in ganz Europa in Circussen und Varietes aktiv und verstehen es, ihr Publikum zu begeistern.
Aus Belgien reist Lynn Carol Chabri an. Sie ist die Tochter von Toto Chabri, einem der besten Clowns der letzten 50 Jahre, und gewann selbst bereits zahlreiche Preise auf Festivals. In Neustadt wird sie eine Musik-Jonglage vorführen.
Abgerundet wird das Programm u.a. durch die Tarbeev-Familie. Vater Anton zeigt die selten gewordene Kunst der Diabolo-Spiele, Mutter Katarina präsentiert einen Solo-Pudel garniert mit Artis­tik und Sohn Anton jr. präsentiert sich auf dem Einrad.
Der Eintritt beträgt in diesem Jahr 23 Euro (ermäßigt für Kinder bis 10 Jahre 18 Euro) für die Loge und 17 Euro (ermäßigt für Kinder bis 10 Jahre 14 Euro) für die Tribüne ohne Lehne. Die Zahl der Logen­plätze wurde erhöht.
Der Vorverkauf für den „Goldenen Biber“ startet nach den Som­merferien.

Arbeitskreise Soziales & Kultur der CDU-Kreis­tagsfraktion zu Gast in Neustadt

Kürzlich besuchten die Mitglieder der Arbeitskreise Soziales und Kultur auf Einladung von Bürgermeister Thomas Groll, der eben­so wie Hans-Dieter Georgi für die örtlichen Christdemokraten Mitglied des Kreistages Marburg-Biedenkopf ist, Neustadt, um sich über die soziale und kulturelle Arbeit vor Ort zu informieren. Die Arbeitskreisleiterinnen Elvira Thomas (Soziales) und Anja Lagerwerf (Kultur) betonten zu Beginn die Notwendigkeit solcher Vor-Ort-Termine für die kommunalpolitische Arbeit. In diesen Gesprächen erfahre man immer wieder Neues und bekomme An­regungen mit auf den Weg.
Thomas Groll stellte in einem kurzen Überblick die vielfältigen Aktivitäten der Kommune im sozialen Bereich vor. Der Bogen reicht hier von den Kindergärten und dem Familienzentrum über die Jugendarbeit und die Leitstelle „Älter werden“ bis hin zum Quartiersmanagement und der Gemeinwesenarbeit. Darüber hinaus unterstützt die Kommune WIR für UNS – Bürgerverein Neustadt e.V. und die Arbeit des Hessischen Diakoniezentrums HEPHATA im Sozialraum Neustadt.
Dieter Trümpert machte die Kreistagsabgeordneten mit WIR für UNS! bekannt und ging dabei u.a. auf den Bürgerbus, die Bürger­hilfe, die Pfadfinder oder unterschiedliche Begegnungsangebote des Bürgervereins ein.
Nachdem Nicole Zinkowski das Familienzentrum und die Büche­rei mit ihren unterschiedlichen Angeboten vorgestellt hatte, er­läuterte Tamara Lohse die Arbeit von HEPHATA vor Ort und zeigte sich erfreut darüber, wie gerade die „all inklusives“ im St. Maria-Karneval oder dem Festzug eingebunden seien. Inklusion sei in Neustadt kein Fremdwort.
Eva Hartmann sprach zur Arbeit der kommunalen Leitstelle „Äl­ter werden“ und verwies u.a. darauf, dass dieses Projekt vom Euro­päischen Sozialfonds gefördert werde.
Die Mitglieder der beiden Arbeitskreise zeigten sich sehr beein­druckt von dem, was an Angeboten im Bereich Soziales und Kul­tur in Neustadt vorhanden ist.
Zum Abschluss nahm man an einer Probe des inklusiven Chores „Viel-Takt“ unter Leitung von Livia Mühling teil und sang kräftig mit. Ein gelungenes Projekt initiiert vom Familienzentrum, der Leitstelle „Älter werden“ und HEPHATA.
„Kommunale Sozialpolitik nimmt für mich als Bürgermeister eine wichtige Rolle ein. Als Stadt Neustadt müssen wir uns hier viel stärker als vor 10, 20 oder gar 30 Jahren engagieren. Als ich 1991 mit der Kommunalpolitik begann, spielte die kommunale Sozial­politik kaum eine Rolle, heute ist dies ganz anders. Unser geschaf­fenes soziales Netz ist für Städte und Gemeinden der Größe Neu­stadts sicher beispielgebend“, betonte Thomas Groll.
Er ging auch im weiteren Verlauf auch auf die kulturellen Angebo­te in Neustadt ein. „Für mich gehört Kultur eindeutig auch in den ländlichen Raum. Daher unterstützen wir die Angebote von Initi­ativen und Vereinen wie den Mittelaltermarkt, das Straßenmaler- Festival oder das Kunst-Cafe und den Trägerverein „Dorfzentrum Momberg“ und laden auch immer wieder selbst zu Theaterauffüh­rungen, Lieder- und Krimiabenden, zeitgeschichtlichen Vorträgen oder dem Circus-Festival Goldener Biber ein“, hob Groll hervor.
Der Neubau des Kultur- und Bürgerzentrums verfügt seit 2020 über einen „sozialen Trakt“. Darin sind die Bücherei, das Familienzent­rum, der Bürgerverein und HEPHATA untergebracht. Eine Nähe, die sich positiv auswirkt und immer wieder zu Vernetzungen führt.

Mengsberger Bürgerinitiative

Pressemitteilung zur zweiten öffentlichen Versammlung der BI am 20.6.2024 in der Hegeholz-Klause
61 Besucher waren in die Hegeholz-Klause gekommen, um sich über die Tätigkeit der BI seit ihrer Gründung am 13. Februar 2020 und den aktuellen Stand der Sanierungsplanung der Mengsberger Durchfahrtsstraßen zu informieren.
Manfred Stern berichtete, dass inzwischen 205 Mengsberger der BI beigetreten sind. Ausgerüstet mit diesem Rückhalt wurde be­reits im August 2020 die Aufnahme der Hochlandstraße und der Rotebergstraße in das Sanierungsprogramm des Landes Hessen („Mobilitätsoffensive 2020 bis 2025“) erreicht. Das Sanierungs­programm beinhaltet die Finanzierung einer grundhaften Sanie­rung der Fahrbahn. Gleichwohl sind die Kosten für die Sanierung der Nebenanlagen im Rahmen der in Neustadt eingeführten Wie­derkehrenden Straßenbeiträge von allen Mengsberger Grund­stückseigentümern zu tragen. Hier ist die Stadt Neustadt ver­pflichtet, den Planungsprozess für die Sanierungsmaßnahme in Gang zu setzen.
Weniger erfreulich verliefen dagegen die Gespräche mit dem Land­kreis Marburg-Biedenkopf zur Sanierung der Treysaer Straße (K 17). Nach Kontaktaufnahme mit der damaligen Landrätin ver­wies diese zur Klärung an die zuständige Straßenverkehrsbehörde des Landkreises. Die BI hat daraufhin sowohl die Straßenver­kehrsbehörde als auch die zuständigen Stellen von Hessen Mo­bil über den Zustand der Treysaer Straße ausführlich informiert und um Vorschläge zur Sanierung gebeten. Trotz aller Gespräche und Bekundungen gab es im März 2021 nur ein vages Bekennt­nis des 1. Kreisbeigeordneten Marian Zachow zur Notwendigkeit der Sanierung. Drei Jahre später brachte ein runder Tisch aus Landkreis Marburg, Hessen Mobil, der Stadt Neustadt und zwei Vertretern der BI (Frank Klingelhöfer und Erwin Schorbach) in der Sache kein neues Ergebnis. Dies ist umso bedauerlicher, zu­mal auch Bürgermeister Thomas Groll, der sich seit 2021 mit un­eingeschränkter Rückendeckung des Mengsberger Ortsbeirates in die Kommunikation zum Landkreis einschaltete, ebenfalls bis zum heutigen Abend den Landkreis nicht zu einer konkreten Fi­nanzierungszusage bewegen konnte. In diesem Zusammenhang wies Manfred Stern darauf hin, dass der Landkreis für die anfal­lenden Sanierungskosten der Treysaer Straße einen Zuschuss in Höhe von 70 % vom Land Hessen erhält. Somit müsste der Kreis lediglich 30 % der Kosten selbst tragen. Bedingung ist, dass die Anmeldung des Sanierungsprojektes bis März 2025 und die Ein­reichung der Antragsunterlagen bis Juni 2025 seitens des Kreises erfolgt. Vor diesem Hintergrund ist die Untätigkeit des Kreises umso unverständlicher.
Der in der Hegeholz-Klause ebenfalls anwesende Bürgermeister Thomas Groll, auch Vorsitzender des Arbeitskreises Finanzen des Landkreises Marburg-Biedenkopf, nutzte die Gelegenheit, die Sicht der Stadt Neustadt darzustellen. Anschließend beantwortete er die Fragen der Mengsberger ausführlich.
Unstrittig sei, so sein Eingangsstatement, dass der jetzige Zustand der Treysaer Straße im Bereich der Ortsdurchfahrt mehr als sa­nierungsbedürftig ist. Darüber brauche man nicht zu diskutieren; einzig und allein ginge es noch um den künftigen Zeitplan und natürlich um das klare Bekenntnis des Landkreises zur Über­nahme der Kosten für die grundhafte Fahrbahnsanierung. Na­türlich gäbe es zur Zeit viel Abstimmungsbedarf hinsichtlich der geplanten Umwidmungen der Landes- und Kreisstraßen im Zuge der Inbetriebnahme der A 49, an denen der Landkreis, Hessen Mobil und die betroffenen Kommunen beteiligt seien. Aus Sicht des Bürgermeisters ließen sich die in Mengsberg geplanten Stra­ßenbauvorhaben „Zum Engelhain/Schuleichen“, Treysaer Straße und Hochlandstraße auch in dieser Reihenfolge bis zum Jahr 2030 realisieren. Voraussetzung sei, dass der Landkreis Marburg-Bie­denkopf seiner finanziellen Verpflichtung im Falle der Treysaer Straße nachkomme. Die Stadt Neustadt würde ihrerseits die nöti­gen Planungen zeitgerecht veranlassen.
Anschließend fragten die Mengsberger nach den Möglichkeiten der Einschränkung und Beruhigung des Durchgangsverkehrs. Ge­rade aktuell werde deutlich, dass der Umleitungsverkehr von und zur B 3 das Dorf in Lärm und Blech versinken ließe. Alle waren sich einig, dass man die Situation nach Beendigung der jetzigen Umleitungsregelung und der Inbetriebnahme der neuen Auto­bahnauffahrten ab Herbst 2024 neu beurteilen müsse. Unabhän­gig davon wurde gefordert, dass bei der Sanierungsplanung der Durchgangsstraßen geschwindigkeitshemmende Elemente und Tempo 30-Regelungen eingeplant werden.
Ortsvorsteher Karlheinz Kurz stellte klar, dass der Ortsbeirat den aufgezeigten Zeit- und Sanierungsplan unterstützt. Nun müssten die Verantwortlichen dafür Sorge tragen, dass endlich Taten folgten.
Zum Abschluss bedankte sich Manfred Stern bei allen Anwesen­den für die konstruktive Diskussion. Die Absicht des Bürgermeis­ters, die Sanierungen von Treysaer Straße und Hochlandstraße bis 2030 durchzuführen, wird von der Bürgerinitiative begrüßt, wenn auch aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit Skepsis betrach­tet. Die BI wird daher ihrerseits alle Einflussmöglichkeiten bei den kommunalen Behörden geltend machen, um die Zusage des Kreises für die Finanzierung ihres 30 %igen Kostenanteils an der Treysaer Straße nun endlich zu erhalten. Unabhängig davon wird die Kontaktgruppe der BI intern diskutieren, weitere begleitende Aktionen auf Ebene des Regierungspräsidiums, des Landes und eventuell auch des Bundes zu starten, um die jahrelange Untätig­keit des Landkreises Marburg-Biedenkopf zu beenden.