Bürgermeisterwahl 2013 Thomas Groll: „Neustadt als attraktive Wohnstadt für Jung und Alt weiterentwickeln.“ Kinderbetreuung und Angebote für Senioren im Blickpunkt
Unmittelbar nach seinem Amtsantritt als Bürgermeister im Juli 2007 hatte Thomas Groll das Ziel formuliert, dass Neustadt eine Kommune sein solle, in der sich Jung und Alt wohlfühlen und gerne leben. Dieser Aufgabe hat er sich mit Unterstützung vieler in den vergangenen fast sechs Jahren mit Nachdruck gewidmet. Entsprechend seiner Verantwortung als Bürgermeister war er dabei „Motor“ und Ideengeber.
In den kommunalen Kindergärten wurde unter seiner Verantwortung das Betreuungsangebot ausgeweitet und flexibilisiert, die Kindergartenplätze für unter Dreijährige verdoppelt. Nach dem Neubau wurde die Kindertagesstätte „Regenbogen“ als Familienzentrum ausgestaltet.
Alle für die genannten Maßnahmen in Magistrat und Stadtverordnetenversammlung notwendigen Beschlüsse traf man einstimmig. Verstand es Thomas Groll doch stets, alle Fraktionen in die Entscheidungsfindung einzubeziehen.
Als Bürgermeister war er es auch, der den Demographischen Wandel zum Thema in der Kommunalpolitik machte und alljährlich Fördermittel für entsprechende Projekte beim Landkreis beantragt. Thomas Groll trieb die Umgestaltung der städtischen Jugendarbeit voran und veranlasste, dass diese auf den bsj übertragen wurde. Zudem wurde die Martin-von-Tours-Schule aktiv in die Jugendarbeit miteinbezogen.
In der Amtszeit des amtierenden Bürgermeisters wurde das kulturelle Angebot deutlich ausgeweitet und das ehrenamtliche Engagement der Vereine und der Bürgerschaft weiterhin nach Kräften durch die Kommune unterstützt.
Auch zukünftig will sich Thomas Groll dafür einsetzen, dass sich Neustadt und die Stadtteile Mengsberg, Momberg und Speckswinkel als attraktive Wohnstadt weiterentwickeln. Bei seinen Ortsrundgängen im Vorfeld der Bürgermeisterwahl am 20. Januar 2013 wird er derzeit immer wieder auf dieses Thema angesprochen. Von besonderem Interesse ist dabei gerade für ältere Menschen die Frage der zukünftigen kommunalen Seniorenpolitik. Bekanntermaßen will sich Groll neben der bedarfsgerechten Weiterentwicklung des Betreuungsangebotes in den Kindergärten in einer zweiten Amtszeit gerade auch diesem Aufgabenbereich widmen. Ganz oben auf seiner Liste steht die Schaffung von betreutem Wohnen. Hierfür will er ebenso Partner gewinnen wie für Angebote der Tagespflege.
„Es ist gut, wenn Kinder ihre alten oder kranken Eltern zuhause versorgen. Zugleich muss es aber möglich sein, dass sie ihrem Beruf weiter nachgehen. Ich will Gespräche darüber führen, ob in Neustadt und/oder den Stadtteilen Räumlichkeiten für Tagespflege geschaffen werden können.“ Dabei sei für ihn aber klar, dass die Kommune sich hier, wenn überhaupt, nur mit begrenzten finanziellen Mitteln einbringen könne. „Es muss aber jemand die Initiative ergreifen und bei Bedarf Türöffner gegenüber möglichen Fördergebern sein. Diese Rolle will ich als Bürgermeister gerne übernehmen.“
Thomas Groll steht dafür, den seit 2007 eingeschlagenen Weg auch zukünftig fortzuführen. In Neustadt leben, aber (durchaus) in der Region und den Ballungsräumen arbeiten, so lautet sein Credo. „Natürlich engagiere auch ich mich weiterhin für die Schaffung von Arbeitsplätzen in unserer Kommune, aber aufgrund meiner bisherigen Gespräche und Schriftwechsel warne ich vor zu großer Euphorie und gehe mit Realitätssinn an die Sache heran. Neuansiedlungen sind ein schwieriges Unterfangen.“ Froh ist Groll darüber, dass durch die „Region Herrenwald“, deren Vorsitzender er seit 2008 ist, mehrere Handwerksbetriebe in Neustadt und Stadtallendorf bei der Gründung bzw. Erweiterung mit Fördergeldern der Europäischen Union unterstützt werden konnten. Auch sei es gelungen, die bereits freigegebenen Bundeswehrliegenschaften zu vermarkten. Dies sei vor allem der Bereitschaft zweier Unternehmen sich finanziell zu engagieren, zu verdanken, aber auch die Kommune habe hierzu ihren Beitrag geleistet. In mehreren Gesprächen im Wirtschaftsministerium war es Groll gelungen, Fördermittel von rund 750.000,- Euro für das Projekt zu erhalten. Ende 2014/Anfang 2015 sei wohl mit der Freigabe der restlichen Flächen zu rechnen. Beim Fortgang der Konversionsmaßnahme sieht Thomas Groll auch den Bund und das Land in der Pflicht. „Die Bundesregierung hat 2004 nach Rücksprache mit dem Land entschieden, den Standort Neustadt aufzugeben, daher ist es nur Recht und billig, dass Berlin und Wiesbaden die Umnutzung finanziell tragen. Auf die Kommune dürfen keine zusätzlichen Kosten zukommen.“
Ob die Ansiedlung zusätzlicher Handwerksbetriebe die Lösung ist, versieht Groll mit einem Fragezeichen. Diese müssten in Bereichen tätig sein, die es in der Kommune bisher nicht gebe. Konkurrenz belebe zwar grundsätzlich das Geschäft, aber mit einem Verdrängungswettbewerb sei keinem geholfen, denn dies führe zu Leerständen an anderer Stelle.
Bürgermeister muss Prioritäten setzen Spannende Diskussionen beim Bürgergespräch in Momberg
„Wir müssen uns mit Nachdruck um die Ansiedlung neuer Gewerbebetriebe bemühen, wir müssen mit Nachdruck daran arbeiten, dass Menschen mit Unternehmergeist geholfen wird, ihr erstes Unternehmen zu gründen und wir müssen dafür sorgen, dass den bereits bestehenden Unternehmen Perspektiven für die Expansion auf neue Märkte eröffnet werden. Das schafft Arbeit, Einkommen, Wohlstand und sorgt für starke Steuereinnahmen zur Finanzierung unserer Infrastruktur. Das ist ganz gewiss keine leichte Aufgabe, aber ich werde mich ihrer Annehmen, weil es gemacht werden muss und weil dies die Lösung für die Zukunftssicherung unseres Standortes ist“, so fasste Georg August Metz den Schwerpunkt seiner künftigen Arbeit als Bürgermeister zusammen.
Zuvor hatte er anhand der Haushaltsdaten aus 2012 und 2013 nochmals aufgezeigt, dass aus den laufenden Aufgaben der Verwaltung jährlich ein zusätzliches Defizit von fast einer Million Euro erwirtschaftet wird. Und dies in Zeiten einer guten Konjunktur, deshalb warf er die Frage auf, wie man denn in Zeiten einer Rezession zu Recht kommen will.
Mittelfristig kommen noch die Einnahmeausfälle durch den Bevölkerungsrückgang auf prognostizierte 7.500 Einwohner hinzu, der Ausfall würde nochmals fast eine Million Euro betragen. „Wenn wir für laufende Geschäfte ständig Defizit produzieren, fehlt uns das Geld für notwendige Investitionen, egal ob es um den Bau von Straßen, die Wasserversorgung in den Stadteilen, das Freibad oder das „Haus der Begegnung geht“ „, erläuterte er. Deshalb muss konsequent eingespart werden, dies ist sowohl bei den Sachkosten als auch bei Personalkosten notwendig, insbesondere gehe es aber um die Erhöhung der Einnahmen, hob Metz hervor.
Der derzeitige Haushaltsentwurf ist geprägt von der Erwartung, dass uns das Land schon irgendwie aus der Misere helfen wird. Die aus Wiesbaden und Berlin wahrnehmbaren Signale zeigen allerdings in eine ganz andere Richtung. Sowohl der Bundes- als auch der Landesfinanzminister signalisieren klar und deutlich, dass die Lasten aus der festgeschriebenen Schuldenbremse „erspart“ werden müssen – von den Kommunen. Das Land wird lediglich Übergangshilfen gewähren, so seine Sichtweise. Wie er die Verbesserung der Haushaltssituation erreichen will, erläuterte er am Beispiel der Ansiedlung und Unterstützung von Gewerbebetrieben und der Nutzung der alternativen Energien.
Georg August Metz versprach, Beratungskapazitäten aus IHK und Handwerkskammer nach Neustadt zu holen, den Gründern und Unternehmern vor Ort eine umfangreiche Beratung anzubieten und einen „runden Tisch“ einzuführen, an dem sich alle Interessenten mit Fragen rund um wirtschaftliche Aktivitäten regelmäßig austauschen können.
Die Gründung einer Energiegenossenschaft ist für ihn eine weitere wichtige Komponente, deshalb freut er sich bereits jetzt auf die Bürgerversammlung im März, bei der ein Genossenschaftsmodell vorgestellt wird, welches eine große Wertschöpfung in der Kommune ermöglicht.
Die Beteiligung der Grundstücksbesitzer in einem Windpark, die Mitgliedschaft in einer Energiegenossenschaft mit entsprechender Dividende, die Bereitstellung von Kapital mit attraktiven Renditen und die Abführung der Gewerbesteuer an die Kommune sind die vier Bestandteile des Modells. „Ich möchte, dass wir aufgestellt sind, bevor die Planungen für mögliche Windparks abgeschlossen sind. Das Geld soll in Neustadt verdient werden und nicht irgendeinem Investor aus Deutschland zu Gute kommen“, betonte Metz.
In der Diskussion wurde die Frage, führen zu starke Personaleinsparungen nicht zur Handlungsunfähigkeit im Bauhof und welche anderen Formen der Einsparung gibt es noch‘, angeregt behandelt.
Interkommunale Zusammenarbeit, dies wird auch ein Schwerpunkt sein für den sich Georg August Metz einsetzen wird. Dabei wird er sich intensiv mit den anderen Städten rund um Neustadt abstimmen, die oftmals aufgrund von Größe und Struktur besser zu Neustadt passen als Stadtallendorf. „Ich habe aber auch einen guten Kontakt zum Bürgermeister von Stadtallendorf, deshalb bin ich zuversichtlich, dass ich auch hier die Zusammenarbeit ausbauen kann“, so machte er deutlich, dass er nach allen Seiten offen ist.
Kostenreduzierungen beim Straßenbau war ein weiteres Schwerpunkthema in der Diskussion. „Müssen wir nicht Standards in Frage stellen und auch hier Eigenleistung zulassen war eine Frage an den Bürgermeisterkandidat. „Den Bau von Bürgersteigen durch die Anlieger in Eigenleistung werde ich begrüßen“, versprach Metz.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
noch 11 Tage bis zur Wahl. Es ist an der Zeit, das Fazit zu ziehen.
Ich habe Ihnen aufgezeigt, wie ich die Finanzmisere bekämpfen werde. Ich habe Ihnen dargelegt, wo ich die Prioritäten setzen werde, um den Trend des Bevölkerungsschwundes abzubremsen. Ein Einfaches „weiter so“ oder das Abwarten auf Hilfe des Landes ist mir zu wenig.
Es liegt in unserer Hand, mit starkem Engagement und unermüdlicher Initiative die vor uns liegende Rezessionsphase zu überbrücken, die Finanzen zu ordnen und unsere Stadt so aufzustellen, dass wir gestärkt in die nächste wirtschaftliche Aufschwungphase eintreten können. Dafür werde ich mich mit aller Macht einsetzen.
Ich möchte mit dem Schwerpunkt meiner Arbeit die wirtschaftliche Basis unserer Stadt stärken. Für die Unternehmen und Unternehmer genauso, wie für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Es sind in erster Linie die Arbeitsplätze in Industrie, Handel, Dienstleistung und übrigem Gewerbe, die wir für unsere Familien und für unsere Kommune brauchen.
Eine starke wirtschaftliche Basis wird Garant dafür sein, unseren Lebensstandard und unsere öffentlichen Einrichtungen zu erhalten.
Ich bitte um Ihr Vertrauen und Ihre Stimme.
ihr Georg August Metz
Die Bürgermeisterwahl 2013