Mitgliederversammlung 2009 des Tourismusservice Rotkäppchenland e. V.
Am 25. November 2009 fand in Neukirchen die diesjährige Mitgliederversammlung des Tourismusservice Rotkäppchenland e.V. statt. Hierbei zeigte sich, dass man gut aufgestellt ist und ein steigender Zuspruch bei den Besucherzahlen in den Mitgliedskommunen zu verzeichnen ist. Auch das Medien-Interesse sei gewachsen – das Rotkäppchenland ist auf dem besten Weg, sich als „touristische Marke“ zu etablieren. Dies erklärten der Vorsitzende, Oberaulas Bürgermeister Karl-Heinz Vestweber, und die Geschäftsführerin des Tourismusservice, Heidrun Englisch.
Mit beigetragen zu diesem erfolgreichen Start des im Juni 2008 gegründeten Tourismusservice „Rotkäppchenland“ in der Destination Nordhessen haben auch die 17 Mitgliedsstädte und Gemeinden aus vier Landkreisen, darunter die Stadt Neustadt (Hessen), die sich nachhaltig in das Vorhaben eingebracht haben, so die Geschäftsführerin.
Die Zahl der Mitglieder liegt derzeit bei 154 und ist in den letzten Monaten kontinuierlich angestiegen. Bei der Gründung waren es noch 44 Mitglieder. Frau Englisch stellte auch die Statistik der Übernachtungen im Rotkäppchenland aus den 17 Mitgliedsgemeinden vor.
Auch die diesjährige Rotkäppchenwoche war nach den Worten der Verantwortlichen erfolgreich. Besonders die von Vorstand und Marketingausschuss beschlossene Terminierung in die Sommerferien konnte zahlreiche Besucher auf die Rotkäppchenwoche konzentrieren. Demzufolge wurde auch beschlossen, die Veranstaltung bis auf weiteres immer in die vierte Ferienwoche der Sommerferien in Hessen zu legen.
Für das Jahr 2010 ist die Rotkäppchenwoche vom 25. Juli bis 01. August terminiert.
Führte man in Neustadt 2009 eine Kunstausstellung im Historischen Rathaus durch, so ist diesmal ein „Schwärmer Nachmittag“ im Bürgerpark vorgesehen. Das Rotkäppchenland ist ebenso wie die Stadt Neustadt (Hessen) Mitglied bei der Arbeitgemeinschaft „Deutsche Märchenstraße“. Auch hier sei in den letzten Monaten stark für die Region geworben worden, erläuterte Vestweber. Gemeinsam mit der Geschäftsführerin stellte er auch die Produkt- und Marketingkampagne „Wandern im Rotkäppchenland“ vor. Eingebettet ist der Tourismusservice Rotkäppchenland in den Dachverband Nordhessen und hier eine der wichtigsten Destinationen. Nordhessen mit der Dachmarkestrategie „Grimm Heimat-Nordhessen“ passt genau in dieses Marktsegment. Überall wird das Rotkäppchenland auch über Nordhessen mit angeboten und vertreten. In diesen Tagen wird auch der neue Internetauftritt für den Tourismusservice erstellt. Unter www.Rotkaeppchenland.dekann man sich dort stets über das Neueste informieren.
Ehrenamtliches Engagement verdient Anerkennung! Landrat verlieh Ehrenamtscard
Als Zeichen des Dankes und der Wertschätzung gegenüber all denen, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich für unsere Gesellschaft engagieren, hat die hessische Landesregierung gemeinsam mit den Landkreisen und Städten die Ehrenamtscard aufgelegt.
Durch dieses Anerkennungsinstrument erhält man u. a. Vergünstigungen beim Besuch zahlreicher öffentlicher Einrichtungen und Veranstaltungen, sowie beim Eintritt in Kinos, Museen oder Freizeitparks.
Eine Ehrenamtscard kann man beantragen, wenn das ehrenamtliche Engagement zumindest fünf Stunden in der Woche beträgt. Am 3. Dezember 2009 wurde im Marburger Kreishaus nun bereits zum neunten Male durch Landrat Robert Fischbach in feierlichem Rahmen die Ehrenamtscard verliehen.
Aus Neustadt erhielten sie Inge Scholze (Wanderfreunde Neustadt, Kulturhistorischer Verein), Thomas Baum, Heinrich Henkel (beide TSV Speckswinkel), Belinda Weiß und Sven Nauß (beide DLRG).
Landrat Fischbach hob in seiner Ansprache die Bedeutung des Ehrenamtes hervor. „Das was Sie in Vereinen, Verbänden oder Kirchengemeinden leisten, ist unbezahlbar. Wer ehrenamtlich tätig ist, hilft anderen und findet selbst Erfüllung“, so der Landrat. Neustadts Bürgermeister Thomas Groll gratulierte den Ausgezeichneten ebenfalls und lobte ihren Einsatz für das örtliche Vereinsleben.
Einmalig in der Region: Die Neustädter Krippenstraße
In diesen Tagen lohnt sich ein abendlicher Spaziergang durch die weihnachtlich beleuchteten Straßen der Neustädter Innenstadt. In den Schaufenstern fast aller Geschäfte in Markt-, Bahnhof-, Bogen- und Ritterstraße sind bis zum 18. Dezember 2009 Krippchen ausgestellt. Insgesamt sind es rund 70 Krippen unterschiedlichster Größe, die der Kommune für die „Neustädter Krippenstraße“ leihweise von Bürgerinnen und Bürgern aus Neustadt, Momberg und Stadtallendorf zur Verfügung gestellt wurden. Manche Krippen nehmen mitsamt der entsprechenden Kulisse gar eine gesamte Schaufensterfront ein. Mit großer Liebe zum Detail wurden oftmals noch Landschaften rings um die Krippen gestaltet. Abends werden die Krippen beleuchtet.
Bürgermeister Thomas Groll eröffnete die in der hiesigen Region einmalige Krippenstraße am Nachmittag des Nikolaustages auf dem Marktplatz. Für die passende Stimmung sorgten trotz Dauerregens die Junker-Hansen-Musikanten mit weihnachtlichem Liedgut. Die rund 75 Besucher, die sich von Wind und Wetter nicht abschrecken ließen, konnten sich mit Glühwein und Bratwurst stärken. Das Stadtoberhaupt dankte Klaus Groll, der die Idee für die Aktion aus Österreich mitgebracht hatte und mit der Durchführung betraut war.
„Im Mittelpunkt des Weihnachtsfestes stehen nicht Geschenke oder Süßigkeiten, sondern die Menschwerdung Jesu Christi. Daran soll die Krippenstraße erinnern. Ebenso wie der Besuch der Sternsinger am Dreikönigstag weist sie uns auf das Wesentliche des Festes hin“, so der Bürgermeister.
Sollte die Krippenstraße Anklang finden, werde man sich auch im kommenden Jahr wieder eine entsprechende Aktion für die Vorweihnachtszeit einfallen lassen. Groll hofft, dass neben „Einheimischen“ auch Besucher aus den umliegenden Kommunen den Weg in die Neustädter Innenstadt finden. Diese könnten sich dabei nämlich davon überzeugen, dass es vor Ort einen leistungsfähigen Einzelhandel gebe.
Pfarrerin Kerstin Kandziora war der spontanen Bitte des Bürgermeisters nachgekommen und sprach ebenfalls zu den Anwesenden. Sie ging auf die Entstehung der Weihnachtskrippen ein. Es war der Hl. Franziskus der im Jahre 1223 in Rieti erstmals die Weihnachtsgeschichte in Form einer Krippe darstellte. Pfarrerin Kandziora schloss mit dem Wunsch nach einer besinnlichen Adventszeit. Trotz des Regens gingen anschließend viele der Anwesenden von Schaufenster zu Schaufenster und bestaunten die Krippen.
Landkreis startete neues Programm zur Gewaltprävention in Neustadt Der Entstehung und Entwicklung von Aggressionen und Gewalt an Grundschule und Kindertagesstätten entgegenwirken
Anfang November startete das gemeinsame Projekt „Integrierte Gewaltprävention“ an der Grundschule in Neustadt und den Kindertagesstätten „Regenbogen“ und „Sonnenschein“. Das zunächst auf ein Jahr ausgelegte Projekt wurde vom Landkreis Marburg-Biedenkopf ins Leben gerufen und wird von der Arbeitsgruppe Sozialpsychologie der Philipps-Universität Marburg begleitet. Ziel ist es, ein umfassendes Programm zu entwickeln, mit dem der Entstehung und Entwicklung von Aggression und Gewalt bereits frühzeitig präventiv entgegengewirkt wird.
Am Freitag, dem 04. Dezember 2009 wurde das Projekt in Neustadt von Prof. Dr. Ulrich Wagner, der Dipl.-Psychologin Judith Lanphen, Fachbereichsleiter Uwe Pöppler vom Kreis, Bürgermeister Thomas Groll und Schulleiter Hartmut Boß vorgestellt.
„Die Kinder sollen durch Stärkung ihrer sozialen Fähigkeiten, ihrer Impulskontrolle und durch den Abbau von Ängsten in die Lage versetzt werden, mit Konflikten gewaltfrei und konstruktiv umzugehen“, erläuterte Prof. Dr. Wagner. Damit wird ein Projekt umgesetzt, das im Arbeitskreis „Keine Gewalt gegen Frauen und Kinder im Landkreis Marburg-Biedenkopf“ unter Federführung des Frauenbüros angeregt wurde und Bestandteil von Beratungen diverser Arbeitskreise und Ausschüsse auf Ebene des Landkreises war. Das Projekt wurde federführend im Fachbereich Familie, Jugend und Soziales in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Schule und Gebäudemanagement und dem Frauenbüro, sowie der Philipps-Universität Marburg entwickelt.
Für Uwe Pöppler ist es sehr erfreulich, dass die Stadt Neustadt als Träger der beiden Kindertagesstätten und die Grundschule Neustadt mit an der Planung beteiligt waren und sich sehr stark für die Umsetzung in ihren Einrichtungen engagiert haben. Damit komme es in Neustadt zum Start einer neuen Generation von Präventionsprogrammen im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Aggression und Gewalt werden im Rahmen des Projektes nicht als besonderes Problem von Schule gesehen, sondern als allgemeines gesellschaftliches Phänomen, dem aber durch den frühzeitigen Ansatz in Kindergarten und Grundschule mit pädagogischen Mitteln begegnet werden kann.
Weiterhin geplant sind Maßnahmen zur Erleichterung des Übergangs vom Kindergarten zur Grundschule, zur Verbesserung des Klassenklimas und zur Förderung einer konstruktiven Konfliktkultur. Gleichzeitig findet eine besondere Beachtung von Kindern statt, die stärker zu Aggressionen neigen oder Opfer von Aggression werden. Dabei geht es bei dem Programm sowohl um die Prävention von körperlicher Gewalt, als auch von Bullying, also von Ausgrenzung und Mobbing einzelner Kinder. Das Projekt wird vom Landkreis Marburg-Biedenkopf finanziert und durch eine Spende des Kreiselternbeirates, sowie mit Mitteln des Hessischen Ministeriums für Arbeit, Familie und Gesundheit im Rahmen des Workshops zu „Faustlos“ unterstützt. Bei ihrem Prozess fachlich begleitet werden die Einrichtungen durch Prof. Dr. Ulrich Wagner und Dipl. Psych. Judith Lanphen von der Arbeitsgruppe Sozialpsychologie der Philipps-Universität Marburg.
Bürgermeister Thomas Groll zeigte sich erfreut darüber, dass dieses wichtige Pilotprojekt in Neustadt starte. Er dankte den Kindergartenleiterinnen Claudia Orth und Yvonne Stamm, sowie den Kolleginnen für ihr Engagement. „Die Lebenswirklichkeit von Familie und damit auch von Kindern hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert. Was früher „normal“ war, muss heute besonders vermittelt werden. Dieser Aufgabe stellen sich unsere Kindergärten. Wir legen daher Wert darauf, dass sich unsere Erzieherinnen ständig fortbilden“, so Groll.
Auch Schulleiter Hartmut Boß hob die Wichtigkeit des Projektes hervor. Ebenso wie Bürgermeister Groll setzt er darauf, dass Kommune und Schule die Zusammenarbeit stetig ausbauen.