Neustädter Mitteilungsblatt

„Liter (N)ATUR 21! – wir lesen in der Natur“

Bestseller-Autoren Tim Frühling und Elke Pistor kommen nach Neustadt
Die Stadt Neustadt (Hessen), so Bürgermeister Thomas Groll, beteiligt sich 2021 an der bundesweiten Aktion „Und seitab liegt die Stadt“, die Literatur und Natur verbinden möchte.
Die Veranstaltungsreihe wird vom Literarischen Colloquium Berlin mit rund 3.500 Euro gefördert, um die Befassung mit Literatur im ländlichen Raum zu stärken.
Die Kommune möchte im Rahmen von „Liter(N)ATUR 21! – wir lesen in der Natur“ zum einen die Vielfältigkeit der örtlichen Landschaft darstellen und zum anderen die Begeisterung für das Lesen bei allen Altersklassen fördern, betont der Bürgermeister.
„Gerade in Corona-Zeiten bietet es sich an, ein Veranstaltungsformat in der Natur zu organisieren. Die Teilnehmer sollen hierbei nicht nur „konsumieren“, sondern auch selbst aktiv werden; etwa beim Apfelpressen oder bei Gewässeruntersuchungen. Zu den einzelnen Veranstaltungsorten und Aktionen wird es jeweils passende Literatur geben. Zudem ist vorgesehen, das Spielraumtheater Kassel mit einzubinden und sowohl für Kinder als auch Erwachsene durch passende Stücke den Bezug zur Literatur (insbesondere Märchen und Texte der deutschen Klassik) herauszustellen. Die Veranstaltungsreihe greift bisherige Aktivitäten der Kommune auf und gibt ihnen im kommenden Jahr einen festen Rahmen. Sie ist zudem als eine Unterstützung für Autoren und Künstler in schwierigen Zeiten zu sehen. „Liter(N)ATUR 21! – wir lesen in der Natur.“ ist ein Beitrag zur Stärkung kultureller Aktivitäten im ländlichen Raum“, erläutert Thomas Groll ausführlich die Konzeption.
Den Auftakt macht am 24. Juli 2021 der Fernseh- und Radiomoderator Tim Frühling, dessen Bücher sich einer stetig wachsenden Beliebtheit erfreuen. Er wird „rund um das Kultur- und Bürgerzentrum“ aus seinem Kriminalroman „Hessentagstod“ lesen und gemeinsam mit Bürgermeister Thomas Groll einen „Literaturbaum“ pflanzen. 100 Interessierte können hieran teilnehmen. Der Eintritt beträgt 5,00 Euro. Der Vorverkauf startet am 5. Juli 2021. Karten sind erhältlich im Rathaus – Bürgerbüro, Bei Hills – Marktstraße 17, Ahrens, Buch & Papier, Marktstraße 3 und im Rewe-Markt, Am Kaufpark.
Bis Oktober 2021 sind dann noch weitere fünf Veranstaltungen vorgesehen, deren Terminierung, so Sonja Stark von der Stadtverwaltung, gerade finalisiert werden. Veranstaltungsorte sind dabei der Wallgrabenpavillon, der Rathausplatz, der Teich in Speckswinkel, die Streuobstwiese in Momberg und der Lindenplatz in Mengsberg. Bei schlechtem Wetter wird es kurzfristige und Corona-konforme Alternativlösungen geben.
Neben Frühling erwartet man in Neustadt auch die mehrfach ausgezeichnete Autorin Elke Pistor und Stefan Becker vom Kasseler Spielraum Theater, der vielen in der Region als „Bruder Grimm“ bestens bekannt ist.

Freibad Neustadt öffnet im Sommer 2021 nicht Erhebliche Lieferschwierigkeiten lassen geordneten Betrieb nicht zu

Zu Beginn seiner Sitzung am 16. Juni 2021 führte der Magistrat der Stadt Neustadt (Hessen) unter dem Vorsitz von Bürgermeister Thomas Groll einen Ortstermin im Freibad durch.
Die Damen und Herren zeigten sich zunächst angetan vom Attraktivierungskonzept für das Bad, das ihnen der Bürgermeister und Fachbereichsleiter Thomas Dickhaut erläuterten.
Rund 3,4 Mio. Euro netto werden in die Freizeiteinrichtung investiert. Die Kommune erhält Zuschüsse von fast 2 Mio. Euro für das Vorhaben.
Die kleinsten Besucher dürfen sich zukünftig auf ein neues Planschbecken mit riesigem Sonnenschirm und ein Matschbecken freuen. Kindern wird zudem ein Wasserspielplatz und eine in der Umgebung einmalige Breitwellenrutsche zur Verfügung stehen. Im Schwimmerbecken, das zukünftig barrierefrei zugänglich ist, werden ein Wasserspeier und Massagedüsen installiert.
Umgestaltet wurde das Funktionsgebäude mit einem größeren barrierefreien Eingangsbereich und einer modernen Küche für den Imbiss, der zukünftig auch nach außen, etwa an Radfahrer auf dem Deutschlandradweg, seine Angebote verkaufen kann.
Gegenwärtig wurde das Gelände um das Beachvolleyballfeld mit Erdaushub aus dem Bad aufgeschüttet. Die entsprechenden Genehmigungen liegen vor. Durch diese Maßnahme spart die Kommune einen erheblichen Teil der Entsorgungskosten. Im kommenden Jahr wird ein neues Beachvolleyballfeld geschaffen und auch ein Beachbereich mit Sand und Liegestühlen, eine Idee von Alexander Schmeh, wird entstehen. Schmeh wird das Bad ebenso wie das Hallenbad in Mengsberg zukünftig mit seinem Team im Auftrag der Kommune betreiben.
Waren dies alles erfreuliche Erkenntnisse, so musste Bürgermeister Thomas Groll doch Wasser in den Wein schütten, denn er teilte mit, dass das Freibad im Sommer 2021 nicht öffnen kann und erläuterte die Gründe hierfür.
Gab es im Frühjahr zunächst Schwierigkeiten bei den Trockenbau
arbeiten, so sind nun Corona-bedingt erhebliche Lieferschwierigkeiten in verschiedenen Bereichen aufgetreten. Dies hat u. a. Auswirkungen auf die Fertigstellung der Sanitärräume.
Der Schreiner hat trotz frühzeitiger Bestellung immer noch keine Lieferzusage für die Türen. Der Liefertermin für die Spinde ist noch nicht bekannt.
Dazu kommt, dass aufgrund der erheblichen Erdarbeiten die Zugänglichkeit zu den Becken aktuell kaum gegeben ist. Hier wäre die Verlegung von Rollrasen eine Lösung, was die Witterung gegenwärtig aber deutlich erschwert.
Gemeinsam mit Alexander Schmeh, so der Bürgermeister, haben wir natürlich über „Notlösungen“ nachgedacht, dies wäre aber letztlich nicht zielführend. Gerade in diesen besonderen Zeiten einer Pandemie müssten beispielsweise die Hygienevorschriften strikt eingehalten werden, bei mobilen Toiletten wäre dies aber deutlich schwieriger.
Aufgrund dieser Ausführungen teilte der Magistrat einstimmig die Auffassung des Bürgermeisters, auf eine Öffnung des Bades im Sommer 2021 zu verzichten.
„Diese Entscheidung fiel uns allen nicht leicht. Gerne hätten wir kleinen und großen Badegästen eines der schönsten Bäder der Region in Betrieb präsentiert, zumal in diesem Jahr viele nicht in den Urlaub fahren werden. Wir müssen aber zur Kenntnis nehmen, dass dies aufgrund der dargelegten Umstände nicht möglich ist. Lieber präsentieren wir im Mai 2022 den Besuchern ein schönes und funktionsfähiges Bad als ein Provisorium, das zu Recht Anlass für Kritik gibt. Ich setze darauf, dass die potentiellen Badegäste bei objektiver Betrachtung unsere Entscheidung nachvollziehen können“, so Bürgermeister Thomas Groll.

Dorfentwicklungsbeirat tagt erstmals seit über einem Jahr

Vorhaben für Mengsberg und Speckswinkel priorisiert – Bericht über Umbau alter KiGa in Momberg
Erstmals seit Herbst 2019 kam der Beirat für die Dorfentwicklungsmaßnahme Mengsberg-Momberg-Speckswinkel kürzlich im „Zollhof“ zu einer Sitzung in Präsenz zusammen. Bürgermeister Thomas Groll konnte im kleinsten Neustädter Stadtteil auch Mena Söhlke vom Fachdienst Kreisentwicklung des Landkreises Marburg-Biedenkopf und Heike Brandt, deren Büro für Stadt- und Regionalentwicklung die Verfahrensbegleitung innehat, begrüßen.
Die Vertreter der drei Stadtteile, die der Kommunalpolitik bzw. der Zivilgesellschaft entstammen nahmen zunächst einen Bericht von Bürgermeister Groll über den aktuellen Stand der Dorfentwicklung entgegen.
Dieser sprach die zuletzt umgesetzten Maßnahmen – den Spielplatzbau in Mengsberg und die Verschindelung des dortigen Backhauses – an. Für beide Projekte wurden insgesamt rund 65.000 Euro verausgabt, die Förderung belief sich auf knapp 50.000 Euro. Damit konnte der geplante Kostenrahmen erfreulicherweise unterschritten werden. Dies hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass das Land Hessen Corona-bedingt in den Jahren 2020 und 2021 die Förderquote von 75 auf 90 % (bezogen auf die förderfähigen Nettokosten) erhöht hat.
Für die Zukunft rechnet der Bürgermeister aufgrund der allgemeinen Entwicklung mit einer deutlichen Steigerung bei den Baukosten. Man werde als Kommune damit umgehen müssen. Noch seien Rücklagen vorhanden, um Preissteigerungen aufzufangen, aber diese Mittel seien natürlich endlich.
Für das multifunktionale Haus in Momberg, den Umbau des ehemaligen Kindergartens, plant man gegenwärtig mit Baukosten von rund 620.000 Euro. Der Zuschuss des Landes beläuft sich hierbei auf 450.000 Euro. Geplant sind eine energetische Sanierung, die Herstellung der Barrierefreiheit, die Schaffung eines Dorfcafes und von unterschiedlich nutzbaren Beratungsräumen. Momentan haben Eigenleistungen begonnen und die Ausschreibungen sind auf dem Markt.
Thomas Groll dankte Mena Söhlke für die stetige Unterstützung und hob die zuverlässige Arbeit der Sachbearbeiterin Guendalina Balzer hervor.
Mena Söhlke berichtete von zehn genehmigten und sechs abgerechneten kommunalen Vorhaben sowie 11 privaten, davon drei abgerechneten, Projekte. Das Gesamtinvest werde sich auf rund 1,7 Mio. Euro, bei 900.000 Euro Förderung belaufen. Dies, so Söhlke, seien beeindruckende Zahlen und auch die Vorhaben könnten sich sehen lassen. Architektin Monika Heger, sie berät die privaten Vorhabensträger im Vorfeld einer Maßnahme, ließ mitteilen, dass sie bisher fast 50 Beratungen durchgeführt habe. 11 davon mündeten bisher in Förderanträgen. Beratungen können auch weiterhin angefragt und Anträge gestellt werden. Uber eine Bekanntmachung wird entsprechend informiert.
Auf Vorschlag von Bürgermeister Thomas Groll empfahl der Dorfentwicklungsbeirat den Bau eines Gemeinschaftshauses („Haus für alle“) in Mengsberg. „Unser Golddorf braucht eine zukunftsfähige und barrierefreie Gemeinschaftseinrichtung für Vereine, Kultur und private Feiern“, betonte der Bürgermeister. Ein solches Gebäude sei auch Ausfluss der Wettbewerbe „Unser Dorf hat Zukunft“. Eine erste Kostenberechnung geht von Baukosten von über 1,1 Mio. Euro aus. Dieser Betrag sei auch in der mittelfristigen Finanzplanung der Kommune dargestellt, so Groll. Er geht von Zuschüssen von 75 % auf die Nettokosten aus.
Nun wird der Förderantrag für die Planungsphase finalisiert und dann beim Landkreis eingereicht. Der Bürgermeister zeigte sich überzeugt davon, dass es gelingen werde, den Fördergeber von diesem Projekt, dass auch wichtige gesamtkommunale Aspekte enthält, zu überzeugen.
Groll hofft auf einen Förderbescheid im Herbst 2021, sodass man 2022 planen und auf Genehmigungen warten könne. Mit dem Bau rechnet er aus heutiger Sicht in 2023ff.
Speckswinkels neuer Ortsvorsteher Martin Naumann stellte den Anwesenden das vom Ortsbeirat erdachte Vorhaben „Speckswinkels Grüne Mitte“ vor. Hier ist vorgesehen, den Spielplatz in der Dorfmitte zu einem Ort der Begegnung für Jung und Alt zu machen. Hierbei gibt es verschiedene Vorschläge wie neue Spiel- und Sportgeräte, ein Wasserspiel, einen Bouleplatz oder einen Verkaufsautomaten für regional erzeugte Produkte. Der Beirat begrüßte das Vorhaben und empfahl auch hier eine Förderung. Auch hier wird der entsprechende Antrag nun auf den Weg gebracht und die Unterstützung für die Planungen beantragt.
Martin Naumann und seine Mitstreiter haben auch schon Ideen für die kommenden Jahre, hier geht es um die Attraktivierung des Teiches und einen neuen Jugendraum.
Bürgermeister Groll dankte zum Abschluss allen für die konstruktiven Beratungen und gab der Hoffnung Ausdruck, dass im Herbst die nächste Sitzung des Gremiums stattfinden kann.

Bis zu 45.000 Euro Förderung für Ihre Haussanierung…

Lassen Sie sich im Rahmen der Dorfentwicklung kostenfrei beraten!
Im Rahmen der Dorfentwicklung können Bau- und Sanierungsmaßnahmen von Eigentümerinnen und Eigentümern in den Stadtteilen, die ein oder mehrere Häuser/Gebäude im abgegrenzten Fördergebiet ihr Eigen nennen, gefördert werden.
Die Grundlage der privaten Förderung ist die Richtlinie des Landes Hessen zur Förderung der ländlichen Entwicklung.
Die Förderung erfolgt in den abgegrenzten Fördergebieten der Stadtteile Mengsberg, Momberg und Speckswinkel.
Das Ziel der Förderung ist vor allem die Erhaltung und Gestaltung von orts- und regionaltypischer Bausubstanz.
Gefördert werden können: Kosten für Umnutzung, Sanierung, Erweiterung und für den Neubau von Gebäuden im Ortskern einschließlich privater Hof-, Garten- und Grünflächen auf Grundlage der regionaltypischen Bauweise.
Außerdem auch Sanierung von Dächern und Fassaden, Fenstern und Türen, Innenaus- und Umbau, technische Infrastruktur in Verbindung mit dem Umbau, u. a..
Die förderfähigen Kosten eines Objektes können lt. aktueller Richtlinie mit 35 % der Netto-Kosten, bis maximal 45.000 € Netto-Kosten pro Gebäude bezuschusst werden.
Bei Vorhaben an Kulturdenkmälern (Einzeldenkmal) erhöht sich dieser Betrag auf bis zu max. 60.000 € der Netto-Kosten pro Gebäude.
Beim Umbau von Wirtschaftsgebäuden (z. B. Scheunen) mit bis zu drei Wohneinheiten werden bis zu 200.000 € der Netto-Kosten als Zuwendung gewährt.
Die Mindestkosten einer Maßnahme dürfen 10.000 € netto nicht unterschreiten.
Entscheidend ist, dass vor dem Erhalt des schriftlichen Bewilligungsbescheides mit der Maßnahme nicht begonnen werden darf. Andernfalls entfällt der Zuschuss. Als Maßnahmenbeginn gilt bereits die Auftragsvergabe.
Eigentümer von Gebäuden und Grundstücken sollten Anträge stellen, um die Fördermöglichkeiten des Dorfentwicklungsprogramms zu nutzen.
Dem Förderantrag geht zunächst ein kostenfreies und unverbindliches Informationsgespräch voraus, in dessen Rahmen die Fördermaßnahmen abgestimmt und ein Beratungsprotokoll erstellt wird.
Zur Vereinbarung eines Beratungstermins kontaktieren Sie bitte direkt die von Seiten der Stadt Neustadt (Hessen) beauftragte Architektin Monika Heger aus Jesberg unter der Telefonnummer: 06695/911960 bzw. per E-Mail: bpb.heger@t-online.de

CDU-Stadtverordnetenfraktion Einführung eines „Bürgerbudgets“ ab 2022 beantragt

Zur Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 5. Juli 2021 hat die Neustädter CDU-Fraktion erneut einen Antrag eingereicht. Die Christdemokraten bringen damit einen weiteren Punkt aus ihrem Wahlprogramm in die kommunalpolitischen Beratungen ein, das „Bürgerbudget“.
Ab 2022 soll es zunächst befristet für drei Jahre einen solchen Haushaltsansatz geben. Jährlich sollen hierfür 18.000 Euro bereitgestellt werden. Bis zum November dieses Jahres soll der Magistrat ein Konzept für das „Bürgerbudget“ vorlegen.
In vielen größeren, aber auch einigen kleineren Kommunen, so der CDU-Fraktionsvorsitzende Hans-Dieter Georgi, gibt es solche „Bürgerbudgets“ bereits.
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf förderte 2020 mit diesem partizipativen Element 13 nachhaltige Projekte aus der Zivilgesellschaft, darunter ein Vorhaben des hiesigen Familienzentrums, mit insgesamt 20.000 Euro. Für dieses Jahr ist sogar eine Aufstockung der Mittel auf 25.000 Euro vorgesehen.
Nach Vorstellung der CDU-Fraktion soll das „Bürgerbudget“ zu einem Baustein bei der Mitgestaltung unserer Heimatstadt durch die Einwohnerinnen und Einwohner werden.
Innovative Ideen von Vereinen, Initiativen oder Privatleuten, die sich positiv für unser Gemeinwesen oder den gesellschaftlichen Zusammenhang auswirken, sollen mit finanzieller Unterstützung der Kommune umgesetzt werden.
Voraussetzung einer Förderung muss stets Eigenleistung oder eine Kofinanzierung durch den Antragssteller sein.
Anzustreben ist zudem, dass der Empfänger der Förderung für die Unterhaltung des Projektes sorgt.
Die Entscheidung über den Einsatz der zur Verfügung stehenden Mittel soll aus „der Mitte der Bevölkerung“ erfolgen.
Hier gibt es im Wesentlichen zwei Modelle: entweder dürfen alle Einwohner mit entscheiden oder aber eine möglichst repräsentativ ausgewählte Gruppe.
Nach Vorstellung der CDU-Fraktion sollten – wenn es die Haushaltslage zulässt – 18.000 Euro jährlich bereitgestellt werden. Eine Möglichkeit der Aufteilung wären 9.000 Euro für Vorhaben in der Kernstadt und jeweils 3.000 Euro in den Stadtteilen.
Nach drei Jahren sollte das „Bürgerbudget“ evaluiert werden.

Ortsbeiratssitzung Speckswinkel

Am 14. Juni 2021 fand die erste Arbeitssitzung des Speckswinkler Ortsbeirates in der Legislaturperiode 2021 – 2026 statt. Der kürzlich neu gewählte Ortsvorsteher Martin Naumann konnte dazu auch Bürgermeister Thomas Groll, den Ersten Stadtrat Wolfram Ellenberg (CDU) sowie den SPD-Fraktionsvorsitzenden Elans-Gerhard Gatzweiler begrüßen. Die beiden Letztgenannten zeigen in Speckswinkel insbesondere auch deshalb Präsenz, weil CDU und SPD nach der Kommunalwahl keinen Speckswinkler Stadtverordneten mehr in ihren Reihen haben.
Zu Beginn seines Berichtes verwies der Bürgermeister darauf, dass sich Martin Naumann, der dem langjährigen Ortsvorsteher Karl Stehl nachgefolgt ist, bereits in kurzer Zeit gut eingearbeitet habe. Er gehe engagiert zu Werke und entwickle Ideen. Der Bürgermeister wünscht sich, dass dies auch zukünftig so bleibt und Naumann tatkräftig vom gesamten Ortsbeirat unterstützt wird.
Groll ging nochmals darauf ein, dass die Hessenenergie ein „Repowering“ von Windenergieanlagen plane. Das Unternehmen wolle drei Altanlagen abbauen und durch zwei neue, höhere ersetzen. Hier sollen zunächst die Mitglieder des Fachausschusses II (Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz) der Stadtverordnetenversammlung und die Ortsbeiratsmitglieder intern informiert werden, in einem etwaigen Genehmigungsverfahren ist dann auch eine Bürgerbeteiligung vorgesehen. Im Hinblick auf die angedachte Sanierung des Feuerwehrhauses soll noch die Entscheidung über die zukünftige Heizmethode abgewartet werden, denn diese könnte Auswirkungen auf das vorgesehene Raumprogramm haben. Im Hinblick auf die in der Mittelstraße vorhandenen Straßenschäden hält es der Bürgermeister für angebracht, zur Beurteilung einen Geologen hinzuzuziehen, da keine Anhaltspunkte für die Ursache erkennbar seien. Weiterhin erwähnte er, dass nach wie vor Investitionen in die Wasserversorgung Speckswinkel notwendig seien. Der aus dem Jahr 1928 stammende Hochbehälter müsse saniert, neu gebaut oder die örtliche Wasserversorgung an das ausreichende dimensionierte Netz in Momberg angeschlossen werden. Hierzu werde noch die aktualisierte Stellungnahme eines Planungsbüros eingeholt. Die satzungsrechtliche Grundlage für eine Veranlagung der Speckswinkler wird ebenfalls vorbereitet. Nach Mitteilung des Bürgermeisters gibt es hier zwei Modelle, nämlich die Veranlagung nach der sogenannten veranlagungsfähigen Fläche (Grundstücksfläche und Geschossflächenzahl) sowie nach dem Verbrauch. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Ortsbeiratsmitglied Harald Geißel sprach sich dafür aus, diese Frage eingehend zu prüfen und auch an die Belastungen der Bürger zu denken.
Ortsvorsteher Martin Naumann gab einen Tätigkeitsbericht über die letzten Wochen ab. Der Ortsbeirat habe sich mit dem integrierten Entwicklungskonzept im Rahmen der Dorfentwicklungsmaßnahme vertraut gemacht, über die 800- Jahr-Feier in 2023 nachgedacht, sich mit der Freiwilligen Feuerwehr über den Umbau des Feuerwehrhauses und die Anschaffung des Fahrzeuges ausgetauscht. Darüber hinaus mache er sich Gedanken über die Verkehrsbelastung in Speckswinkel im Zusammenhang mit den Auswirkungen des Weiterbaues der A49 und habe ein Gespräch mit Pfarrer Fenner über die Zukunft der Kirchengemeinde geführt. Der Geistliche scheidet nämlich in 2023 dem Kirchendienst aus. Es wird keine Nachbesetzung geben.
Für den 26. Juni 2021 sei ein Projekttag „Im Dorf“ vorgesehen, die Grillhütte werde wieder in Betrieb genommen, eine Vater-Kinder-
Freizeit sei geplant und noch einiges mehr. Im Hinblick auf die Dorfentwicklungsmaßnahme stellte der Ortsvorsteher die maßgeblich von ihm mit anderen entwickelte Idee einer „Grünen Mitte Speckswinkel“ vor. Hier ist geplant, mit entsprechenden Fördergeldern den Spielplatz in der Dorfmitte aufzuwerten und zu einem
Treffpunkt für alle Generationen zu machen. Weitere Ideen seien Maßnahmen am Dorfteich, ein neuer Jugendraum – aufgrund dessen Folgenutzung durch die Freiwillige Feuerwehr – oder auch Initiativen für die Speckswinkler Dorfmitte. Zunächst soll in 2022 aber die „Grüne Mitte“ umgesetzt werden. Der Dorfentwicklungsbeirat wird dieses Projekt vorstellen und um Unterstützung bitten. Im Jahr 2023 kann Speckswinkel auf seine Ersterwähnung vor 800 Jahren zurückblicken. Hier soll Anfang Juli ein Gespräch mit den Vereinen stattfinden, um erste Ideen für die Gestaltung einer Jubiläumsfeier zu finden. Bürgermeister Thomas Groll führte an, dass der gebürtige Speckswinkler Herbert Losekam, der nun in Neustadt lebt, und beruflich als Zollbeamter tätig war, eine Chronik über die Speckswinkler Zollstation verfasse, die zum Jubiläum erscheinen solle. Er stehe mit Herbert Losekam im Gespräch und unterstütze dieses Projekt. Auch der Ortsbeirat zeigte großes Interesse an dieser historischen Veröffentlichung.