Willkommen im Burzenland, Neustadttreffen 2024 in Cristian Neustadt
Cristian Neustadt im Burzenland liegt zwischen Bukarest, ca. ‘ 140 km südlich, und Sibiu (Hermannstadt), ca. 100 km westlich, direkt neben Brasov (Kronstadt) am Rande der Karpaten im „Siebenbürgischen Becken“. Die Gemeinde hat ca. 8.000 Einwohner.
Wir sind mit vier Personen aus unserem Neustadt am 06.08. aufgebrochen, um am Neustadttreffen in Cristian Neustadt teilzunehmen. Bereits im Vorfeld haben wir mit Hilfe von E-Mails und WhatsApp regen Kontakt zum Orga-Team in Christian Neustadt aufgenommen und sind wunderbar mit Informationen versorgt worden. Das für uns zunächst Verwunderliche war, dass die ganze Kommunikation deutschsprachig stattgefunden hat. Warum das so ist, haben wir später in Christian Neustadt herausgefunden. Die Region wurde bereits im 8. Jahrhundert vom Deutschen Ritterorden bevölkert und die Sprache hat sich über die Jahrhunderte in der Region erhalten und wird auch heute noch in den Schulen gelehrt. Wir bekamen einen Paten zugewiesen, der sich die gesamte Zeit hervorragend um uns gekümmert hat. Er ermöglichte sogar, dass wir mit ihm ein paar Sehenswürdigkeiten exklusiv besuchen konnten. So waren wir am Mittwoch zunächst in Cristian Neustadt unterwegs und haben uns neben der evangelischen Wehrkirche, deren Ursprung im 13. Jahrhundert liegt, auch den Friedhof ansehen können. Er ist auf Grund seiner Gestaltung mit über 80 Familiengruften, die auch aktuell noch genutzt werden, einzigartig für die gesamte Region.
Im Anschluss ging es zum Gemeindesaal mit seiner herausragenden Deckenarchitektur und zur deutschen evangelischen Schule mit ihren Deckenmalereien im Sportsaal, die erst vor wenigen Jahren wiederentdeckt worden waren. Nachmittags begegneten uns die ersten weiteren Neustädter, in diesem Fall aus Neustadt an der Donau, zur gemeinsamen Besichtigung der Wehrkirche in Harman (Honigberg).
Am nächsten Tag ging es zunächst nach Brasov (Kronstadt), wo uns unser Pate Paul eine exklusive Führung entlang der alten Stadtmauer zur schwarzen Kirche gab. Diese Kirche ist eine ehemalige katholische Kirche, die bei der Reformation umgewidmet wurde und in ihrer gotischen Hallenbauweise eine der größten Kirchen Osteuropas ist. Zusätzlich besitzt sie, mit über 250 Stück, eine der weltweit größten Sammlungen alter Teppiche (Siebenbürger Teppiche), die teilweise aus dem 16. bis 18. Jahrhundert stammen und von Reisenden oder der Bevölkerung an die Kirche gestiftet wurden.
Im Anschluss ging es durch kleine verwinkelte Gassen, vorbei am Rathaus, zum Mittagessen und später über ein nahgelegenes Skigebiet mit Bergen von bis zu 2400 m zurück nach Cristian Neustadt.
Hier fand am späten Nachmittag die offizielle Eröffnung des Neustadttreffens 2024 statt. Es gab einen kleinen Umzug mit allen Neustädten zum Marktplatz mit anschließender Begrüßung aller Vertreter der Gemeinden auf der Bühne. Hauptattraktion war die feierliche Enthüllung der Wappen aller Neustädte in Europa an einer der Außenwände der Wehrmauer. Der Abend klang bei einem leckeren gemeinsamen Essen im Festzelt bei Musik und Tanz aus.
Am Freitagmorgen haben wir uns mit den anderen Neustädter Gruppen zunächst am
Bärenreservat in Zarnesti (Zernen) getroffen, um mit allen 188 Angereisten eine Führung durch das Gelände zu erhalten. Die Bären, die dort leben, haben leider alle eine traurige Vergangenheit beim Zirkus oder sogar bei Privatpersonen, dürfen aber nun ihren Lebensabend in einer geschützten Umgebung verbringen.
Von dort aus ging es zum Schloss Bran (Törzburg), dem „Dracula-Schloss“ (es war mal Kulisse einer Dracula-Verfilmung). Hier bestand die Möglichkeit zur Besichtigung. Am späten Nachmittag fand dann die Bürgermeisterrunde statt, wo auch über die zukünftigen Neustadttreffen gesprochen wurde. Entlang einer Allee wurden junge Eichenbäume gepflanzt mit einem Wappen für jedes Neustadt. Darunter ein QR-Code, über den Informationen zum jeweiligen Neustadt abgerufen werden können.
Dann startete das große Fest auf dem Marktplatz, gemütlich mit Tischen und Bänken sowie vielen Getränke- und Essensständen. Auf der Bühne spielten bekannte rumänische Sängerinnen und Sänger sowie verschiedene Gruppen, sodass es sich bei leckerem traditionellem Essen mit allen Neustädtern bis zum späten Abend gut feiern ließ.
Parallel zum Treffen der Neustädte in Europa fand am gesamten Wochenende auch das Treffen der Siebenbürger Sachsen, die aus Neustadt ausgewandert waren, statt, sodass sich oft die verschiedenen Gruppen miteinander vermischten.
Der Samstag startete mit einem ökumenischen Gottesdienst (evangelisch und orthodox), begleitet vom Chor aus Honigberg in Siebenbürger Tracht. Anschließend zog der Festzug von der Kirche zum Gemeindehaus zu einem gemeinsamen Mittagessen, begleitet von einer Band, die von Oldies über Schlager bis zu Rockmusik viele Klassiker spielte, sodass für jeden was zum Mitsingen oder Tanzen dabei war.
Am Sonntag mussten wir früh aufbrechen, um die Rückreise anzutreten und kamen gegen 17:00 Uhr wieder zu Hause in unserem Neustadt an. Andere Reisegruppen hatten noch deutlich längere Fahrten, so ist z.B. die Gruppe aus Neustadt Holstein 31 Stunden mit dem Zug angereist und auch die Gruppe aus Neustadt Glewe war über 20 Stunden mit Autos und Kleinbussen unterwegs. Es zeigt sich wieder: Kein Weg ist zu weit, um gemeinsam den Gedanken „Neustadt in Europa“ zu feiern.
Wir freuen uns auf nächstes Jahr und werden wieder mit Freude Freunde aus Neustadt treffen.
Neustädter Circus-Festival „Goldener Biber“ 2024 – Bin Besuch lohnt sich!
Der Circus lebt von der Vielfältigkeit seiner Artisten. Kein Programm gleicht dem anderen. Dies gilt natürlich auch für das Circus-Festival „Goldener Biber“.
„Jahr für Jahr suchen wir nach Darbietungen, die wir noch nicht in Neustadt präsentieren konnten, damit bei unserem Publikum erst gar keine Langeweile aufkommt und sich ein Besuch immer wieder lohnt“, so Thomas Groll.
Damit eine Vorstellung „rund“ sei, käme es wie bei einem guten Cocktail auf die Mixtur an, betont Anni Bichlmaier ergänzend.
Den Auftakt bei der Programmabfolge macht in diesem Jahr „Chaise de la Rouge“. Drei junge Damen des Artistik-Studios „Toledos“ aus Jena präsentieren eine harmonische Nummer aus Tanz und Akrobatik, mit der das Trio bereits auch im Mitteldeutschen Rundfunk aufgetreten ist. Den Kontakt nach Thüringen bahnte der ehemalige Circusdirektor und Tierlehrer Rüdiger Probst, der 2023 mit seiner Gattin Christina Clasen selbst beim „Goldenen Biber“ in der Manege aktiv war und dem das Veranstaltungsformat damals sehr gut gefiel.
Im russischen Staatscircus erhielt Anton Tarbeev seine artistische Ausbildung. Inzwischen ist er in ganz Westeuropa unterwegs und tritt in Deutschland vorrangig in Weihnachtscircussen und bei Gaias auf. In Neustadt präsentiert er die alte, aber heute nur noch selten praktizierte Kunst des Diabolos. In hohem Tempo werden die unterschiedlichsten Tricks von ihm ausgeführt. Werfen, auffangen und noch viel mehr – die Besucher dürfen sich auf eine tolle Darbietung freuen.
Seine Ehefrau Katarina Markevich beherrscht nicht nur Hula Hoop- und Antipoden-Spiele, beides war 2023 beim „Goldenen Biber“ präsent,
sondern führt auch schwungvoll und fröhlich einen Solo-Pudel vor. Spielerisch wirkt die Präsentation des tierischen Gefährten und wird sicher nicht nur den Kindern gefallen.
Beider Sohn Anton junior ist ebenfalls in der Manege aktiv. Der Nachwuchsartist führt eine rasante Einrad-Show vor und hat darin gekonnt eine Jonglage integriert.
Zum Circus gehören Clowns, über die man herrlich lachen kann. Nach dem spanischen Weltklasse-Clown Tony Alexis und dem sympathischen Spaßmacher Eddi Janecek aus Prag sind 2024 die Salvini-Clowns zu Gast in Neustadt. Gino und Pavlina treten seit 40 Jahren in führenden Circussen und Varietes auf. U.a. konnte man sie im Circus Charles Knie, der deutschen Nr. 2 nach Krone, im Circus Nock (Schweiz) oder bei Dannebrog in Dänemark erleben. Der rotzfreche Gino, Clown in 8. Generation, erobert die Herzen des Publikums im Sturm. Pavlina schlüpft hingegen in die Rolle des seriösen und intelligenten Weißclowns. Beim „Goldenen Biber“ werden sie mehrmals, u.a. auch mit ihren Musikinstrumenten, in der Manege zu erleben sein.
Seit Anbeginn an moderiert Anni Bichlmaier das Neustädter Circus-Festival und versorgt die Besucher stets mit Wissenswertem über die einzelnen Akteure. 2024 wird sie erstmals selbst auftreten und präsentiert ihre Taubendressur. Annis gefiederte Freunde zeigen u.a. Kunststücke auf dem Karussell, der Wippe oder einer kleinen Leiter.
Zu Beginn und in der Pause unterhält traditionsgemäß die Saxophon-Gruppe des „Happy Sound Orchestras“ die Besucher. Natürlich steht den Besuchern auch wieder eine Circus- Restauration zur Verfügung.
Nach den Sommerferien startet der Vorverkauf für den „Goldenen Biber“ u.a. im NeuSTADTLADEN.
Austausch mit den Ortsvorstehern
Der Bürgermeister nimmt zwar regelmäßig an den Ortsbeiratssitzungen in den Stadtteilen Mengsberg, Momberg und Speckswinkel teil und hat fast wöchentlich Kontakt zu den drei Ortsvorstehern, ein gemeinsames Treffen ist allerdings eher die Ausnahme. Zu einer solchen Zusammenkunft hatte Thomas Groll daher kürzlich in das Rathaus eingeladen. Nach dem Meinungsaustausch mit Karlheinz Kurz, Timo Stark und Martin Naumann wurde vereinbart, eine solche Zusammenkunft künftig halbjährlich durchzuführen, um sich im großen Kreis auszutauschen.
Zunächst informierte der Bürgermeister die Ortsvorsteher über die aktuelle Haushaltssituation der Kommune und bat darum, im Herbst nicht nur Projekte für das kommende Jahr anzumelden, sondern bereits auch die mittelfristige Planung bis 2028 ins Auge zu fassen. „Die finanziellen Möglichkeiten werden zukünftig sicher enger, aber für Notwendiges sollte es immer Platz im Haushalt geben“, so Groll weiter. „Wenn wir in den kommenden Jahren mit den Neubauten einer Kindertagesstätte und eines Feuerwehrhauses auch einen investiven Schwerpunkt in der Kernstadt legen müssen, so werden wir natürlich die Stadtteile nicht aus dem Blick verlieren“.
Auch die Erhebung der Grundsteuer ab 2025 wurde in diesem Zusammenhang thematisiert. „Unsere Herangehensweise ist klar:
die Neubewertungen der Immobilien durch das Finanzamt sollen nicht zu Mehreinnahmen für die Kommune führen. Wir wollen das Niveau von 2024 auch in 2025 erreichen, aber nicht mehr“,
betonte Groll. Diese Herangehensweise könne natürlich nicht ausschließen, dass einzelne Grundstückseigentümer zukünftig mehr zahlen müssten, dies sei aber nicht von der Kommune zu verantworten, sondern von Bund und Land, die die Grundsteuer aufgrund eines Urteils des Bundesverfassungsgerichtes neu zu gestalten hatten. Weiterhin wurde über anstehende grundhafte Sanierungen von Straßen gesprochen. Alsbald wird in Mengsberg die Baumaßnahme „Zum Engelhain/An den Schuleichen“ beginnen, danach folgt in 2025 das Projekt „Neue Straße/Querstraße“ in Momberg. In Speckswinkel steht im kommenden Jahr hingegen der Neubau des Hochbehälters an.
Ortsvorsteher Karlheinz Kurz berichtete abschließend seinen Amtskollegen gemeinsam mit dem Bürgermeister über den Baufortschritt beim dortigen „Haus für alle“. Die Einweihung ist für den 15. November 2024 vorgesehen. Am Morgen wird es eine offizielle Einweihung mit Staatsminister Ingmar Jung geben und ab dem Nachmittag findet ein „Tag der offenen Tür“ statt.
Radweg Momberg-Mengsberg – I. Teilstück offiziell freigegeben
Kürzlich konnten Landrat Jens Womelsdorf, Bürgermeister Thomas Groll und Mombergs Ortsvorsteher Timo Stark den ersten Bauabschnitt des späteren Radweges Momberg-Mengsberg offiziell freigeben.
Homecomputer-Ausstellung im Rathaus
Mit den s.g. „Heimcomputern“ begann Ende der 1970er Jahre die Digitalisierung der Privathaushalte. Erstmals war Rechenleistung so erschwinglich, dass nicht nur der Ingenieur seine Konstruktionsberechnungen an einem Computer ausführen und die Sekretärin des Generaldirektors an einem Textverarbeitungssystem die Geschäftskorrespondenz erledigen konnten. Kleine, einfach konstruierte Computer auf Basis von preisgünstigen 8-Bit-Prozessoren eroberten weltweit die Wohnzimmer. Oft wurden die Geräte an den Fernsehapparat angeschlossen, sodass die ganze Familie anstelle der Tagesschau von da an, den Programmierkünsten von Sohn, Tochter, Vater oder seltener der Mutter teilhaben konnten.
Prozessoren wie der MOS 6502 und der Z80 von Zilog in Computern von Commodore, Atari, Amstrad/Schneider u. a. prägten mehr als ein Jahrzehnt die Computer in privater Nutzung, ehe sie Ende der 1980er/Anfang der 1990er von 16-bit Prozessoren von Motorola und Intel verdrängt wurden.
Einige Exponate der Jahre 1978 bis 1995 aus der Sammlung des städt. Mitarbeiters Holger Michel, sind noch bis zum 30. September 2024 im Foyer des Rathauses zu besichtigen.
Das Teilstück reicht vom Ende des Hardtmühlenweges bis hinunter zur Hardtmühle und weist eine Länge von knapp 500 m auf. Der Radweg, der für Fahrradfahrer als Alternative zur K 17 gelten soll, wird nach den Planungen des Landkreises im kommenden Sommer fertiggestellt und weist dann eine Länge von rund 3 km auf.
Finanziert wird das Vorhaben vom Land Hessen und dem Landkreis Marburg-Biedenkopf.
Bürgermeister Thomas Groll und Ortsvorsteher Timo Stark freuen sich über die bisherigen Arbeiten und hoffen, dass die Terminkette wie vorgesehen umgesetzt werden kann.
Modell der Zollstation Speckswinkel vorgestellt
Zur 800-Jahrfeier Speckswinkels im vergangenen Jahr schrieb Zollhistoriker Herbert Losekam ein Buch über die Zollstation des Ortes und die Familie Zoller. Zudem wurde auf seine Initiative hin eine Nachbildung eines historischen Zollstocks auf dem Dorfplatz errichtet.
Nun baute in liebevoller Kleinarbeit der Speckswinkeler Tullio Stabilin die Zollstation des 15. Jahrhunderts und das Wohnhaus der Familie Zoller als Modell nach. Ermöglicht wurde der notwendige Ankauf von Bastelmaterial und Vitrine mit Mitteln des Neustädter Bürgerbudgets.
Kürzlich übergab Tullio Stabilin das Modell an Ortsvorsteher Martin Naumann und Bürgermeister Thomas Groll. Beide dankten ihm herzlich für sein Engagement und lobten die gelungene Arbeit.
„Der Nachbau ergänzt die Informationstafel im Aufgang zum Saal des Zollhofes, die Zoll-Chronik und den Zollstock. Er trägt dazu bei Geschichte zu erhalten und lebendig werden zu lassen“, betonte der Bürgermeister.
Stabilin berichtete davon, dass er begeisterter Krippchen-Bauer sei und ihm diese Fertigkeiten nun genutzt hätten.
Herbert Losekam gab noch einige Erläuterungen zur Zollstation des 15. Jahrhunderts ab und verwies auf Bedeutung und Reichtum der Familie Zoller, der u.a. dadurch zum Ausdruck kam, dass sie ein Stein- und kein Fachwerkhaus errichten konnten.
„Walk & Talk“ mit Thomas Groll
In Mengsberg stand der Straßenbau im Mittelpunkt
Am 14. August 2024 fand in Mengsberg die letzte Veranstaltung von „Walk & Talk“ statt. Hierzu konnte Thomas Groll erneut rund 20 Interessierte, darunter Ortsvorsteher Karlheinz Kurz, weitere örtliche Mandatsträger und Mitglieder der Bürgerinitiative für den Ausbau der innerörtlichen Durchgangsstraßen begrüßen. Mit dabei waren auch wieder der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Franz-W. Michels, Fraktionsvorsitzender Hans-Dieter Georgi und Wolfram Ellenberg von der CDU-Magistratsgruppe.
„Ich freue mich natürlich, dass die örtlichen Christdemokraten auch meine vierte Kandidatur geschlossen unterstützen, denn die CDU ist seit 1988 meine politische Heimat, aber ich verstehe mich ausdrücklich als Bürgermeister aller Menschen in unserer Kommune. Mir ist es wichtig, dass Stadtverordnetenversammlung, Magistrat und Ortsbeiräte in ihrer Gesamtheit in die kommunalpolitische Arbeit einbezogen werden und dass es auch immer wieder Raum für die Beteiligung interessierter Bürgerinnen und Bürger gibt“, so Thomas Groll, „denn die Zukunft von Neustadt, Momberg, Mengsberg und Speckswinkel geht uns alle an“.
In Mengsberg startete der Ortsrundgang am traditionsreichen Lindenplatz. Dort wird durch diverse Baumpflanzungen und die Siegerplakette des Bundeswettbewerbs die Erinnerung an die erfolgreiche Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ in den Jahren 2011-2013 sowie den zweiten Platz beim Europäischen Dorferneuerungspreis 2014 wachgehalten.
„Was waren das für tolle, einmalige Jahre“, erinnerte sich der amtierende Bürgermeister. „Das ganze Dorf hat diesen Wettbewerb mitgetragen und die örtliche Gemeinschaft hat dadurch insgesamt gewonnen. Wenn es inzwischen ein Nahwärmenetz in Mengsberg gibt und wir im November 2024 das „Haus für alle“ einweihen können, dann sind dies Projekte, die auf den damaligen Ideen beruhen“, so Thomas Groll.
Im Mittelpunkt stand diesmal eindeutig der Straßenbau. In wenigen Tagen wird endlich die grundhafte Sanierung der Straßen „Zum Engelhain“ und „An den Schuleichen“ nebst Kanal- und Wasserleitungsbau beginnen.
Thomas Groll erläuterte nochmals kurz die Systematik der wiederkehrenden Straßenbeiträge, die 2019 einstimmig von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen wurden. „Dahinter steckt der Grundgedanke, dass alle Grundstückseigentümer zur Finanzierung der örtlichen Straßen und Nebenanlagen herangezogen werden“, so Groll. Die Erfahrungen aller Kommune, die bereits wiederkehrende Straßenbeiträge eingeführt hätten, zeige, dass
diese Beitragssystematik insgesamt gerechter sei. Allerdings gebe es gerade in Dörfern immer wieder höhere Beitragsforderungen als in den Kernorten, da es hier regelmäßig weniger beitragspflichtige Flächen und größere Anwesen gebe. „Als Verwaltung stehen wir bei Bedarf natürlich für Rückfragen und Erläuterungen zu den Bescheiden zur Verfügung“, betonte der Bürgermeister.
Er hätte sich gewünscht, betonte Thomas Groll, dass die neue Landesregierung von CDU und SPD ähnlich wie in Bayern, Nordrhein-Westfalen oder Baden-Württemberg die Straßenbeiträge gänzlich abgeschafft und stattdessen eine Ersatzzahlung an die Städte und Gemeinden eingeführt hätte. „Fakt ist, dass wir als finanzschwache Kommune nicht auf die Beiträge verzichten können, denn sonst fehlen uns im Jahr schnell einmal 500.000 Euro und mehr“, stellte er heraus. „Die meisten der Kommunen, die aktuell keine Beiträge erheben, kompensieren dies durch eine höhere Grundsteuer als bei uns. Dies ist für mich dann schon eine Mogelpackung“, sagte Thomas Groll.
Natürlich wurde im weiteren Verlauf der schlechte Zustand der innerörtlichen Durchgangsstraßen – Hochlandstraße, Rotebergstraße und ‚ Treysaer Straße – thematisiert. Dr. Manfred Stern von der Bürgerinitiative machte deutlich, dass hier Handlungsbedarf bestehe.
„Dieser Feststellung stimme ich ohne Wenn und Aber zu. Sollten Hessen-Mobil und der Landkreis mitmachen, woran wir im Herbst 2024 arbeiten werden, halte ich es für realistisch spätestens im Frühjahr 2027 mit dem Bau des ersten Abschnittes zu beginnen und nach dessen Fertigstellung unmittelbar den zweiten folgen zu lassen. Im Herbst 2030 sollte das Gesamtprojekt dann abgeschlossen sein. Meine Präferenz wäre es natürlich, mit der Treysaer Straße zu beginnen, denn deren Zustand ist schlechter. Sollte das nicht umsetzbar sein, fangen wir eben mit der Hochlandstraße an, wichtig ist, dass die Bagger überhaupt rollen“, so der Bürgermeister. Aus Grolls Worten wurde deutlich, dass hier die Kommune nicht der einzige Akteur sei und es schon den einen oder anderen Sachzwang gibt. Er werde der Stadtverordnetenversammlung auf alle Fälle vorschlagen, 2025 Planungsmittel zu etatisieren und das Vorhaben dann in der mittelfristigen Finanzplanung entsprechend zu berücksichtigen, sagte der Bürgermeister.
Weitere Themen des Rundgangs, der beim Mengsberger Freizeitgelände endete, waren u.a. das örtliche Vereinsleben, der Glasfaserausbau der hoffentlich 2025 startet und die Frage nach der Ausweisung von Bauland. Ortsvorsteher Karlheinz Kurz gab noch nähere Erläuterungen zum „Haus für alle“ und ein kurzer Rundgang durch das Gebäude schloss sich an.
Gemeinsam ließ man den informativen Rundgang mit einem kalten Getränk beim Gruppenligaspiel des TSV Mengsberg gegen Melsungen ausklingen. Thomas Groll zeigte sich sehr zufrieden mit der Veranstaltungsreihe „Walk & Talk“ zu Beginn seiner Aktivitäten vor der Bürgermeisterwahl am 19. Januar 2025. „Das Interesse war insgesamt sehr gut und die Gespräche informativ. Im November/Dezember wird es weitergehen, denn auch wenn ich bald 18 Jahre im Amt bin, werde ich aktiv für meine Vorstellungen für die Zukunft unserer Heimatstadt werben“, betonte er.