Neustädter Mitteilungsblatt

„Energielehrpfad“ Marburg-Biedenkopf geplant

Ein „Energielehrpfad“ soll die Akzeptanz und die Wahrnehmung für erneuerbare Energien und Klimaschutz in der Region erhöhen und gleichzeitig ein attraktives und nachhaltiges Informationsangebot darstellen.

Kernstück des Lehrpfades sollen Infotafeln darstellen, die Informationen zu erneuerbaren Energien, Energieeffizienz und Energieeinsparung vermitteln.

Die jeweiligen Standorte sollen dazu einladen, Informationen interaktiv aufzunehmen und wenn möglich auch Orte der Erholung sein. Zusätzlich soll der Energielehrpfad durch Beschilderung, Karten- und Informationsmaterial sowie innovative Geoinformationssysteme beworben werden.

Langfristig soll der „Energielehrpfad“ als touristisches Angebot in der Region entwickelt und beworben werden. Dies umfasst die Darstellung in Karten und anderen Geo-Informations-Systemen sowie die in touristischen Informationsmaterialien.

Die Stadtwerke Marburg GmbH, die Region Marburger Land, zu welcher zukünftig auch die Stadt Neustadt (Hessen) gehört, die Region Lahn-Dill-Bergland, die Region Burgwald-Ederbergland, die Universitätsstadt Marburg sowie der Landkreis Marburg-Biedenkopf werden bei der Realisierung des Energielehrpfades im Rahmen einer Projektgemeinschaft Zusammenarbeiten.

Thomas Madry, Klimaschutzmanager des Landkreises Marburg- Biedenkopf, stellte das Projekt kürzlich Bürgermeister Thomas Groll im Neustädter Rathaus vor. In Neustadt selbst ist zwar kein Standort einer Infotafel geplant, jedoch soll eine Themenroute „Windenergie“ von Neustadt nach Stadtallendorf führen. Die Umsetzung des Pfades soll in 2015 und 2016 erfolgen.

„Lass Dir die Fremde zur Heimat werden, aber die Heimat nie zur Fremde!“ Gedenkveranstaltung „70 Jahre Flucht und Vertreibung“ am 11. April 2015

Vor und nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden über 12 Mio. Deutsche aus ihrer angestammten Heimat in Mittel- und Osteuropa vertrieben.

Auch in Neustadt (Hessen) fanden hunderte von Vertriebenen eine neue Heimat, darunter Frauen und Männer aus dem Landkreis Schwerin (Warthe), die Anfang Februar 1945 in unsere Kommune kamen. Gemeinsam mit dem Heimatkreis Schwerin (Warthe) nimmt dies der Magistrat der Stadt Neustadt (Hessen) zum Anlass, am Samstag, dem 11. April 2015, ab 14.00 Uhr, im Dorfgemeinschaftshaus Neustadt-Momberg an die Geschehnisse von Flucht und Vertreibung vor 70 Jahren zu erinnern. Als Leitwort für diese Veranstaltung wurde ein Wort des aus Böhmen stammenden Schriftstellers Adalbert Stifter (1805-1868) ausgewählt:

„Lass Dir die Fremde zur Heimat werden, aber die Heimat nie zur Fremde!“

Die Gedenkansprache wird Weihbischof em. Dr. h. c. Gerhard Pischl halten.

Dieser war von 1977 – 2009 Weihbischof im Bistum Limburg. Von 1983 – 2009 oblag ihm als Beauftragten der deutschen Bischofskonferenz die Vertriebenen- und Aussiedlerseelsorge. Der Geistliche ist aufgrund seiner jahrzehntelangen verdienstvollen Tätigkeit Träger verschiedenster Auszeichnungen. Neben dem Bundesverdienstkreuz wurde ihm beispielsweise die höchste Ehrung des Landes Hessen, die Wil- helm-Leuschner-Medaille, zuerkannt. Ebenfalls erhielt er das „Schle- sierschildu der Landsmannschaft Schlesien sowie den Karlspreis der Sudetendeutschen-Landsmannschaft verliehen.

Gäste aus Neustadt und der Region sind zu der Gedenkveranstaltung herzlich willkommen.

Region Herrenwald löst sich auf – Neustadt und Stadtallendorf zukünftig bei Region Marburger Land vertreten

Im Jahre 2008 wurde die Region Herrenwald, bestehend aus den Städten Neustadt (Hessen) und Stadtallendorf gegründet. In der Folge traten dem Verein rund 100 Privatpersonen, Unternehmen und Vereine aus den beiden Nachbarkommunen bei.

In den letzten sieben Jahren hat die Region Herrenwald äußerst erfolgreich gearbeitet und rund 400.000 Euro für die beiden Mitgliedskommunen und örtlichen Vereine und Unternehmen an Fördermitteln vereinnahmen können.

Aufgrund der Umgestaltung der europäischen Förderrichtlinien für Regionen war es nunmehr notwendig, neue Wege zu beschreiten.

Die Region Herrenwald mit knapp 30.000 Einwohnern erfüllt ebenso wie die Region Marburger Land, bestehend aus den Gemeinden Fronhausen, Weimar, Ebsdorfergrund, der Stadt Amöneburg und den Außenstadtteilen der Universitätsstadt Marburg, die vorgegebene Mindestgröße von 50.000 Einwohnern nicht.

Daher haben sich die Bürgermeister und die kommunalen Mandatsträger dafür ausgesprochen, dass sich die genannten Kommunen ab 2015 zur „neuen“ Region Marburger Land zusammenschließen. Auch die Gemeinde Lohra, bisher Region Lahn-Dill- Bergland, wird dem neuen Zusammenschluss beitreten.

Im Vorfeld ist es notwendig, dass sich der Verein „Region Herrenwald“ auflöst. Dies soll am 2. März 2015,19.45 Uhr, im Bürgerhaus von Ebsdorfergrund-Beltershausen, geschehen.

Im Anschluss daran findet die Gründungsversammlung mit Vorstandswahlen der Region Marburger Land statt. Seitens des Landes Hessen wurde die „neue“ Region Marburger Land inzwischen als Förderschwerpunkt anerkannt.

Neustadts Jugendliche traten beim Soccer-Cup in Gladenbach an

Unter Mitwirkung der Stadtjugendpflege Neustadt, wurde ein Fußballturnier für Jugendliche der Jugendfördereinrichtungen im Landkreis Marburg-Biedenkopf organisiert.

Geplant und durchgeführt wurde die Veranstaltung vom Team der interkommunalen Jugendarbeit des bsj e.V., welches sich aus den Arbeitsbereichen in Gladenbach, Bad Endbach, Lohra und Neustadt zusammensetzt.

Somit fand am Samstag, dem 7. Februar 2015 ein Fußballturnier für Jugendliche in der Soccer-Halle Gladenbach, unabhängig einer Vereinszugehörigkeit, auf Kunstrasenkleinfeldern statt. Teilnehmen konnten alle Jugendlichen, die sich in einer der beiden Altersgruppen wiederfanden (AG1: 11-13 Jahre; AG2: 14-17 Jahre). Insgesamt traten letztlich, nach kurzfristigen Absagen, 17 Teams (AG1: 8 Teams; AG2: 9 Teams) aus dem ganzen Landkreis an, um den „Soccer Cup 2015 der interkommunalen Jugendarbeit“ auszutragen.

Neustadts Jugendliche waren mit je einem Team pro Altersklasse vertreten. Der Anpfiff des Turniers erfolgte gegen 19.00 Uhr. Völler Anspannung erfuhren die Teams ihre Turniergruppen und den Spielmodus. Unsere „Keinen“ (Miguel und Malik Önder, Can Hand, Tommy Lee Urgandokur, Noel Sahiner, Leon Bunkradt, Kaan Hanci) kamen als erstes zum Zug und gewannen ihr Auftaktspiel souverän mit 3 zu 1.

Bei den „Großen“ verlief der Start etwas holprig und man verlor das erste Gruppenspiel. Doch anschließend sollte sich das Blatt wenden, sodass die Älteren alle ihre weiteren Gruppenspiele gewannen und nach sehr starken Leistungen in das Halbfinale einzogen. Unsere Jüngeren erlebten leider ein kleines auf und ab der Gefühle und beendeten das Turnier letztlich mit einem beachtlichen fünften Platz.

Anschließend blieben die „Kleinen“ jedoch weiter am Spielfeldrand und unterstützten unser Halbfinalteam (Edvin Gering, Maurice Hofius, Viktor Tschebanu, Jan Rabokon, Tom Bauscher, Justin Honig) kräftig.

Dieses spielte zunächst stark auf und ging sogar 2:0 in Führung, verlor aber letzten Endes leider knapp mit 2:3. Nach dieser knappen Niederlage zeigten die Jungs allerdings eine bärenstarke Reaktion im Spiel um Platz drei und bezwangen ihren Gegner mit 5:3 durch sehr ansehnlichen Kombinationsfußball.

Der 3. Platz des Soccer-Cups 2015 ging somit nach Neustadt.

Gegen 23.00 Uhr waren die letzten Spiele gelaufen und ein gut besuchtes Turnier mit ca. 120 Teilnehmern und einer Teilnehmerin fand sein Ende.

Insgesamt kamen alle auf ihre Kosten und ein durchweg friedliches Sportereignis mit fairen Spielen wurde ausgetragen.

Das Interesse der Jugendlichen an einer erneuten Auflage des Turniers im nächsten Jahr, wurde auf der gemeinsamen Rückfahrt im Werbemobil der Stadt Neustadt mehrfach bekundet. Somit sollte einer Fortsetzung nichts im Wege stehen.

Aus der Stadtverordnetenversammlung

Nach den in den drei Fachausschüssen bereits ausführlich besprochenen Magistratsvorlagen gestalteten sich die Abstimmungen hierüber im Rahmen der letzten Stadtverordnetenversammlung am 2. Februar 2015 fast zu einem Kinderspiel.

In der fast schon legendären Neustädter Einmütigkeit stimmten alle anwesenden Stadtverordneten für den am 15. Dezember 2014 von Bürgermeister Thomas Groll vorgelegten Haushaltsentwurf 2015. Einmütig lobten Franz-Wilfried Michels für die CDU, Hans- Gerhard Gatzweiler für die SPD und Horst Bätz für die Freien Wähler das umfangreiche Zahlenwerk des Kämmerers.

„Das Defizit des Ergebnishaushaltes sinkt auf rund 250.000 Euro. Der Finanzhaushalt kommt zum wiederholten Male ohne Nettoneuverschuldung aus“, freute sich Michels. Leider seien aber in den letzten Jahren auch Einsparungen, Stellenkürzungen und Gebührenerhöhungen zum Erreichen dieses Ziels notwendig gewesen, führte er weiter aus. Das Ziel der Haushaltsansätze von 2015, vor allem die kommunale Infrastruktur zu erhalten, wird von der CDU ausdrücklich mitgetragen. „Denn bevor wir Neues schaffen, müssen wir Vorhandenes bewahren“, so Michels.

Ebenso wie die Sprecher der anderen Fraktionen kritisierte auch Hans-Gerhard Gatzweiler die Änderungen beim kommunalen Finanzausgleich des Landes, die dazu führen, dass den Kommunen letztendlich immer weniger Finanzmittel zur Verfügung stehen. „Da vieles einvernehmlich in die Wege geleitet worden ist finden sich eine ganze Reihe unserer Forderungen aus den vergangenen Jahren im aktuellen Haushaltes wieder“, dankte Gatzweiler dem Bürgermeister für seine Kompromissbereitschaft.

Für Gatzweiler stellt der Einstieg von Neustadt in die Windenergie einen großen Beitrag zur Stabilisierung der Neustädter Finanzen dar.

Horst Bätz (FWG) beklagte noch einmal die Anhebung der Grundsteuern. „Die kommunale Selbstverwaltung ist aufgrund der Vorgaben des Landes fast völlig dahin“, so Bätz.

Bürgermeister Thomas Groll dankte nach der Abstimmung für das einmütige Votum und sah es als Bestätigung für den von ihm vorgegebenen Kurs. Er hob ausdrücklich hervor, dass es nicht selbstverständlich sei, dass die Opposition – und als solches sieht sich die SPD nach Aussage ihres Fraktionsvorsitzenden – alle schwierigen Entscheidungen und Gebührenerhöhungen mitgetragen habe. „Der Grundkonsens, das Beste für unsere Heimatstadt erreichen zu wollen, ist bei allen vorhanden“, so Groll.

Weit entfernt von der für die Abschaffung des Ortsbeirates in der Neustädter Kernstadt notwendigen Zweidrittel-Mehrheit stimmten lediglich die SPD-Parlamentarier für den von Hans-Gerhard Gatzweiler Unterzeichneten Antrag.

Zuvor hatte Thomas Horn noch einmal die Beweggründe seiner Fraktion erläutert. In der Vergangenheit sei es kaum gelungen, mehr Bürger für ein ehrenamtliches Engagement zu gewinnen. Darüber hinaus gäbe es auch kaum Kernstädter, die einen Bedarf für einen Ortsbeirat sähen. „Das ist vielleicht auch eine Erklärung, dass es so wenig Unterstützung gibt“, so Horn.

Dem widersprach Franz Wilfried Michels und nannte als Beispiele für die Arbeit im Ortsbeirat in den vergangenen Jahren die Bushaltestelle in der Mozartstraße, die Einrichtung mehrerer Ruhebänke innerhalb den Gemarkung, die Unterstützung des Festbeirates bei der Ausrichtung der Trinitatiskirmes und vor allem die Aufwertung der städtischen Grillhütte. Allerdings sieht auch er, dass die Unterstützung des Ortsbeirates innerhalb der Kernstadt sich im Ergebnis leider nicht erhöht habe. Trotzdem solle man den Frauen und Männern unter der Führung des Ortsvorstehers Klaus Groll eine zweite Chance geben, zumal des Gremium bereits seine Mitwirkung bei verschiedenen Veranstaltungen wie etwa dem Nikolausmarkt oder die weitere Kontaktpflege zu den „Neustädten in Europa“ bereits zugesagt habe.

Die im gleichen SPD-Antrag geforderte Verkleinerung des Stadtparlamentes von 25 auf 23 Sitze ab der nächsten Kommunalwahl in 2016 beschloss das Stadtparlament gegen die Stimmen der beiden FWG-Parlamentarier Corinna Krüger und Horst Bätz und bei Enthaltung von Klaus Schwalm (CDU).

Sowohl Thomas Horn (SPD) als auch Franz Wilfried Michels (CDU) hatten vorher argumentiert, dass die zunehmende Schwierigkeit ausreichend ehrenamtlich arbeitende Kandidaten zu finden ursächlich für die Zustimmung ihrer beider Fraktionen zu dem vorgelegten SPD-Antrag sei.

In diesem Zusammenhang regte Michels an, sich nach der nächsten Kommunalwahl auch Gedanken über die Zahl der stellvertretenden Stadtverordnetenvorsteher und Magistratsmitglieder sowie der Stärke der Ausschüsse zu machen.

Einstimmig stimmte die Stadtverordnetenversammlung auch dem Vertrag zu, der zum Zweck der Zusammenführung und Neustrukturierung des kirchlichen Kindergartens Momberg mit dem kommunalen Kindergarten Mengsberg zwischen der Stadt und der katholischen Kirchengemeinde Momberg ausgehandelt worden war. In diesem Zusammenhang stehen in den kommenden Wochen diverse Ortstermine an, um die Zusammenführung vorzubereiten, die notwendigen Umbauarbeiten festzulegen oder Zeitpläne zu entwerfen. Darüber hinaus plant die Stadt für Ende März/Anfang April einen Elterninformationsabend, bei dem die zukünftige Kindergartenbetreuung für beide Stadtteile nochmals besprochen werden soll.

Zur angedachten Unterbringung von Flüchtlingen in der derzeit leerstehenden Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne berichtete Bürgermeister Groll von einem für den 10. Februar 2015 anstehenden Gespräch das ihn zusammen mit den ersten Kreisbeigeordneten Marian Zachow zum Regierungspräsidenten nach Gießen führen

wird. „Die Entscheidung ist gefallen und ich denke, dass es jetzt relativ schnell gehen wird“, so Groll.

Vor der Belegung der Kaserne hat sich Regierungspräsident Dr. Lars Witteck zu einer Informationsveranstaltung in Neustadt angekündigt. Sie wird am 26. Februar ab 19.00 Uhr im „Haus der Begegnung“ stattfinden.

Ein Informationsbesuch von Landrätin Kirsten Fründt ist für den 9. Juni 2015 ab 9.00 Uhr in Neustadt vorgesehen.