Turm ziert eine Briefmarke

Post AG lehnte Neustadts Antrag ab
„Leider ist nicht bis Berlin durchgedrungen, welche Bedeutung der Junker-Hansen-Turm als größter Fachwerk-Rundbau der Welt hat“, sagte Bürgermeister Thomas Groll mit einem Schmunzeln.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Während der Stadtverordnetenversammlung präsentierte Neustadts Bürgermeister am Montagabend den Vorabdruck einer Briefmarke mit dem Junker-Hansen-Turm, die Teil der Serie „Unsere Heimat Hessen“, der Citipost-Nordhessen ist. Die Post AG in Berlin hatte zwei Anfragen der Stadt abgelehnt und wollte den Turm nicht auf eine Marke bringen. Bei dem privaten Postserviceanbieter sah dies anders aus – allerdings ist die Marke nur im Zustellgebiet Nordhessen verwendbar. Ein erster Briefkasten des Anbieters steht hinter dem Rathaus. Welches Geschäft die Marken vertreiben wird, will das Unternehmen in den kommenden vier Wochen mitteilen. Die Stadtverordneten stimmten einem Antrag der SPD zu, die prüfen lassen will, ob „Faire Milch“ in den Kindergärten ausgeschenkt werden kann (die OP berichtete). Fraktionsvorsitzender Hans-Gerhard Gatzweiler hob hervor, dass die Stadt dann die Verpflegungspauschale von drei Euro um 30 bis 50 Cent monatlich erhöhen müsste. Bürgermeister Thomas Groll, der sich bereits ausgiebig mit dem Thema befasst hat, betonte, dass die Stadtverordneten die Nutzung des etwas teureren Produktes nur beschließen könnten, wenn auch die Mehrheit der Eltern dem Vorschlag zustimme. H Die Stadtverordneten fanden außerdem eine Liste städtischer Immobilien und Grundstücke auf ihren Plätzen, um die die SPD gebeten hatte. Als Grund nannte der Vorsitzende, dass die Stadt sparen müsse und auch geprüft werden sollte, ob es Grundstücke oder Gebäude gebe, von denen sie sich trennen könne. „Das Tafelsilber kann man nur einmal verkaufen. Aber wir wollen wissen, wo wir stehen“, erklärte Gatzweiler und betonte, dass man über einen Verkauf zumindest nachdenken könne. Groll entgegnete, dass der Verkauf von Acker-und Grünland der Stadt nicht viel bringe. Bei Gebäuden sei es sinnvoll, auf die Folgekosten zu achten. Am ehesten sei aber denkbar, die ein oder andere Fläche als Baufläche zu verkaufen.
Als letztes beschlossen die Stadtverordneten, das Stadtentwicklungskonzept (die OP berichtete mehrfach) als Richtschnur für künftiges Handeln zu nutzen. Es gelte, Prioritäten zu setzen und sich einige Punkte herauszupicken, zum Beispiel den „Bereich Eisdiele“, sagte Groll und hob hervor, dass das Konzept besonders bei Förderanträgen hilfreich sei: „Es zeigt, dass unsere Ideen auf Jahre ausgerichtet und nachhaltig sind.“