A 49 kommt nun ganz schnell

Die Bagger sollen schon 2020 zwischen Schwalmstadt und Stadtallendorf rollen
Schon im Jahr 2024 soll der Bau der Autobahn 49 abgeschlossen sein. Das erfuhr diese Zeitung gestern bei einem Pressegespräch mit Vertretern der DEGES in Stadtallendorf.
von Matthias Mayer
Stadtallendorf. Dr. Daniel Schneider von der DEGES nannte die «wichtigsten Fakten für den Bau der A 49-Teilstücke zwischen Schwalmstadt und Stadtallendorf-Nord und zwischen Stadtallendorf-Nord und der Einmündung der Straße in die A 5 bei Gemünden/Felda.
■ Die beiden Teilstücke, VKE 30 und VKE 40 genannt, werden nach dem ÖPP-Verfahren privat finanziert und gebaut. Der Zuschlag für den Investor wird noch in diesem Jahr erfolgen.
■ Es wird erwartet, dass der Auftragnehmer noch im ersten Halbjahr 2020 mit den Bauarbeiten beginnt, und zwar an beiden Teilstrecken. Wo der Investor an den zusammen 30,8 Kilometer langen Straßen arbeiten lässt, bleibt ihm überlassen.
■ Dem Investor wird ein Zeitplan vorgegeben. Und der sieht eine Inbetriebnahme der beiden südlichen Teilstücke für 2024 vor.
Das fällt schwer zu glauben. Schließlich ist das Teilstück Bischhausen – Schwalmstadt nach neun Jahren Bauzeit noch immer nicht fertig. „Wir haben das geprüft. Das Vorhaben ist in diesem Zeitrahmen realisierbar“, sagte Bernhard Blümel von DEGES mit den Hinweis auf den ÖPP-Vorteil: „ÖPP geht immer schneller.“
Die Gesamtkosten für den Lückenschluss werden mit 1,1 Milliarden Euro angeben. 696,8 Millionen entfallen auf die VKE 30 und VKE 40.

Ab dem 1. Oktober fallen die Bäume

Der Weiterbau der Autobahn 49 wird schon bald in der Region sichtbar sein • Demonstration am Freitag
Wie sehr die DEGES- Experten von einem raschen Baustart an der A 49 überzeugt sind, zeigen die Fällungen entlang der 30,8 Kilometer langen Trasse.
von Matthias Mayer
Stadtallendorf. Der für die Bauvorbereitung zuständige Bernhard Blümel kündigte an, dass die vegetationsfreie Periode zwischen dem 1. Oktober und dem 28. Februar genutzt werden solle. „Die Verträge sind gemacht. Wir sind darauf vorbereitet, entlang der ganzen Strecke zu fällen.“ Für das Fällen sei die Bauvorbereitung zuständig. Das Roden der Wurzelstöcke sei dann Sache des Investors, der noch in diesem Jahr den Zuschlag bekommen soll.
Der ÖPP-Auftragnehmer für die A 49 sei nicht mehr auf Einnahmen aus der Lkw-Maut angewiesen. Das neue Modell setze auf die Verfügbarkeit der Straße, erklärte Dr. Daniel Schneider während des Pressegesprächs in Stadtallendorf.
Der Auftragnehmer erhalte während der Bauphase Abschlagszahlungen auf rund 50 Prozent der Baukosten, so Schneider.
Das wären für die vom ÖPP- Modell betroffenen Teilstücke Schwalmstadt – Stadtallendorf- Nord und Stadtallendorf-Nord – Gemünden/Felda etwa 350 Millionen Euro. Dazu kommt ein monatliches Entgelt für Betrieb und Unterhalt der Straße und die anteilige Finanzierung. Der Investor verdient weniger, wenn die Verfügbarkeit der Straße nicht den vertraglichen Vorgaben entspricht. Die Definition dafür laut Dr. Daniel Schneider: Die Reduzierung der Fahrstreifenanzahl sowie der Geschwindigkeit.
Unterdessen hält die Schutzgemeinschaft Gleental an ihrem Widerstand gegen den Weiterbau der A 49 fest. Die Initiative veranstaltet am Freitag, 23. August, ab 14 Uhr eine weitere Fahrrad- und Traktoren- Demonstration gegen die Straße. Die Schutzgemeinschaft fordert in diesem Zusammenhang die Aufhebung des Planfeststellungsbeschlusses aus dem fahr 2012, da dieser gegen geltendes EU-Recht verstoßen habe. Die Schutzgemeinschaft fordert Hessens Umweltministerin Priska Hinz auf, diesen Beschluss aufheben zu lassen.
Die Kundgebung beginnt am Sportplatz in Lehrbach und führt anschließend über die Bundesstraße 62 entlang der geplanten Autobahntrasse zur Kirschbrücke bei Niederklein.
Was passiert in den kommenden Monaten und fahren an der A 49? Diese Zeitung berichtet darüber in den nächsten Ausgaben.

DEGES
Der Begriff DEGES steht für Deutsche Einheit Fern- straßenplanungs- und -bau GmbH und ist eine 1991 gegründete Projektmanagementgesellschaft, die heute in Trägerschaft des Bundes und von zwölf Bundesländern liegt. Die Gesellschaft mit Hauptsitz in Berlin schließt – vereinfacht gesagt – die Lücke zwischen den Planern nach dem Planfeststellungsbeschluss und dem Baustellen-Start des Bauherren. Unter Einhaltung der Gesetze und Auflagen bereiten die DEGES-Fachleute auf etlichen Feldern die Verwirklichung von Fernstraßen vor.