Rundumerneuerung für Stadion

Baustart auf den Sportanlagen am Rande von Neustadt / Neuerliche Millioneninvestition
Von Michael Rinde
Neustadt.
Vom bisherigen Rasenplatz ist bereits nichts mehr übrig. Bagger und Planierraupe haben ganze Arbeit geleistet. Seit wenigen Tagen läuft die Sanierung des Neustädter Waldstadions auf Hochtouren. Dank immenser Fördergelder gelingt der Kleinstadt erneut ein großes Bauprojekt, das die Infrastruktur nach vorne bringen soll. Im Fokus steht dabei neben den Belangen der Sportvereine auch der Schul- und Freizeitsport. Schon weit im Vorfeld hatte die Stadt den Pächter VfL ebenso wie Schule und Sportkreis eingebunden, um das Optimum für alle Nutzer zu erreichen. Bis zum Herbst, so es denn die Witterung erlaubt, sollen alle Arbeiten im Stadion erledigt sein.
Beim neuen Rasenplatz stehen die Belange der Fußballer im Vordergrund. Er bekommt eine Netto-Spielfläche von 6.240 Quadratmetern.

Um baulich überall klarzukommen, hat die Stadt entschieden, die Länge der Laufbahnen insgesamt etwas zu verkürzen, wie die OP berichtete. Statt der bisherigen Gesamtlänge von 400 Metern sind es künftig noch 375 Meter für die vier Laufbahnen. Die sind dann auch zeitgemäße Tartanbahnen.

„Der Schule war es nur wichtig, dass wir auf der langen Gerade jeweils 100 Meter Laufbahnlänge haben“, sagt Bürgermeister Thomas Groll. Die Verkürzung störe nicht. „Wir wollen hier ehedem keine höherrangigen Wettkämpfe ausrichten“, so Groll.

Eine Kletterwand und Streetball

Das ist in der Nachbarstadt Stadtallendorf mit ihren zahlreichen Leichtathleten anders. Dort gibt es nach der Sanierung sechs Laufbahnen im Herrenwaldstadion.

Für die Leichtathleten wird die Stadt aber noch sehr viel mehr tun. So wird eine neue Weitsprunganlage entstehen, dann mit zwei Sprunggruben, ein Wunsch aus dem Schulsport. Und auch die Kugelstoßanlage wird erneuert.

Hinzu kommt ein eigener Abschnitt für den Freizeitsport. Die schwarze, ausgesprochen hässliche Stützwand an einer Stadionseite wird zur Kletterwand. Außerdem entsteht ein Streetball-Feld. Darüber hinaus gibt es eine Aufwärmfläche für Sportler. Anders als mal angedacht besteht die aus Natur- und nicht aus Kunstrasen.

Ein Manko des Waldstadions in Neustadt war das fehlende Flutlicht. Das ändert sich jetzt. Allerdings können die Flutlichtmasten nicht an den Längsseiten stehen, sondern finden ihren Platz an den Querseiten.

Der Grund: Das Flutlicht hätte ansonsten Lokführer auf der nahen Bahnstrecke blenden können, wie ein Gutachten zeigte.

Probebohrung für Brunnen

Ob die künftige Berieselungsanlage für den neuen Naturrasen aus einem Brunnen gespeist werden kann, ist noch nicht klar. Die Ergebnisse einer Probebohrung stehen noch aus. „Wir wollen in jedem Fall weg vom Verbrauch von reinem Trinkwasser“, betont Bürgermeister Thomas Groll.

Das ganze Großvorhaben Waldstadion hat natürlich seinen Preis. Der liegt in Summe aktuell bei rund 2,1 Millionen Euro. Eine Million Euro werden über eine Förderung vom „Aktionspakt Sportstätten“ finanziert, weitere 750.000 Euro stammen aus dem Programm Sozialer Zusammenhalt (ehemals Soziale Stadt). Verbleiben insgesamt rund 400.000 Euro bei der Stadt Neustadt, die im Gegenzug ein runderneuertes Waldstadion erhalten wird.

Zwar sollen die Arbeiten im Herbst beendet sein, wenn die Witterung es zulassen wird. Das wiedereröffnete Stadion soll aber erst im April 2025 so recht gefeiert werden, beispielsweise mit einem Sportwochenende. „Da werden wir uns darum bemühen, eine hochkarätige Mannschaft nach Neustadt zu holen“, so Groll.