Beirat sichtet Pläne für Ortskern – MNZ

Was soll aus Speckswinkel werden? Architekten denken an Neubauten
Neustadt-Speckswinkel (aws). Die turnusgemäße Sitzung des Denkmalbeirates des Landkreises hat gestern im Speckswinkler Zollhof stattgefunden. Der Beirat informierte sich über den Ideenwettbewerb „Neugestaltung der Speckswinkler Ortsmitte“.
„Wir haben die Innenentwicklung vor die Außenentwicklung gestellt. Neubaugebiete am Ortsrand wird es in Neustadt auf absehbare Zeit nicht mehr geben. Das scheint mir auch der richtige Weg zu sein“, sagte Bürgermeister Thomas Groll (CDU). Sowohl in der Kernstadt als auch in den Ortsteilen seien bereits Leerstandskataster erstellt worden.
Für die Ortsmitte von Speckswinkel hatten bereits im September drei Architekturbüros ihre Vorstellungen zur Neugestaltung vorgestellt. „Wir wollen aber nicht mit der Brechstange modernisieren, sondern bei allen Entscheidungen in einem gemeinschaftlichen Miteinander die Anlieger einbinden. Vor allem soll beim Abriss von Gebäuden der ländliche Charakter unseres Dorfes nicht verloren gehen. Er wird aber sicherlich anders aussehen als vorher“, beschrieb Ortsvorsteher Karl Stehl (CDU) die Vorstellungen der Kommune. Mit dem Konzept, auf vorhandenen oder durch Abriss neu geschaffenen Leerflächen Neubauten in die Ortskerne zu bringen, will die Stadt einen weiteren Impuls für die Binnenentwicklung geben. Dadurch wird auch eine Verbesserung des Altbaubestandes erwartet.
Die aus Speckswinkel stammende Mainzer Architektin Petra Geißel-Born hatte im Abriss derzeit ungenutzter Gebäuden eine Möglichkeit gesehen, auf der entstandenen Freifläche rund 15 neue Gebäude mit bis zu 50 Wohneinheiten zu schaffen.
Für das Architektenteam Schmidt und Strack aus Alsfeld war die Schaffung von rund zehn klar gegliederten Wohneinheiten auf dem in Frage kommenden Bereich zwischen Nonnengasse und Lindenstraße auf kleinen Grundstücken von rund 300 Quadratmetern unter Einbeziehung der dort denkmalgeschützten Gebäude eine mögliche Option.
Für Holger Möller vom Büro für Architektur und Stadtplanung aus Kassel ist die optische Anpassung von alter und neuer Bausubstanz wichtig.
Die Mitglieder des Denkmalbeirates hatten während der Sitzung ausgiebig Gelegenheit, die im Zollhof ausgestellten Pläne zu begutachten und zu diskutieren.