Neustädter Mitteilungsblatt

Weitere Nisthilfe für Störche steht!

Ein seit längerer Zeit gefasster Beschluss des OB Neustadt, der witterungsbedingt mehrmals zurückgestellt werden musste, wurde am Mittwoch voriger Woche in die Tat umgesetzt.
Die Mitglieder des OB hatten in den vergangenen Wochen in der Werkstatt des Ortsvorstehers gemeinsam mit interessierten Bürgern gebaut, geschweißt, um kostengünstig eine zweckmäßige gleichwohl ansprechende Nisthilfe für Störche zu bauen. Der lim lange Mast, den die Stadt aus dem Rückbau einer Stromleitung dankenswerterweise zur Verfügung stellte, ein Eisenreifen eines früher der Landwirtschaft dienenden Wagens, sowie Winkel- und Flacheisen, waren die Grundlage des Projektes. Mit Traktor und Wagen wurde das imposante Bauwerk nach Fertigstellung zu dem Aufstellungsort, einem Wiesengrundstück eines tierlieben Bürgers in der Nähe der städtischen Kläranlage und vieler dort befindlicher Feuchtwiesen befördert. Durch städtische Mitarbeiter war am Vortag bereits mit einem Bagger ein Erdaushub vorgenommen worden, der als Standplatz für den Stamm dienen sollte. Durch aufsteigendes Grundwasser und einsetzenden Regen musste der Bagger vor dem Aufstellen des Mastes nochmals eingesetzt werden, um die Grube und damit den vorgesehenen Standort zu sichern. Mit Hilfe des durch die Stadt bereitgestellten Baggers und einem speziellen Arbeitsgerät eines Freundes wurde nunmehr der Mast mit der Nisthilfe, die zwischenzeitlich durch Mitglieder des OB mit frisch geschnittenen Weiden als Grundlage für den weiteren Nestaufbau durch die Tiere ausgeflochten war, aufgestellt und standfest gemacht.

Seit Herbst 2018 hat die Stadt Neustadt (Hessen) ein neues „Werbemobil“ im Einsatz.
Die Anzeigen hierfür hatte die Kommune selbst vermarktet. Nunmehr kommen zwei neue Werbepartner hinzu, wie Bürgermeister Thomas Groll erfreut berichtet. Hierbei handelt es sich zum einen um die EPL GmbH, ein Büro für elektrotechnische Planungen aus Wiesbaden. Das Unternehmen ist gegenwärtig in die Planung und Umsetzung des Neubaus des Kultur- und Bürgerzentrums involviert.
Weiterhin wirbt nun Margarethe Pusch von PP Versicherungsmakler aus Kirtorf auf dem Fahrzeug. Ihr Unternehmen ist breit aufgestellt und arbeitet beispielsweise auch mit einem regionalen Immobilienmakler zusammen.
Bei der Vorstellung der neuen Werbepartner verwies Bürgermeister Thomas Groll darauf, dass wohl zur Jahresmitte auch ein Bürgerbus in Neustadt betrieben werden kann. Zur Finanzierung des laufenden Betriebes suche man auch dann wieder Werbepartner. Hier werde man sich auch an jene Unternehmen und Freiberufler wen- den, die entlang der Fahrstrecke liegen.
Bleibt die Hoffnung, dass sich ein Storchenpaar nach Neustadt „verirrt“ und unsere Natur und Tierwelt mit ihrer Anwesenheit und vielleicht mit Jungtieren bereichert.
Danke allen Beteiligten für ihre ehrenamtliche Hilfe. Bezugnehmend auf den Artikel der OP – Ortsdiener Karl – bleibt abzuwarten, welches der beiden Groll’s – Nester, Bürgermeister oder Ortsvorsteher zuerst bezogen wird.

Neustadt kulturell 2019

Begeisternder Chanson-Abend mit Ulla B. Keller
Wenn es am Ende eines Konzertes gleich zweimal Standing Ovations gibt, dann muss es eine gelungene Veranstaltung gewesen sein. Verdienten und lange anhaltenden Applaus erhielt die Marburger Sängerin und Entertainerin Ulla B. Keller am 31. März von rund 70 Besucherinnen und Besuchern im Saal des Historischen Rathauses und die Aufforderungen nach einer Zugabe erfüllte sie natürlich gerne.
Gemeinsam mit Pianist Reidar Seling und Dr. Andreas Rein, der die Liedtexte als Reporter vom „Extrablatt“ in ihren zeitgeschichtlichen Kontext einordnete, entführte Ulla B. Keller die Anwesenden mit Chansons aus bekannten Ufa-Filmen in die 30er und 40er Jahre. „Damals war es eine Zeit der Gegensätze: schlimme Politik, aber tolle Musik“, so die Sängerin.
Schwungvoll trug sie bekannte Chansons wie „Ich bin die fesche Lola“, „Ein Freund, ein guter Freund“, „Ein Lied geht um die Welt“, „Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern“ oder „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“. Dabei wurden Erinnerungen an Marlene Dietrich, Zarah Leander oder Heinz Rühmann wach. Natürlich durfte auch Laie Andersens weltberühmter Titel „Lilli Marleen“ nicht fehlen.
Ulla B. Keller verstand es auch immer wieder, das Publikum einzubeziehen. Höhepunkt dabei der Auftritt der „Geschwister Lemmer“ – Karl-Joseph, Heribert und Maria (Ruhl) – die sich zum Lied „Das ist die Liebe der Matrosen“ zackig auf und nieder bewegten. Bürgermeister Thomas Groll freute sich sehr über den gelungenen Start der Veranstaltungsreihe und lud Ulla B. Keller ein, 2020 einen Musical-Abend im neuen Kultur- und Bürgerzentrum zu gestalten.

„Dankeschön“ Karl-Heinz Mai

45 Jahre lang sorgte Karl-Heinz Mai für die musikalische Umrahmung des karnevalistischen Seniorennachmittags im Momberger Dorfgemeinschaftshaus. Nachdem er nun seinen „Abschied“ genommen hat, nutzten die Damen des Seniorentreffpunktes B, ebenso wie Bürgermeister Thomas Groll, das „Seniorenfrühstück“ am 26. März 2019 dazu, sich für sein Engagement zu bedanken. Stellvertretend für die anderen Helferinnen bzw. karnevalistischen Akteurinnen trug Iris Ebel den Dank in Versform vor. Bürgermeister Thomas Groll hob hervor, dass Karl-Heinz Mai die Veranstaltungen stets gekonnt umrahmt habe und manche Umbaupause durch eine Schunkelrunde überbrückte.
Neustadt kulturell 2019 „Take l ive“ – Voices & Piano am 19. Mai
Nach dem äußerst gelungenen Chanson-Abend mit Ulla B. Keller zum Auftakt der Reihe „Neustadt kulturell 2019“ darf man sich auf einen weiteren „Leckerbissen“ freuen: Am 19. Mai tritt um 18 Uhr im Historischen Rathaus „Take Five“, das besondere Vokalensemble aus der fränkischen Rhön, auf.
Im Sommer 2011 haben sich vier erfahrene Sängerinnen in dem neuen Projekt „Take Five“ zusammengefunden.
Benannt hat sich das Ensemble nach dem bekannten Stück von Dave Brubeck.
Die vier Damen widmen sich, begleitet von einem Herrn am Klavier, anspruchsvollen Arrangements aus Jazz, Swing, Latin, Bebop, Soul und der Flower Power Zeit, präsentieren aber auch Stücke aus eigener Feder.
Neben der Klavierbegleitung singt „Take Five“ auch a capella. Zum Preis von 12,— Euro erwartet die Besucherinnern und Besucher ein wahrer Hörgenuss.
Karten sind ab dem 8. April bei den Vörverkaufsstellen im Rathausnebengebäude, Bürgerbüro, Ahrens Buch & Papier, Marktstraße 3, und bei Rewe-Markt Richber oHG, Am Kaufpark 2, und in der Katholischen Bücherei in Momberg erhältlich.
Wer für die weiteren Veranstaltungen im Rahmen der Reihe „Neustadt kulturell 2019“ am 23. August „Duo Camillo“ und am 3. November „Brüder Grimm“ (jeweils im Katholischen Pfarrheim) eine „Dauerkarte“ erwirbt, zahlt statt 36,- Euro nur 30,— Euro. Diese Kombikarte ist im Bürgerbüro erhältlich.
Nähere Infos zu allen Veranstaltungen im Rathaus unter 06692/8922 oder per Mail an stark@neustadt-hessen.de

Neustadt (Hessen) erhält zum Ausbau der Kinderbetreuung 50.000,- Euro

Aktuell werden die Räumlichkeiten der bisherigen kommunalen Bücherei in der Kindertagesstätte „Regenbogen“ in der Allee für die Einrichtung einer weiteren Kindergartengruppe umgebaut. Die KiTa wird dann ab September 2019 über fünf altersgemischte Gruppen verfügen. Über den Landkreis Marburg-Biedenkopf erhielt die Kommune nunmehr die Nachricht, dass das Vorhaben mit einem Betrag von 50.000,- Euro nach der Richtlinie zur Förderung von Investitionen im Rahmen des Investitionsprogrammes „Kinderbetreuungsfinanzierung“ 2017 bis 2020 gefördert wird.

Sitzung des Fachausschusses I

Am 3. April tagte auch der für Finanzen und Grundsatzfragen zuständige Fachausschuss I. Im Mittelpunkt der von Markus Bätz (FWG) geleiteten Sitzung stand die geplante Einführung der Wiederkehrenden Straßenbeiträge. Im Februar 2019 hatte die Stadtverordnetenversammlung ihren diesbezüglichen Grundsatzbeschluss vom Herbst 2017 erneuert. Zwischen den Fraktionen von CDU und SPD herrschte Einigkeit darüber, dass die Kommune nicht auf Straßenbeiträge verzichten könne, diese aber gerechter als in der Vergangenheit aufgeteilt werden sollten. Die FWG äußerte sich vor zwei Monaten nicht in der Sache, lehnte die Einführung der Wiederkehrenden Straßenbeiträge aber ab.
Bürgermeister Groll verwies darauf, dass viele der Kommunen, die sich in den letzten Monaten für eine generelle Abschaffung der Straßenbeiträge ausgesprochen hätten, nun an der Grundsteuerspirale drehen würden. In Wetzlar steige diese beispielsweise von 590 auf 780 Punkte an. Auch in Neukirchen oder Alsfeld würde eine Erhöhung der Grundsteuer B zur Kompensation in Betracht gezogen. Aus der Stadtkasse könne nämlich kaum eine Kommune die Einnahmeverluste auffangen. Eine Grundsteuererhöhung sei vielleicht für die Verwaltung einfacher zu handhaben, aber sie sei ungerecht. Es gäbe keine Freistellungsregelungen für bereits geleistete Zahlungen in den letzten 25 Jahren oder bei noch nicht fertiggestellten Erschließungsstraßen wie bei den Wiederkehrenden Straßenbeiträgen und auch keine separaten Abrechnungsgebiete. Es würden also alle Grundstückseigentümer herangezogen, unabhängig davon, ob in ihrem Stadtteil gebaut würde oder nicht.
Alleine am vergangenen Samstag, so der Bürgermeister, habe man in
der Presse lesen können, wie unterschiedlich die Thematik bewertet werde. So habe die HNA davon berichtet, dass sich der Kasseler Oberbürgermeister Geselle (SPD) klar gegen einen Verzicht auf Straßenanliegerbeiträge ausgesprochen habe, da er Einnahmeverluste in Millionenhöhe erwarte. In Marburg, so war in der OP zu lesen, sprechen sich SPD und CDU hingegen für eine Abschaffung aus. Wenn in der OP stehe, dass man in Marburg von jährlichen Anliegerbeiträgen in Höhe von 340.000 Euro ausgehe, dann irritiere ihn dieser Betrag, so Groll. Das „kleine Neustadt“ plane nämlich in den kommenden Jahren mit Zahlungen der Grundstückseigentümer in durchschnittlicher Höhe von rund 350.000 Euro.
Das beauftragte Büro Kommunal-Consult Becker, das bereits über 20 Städte und Gemeinden beriet, hat zwischenzeitlich eine Satzung erarbeitet, die von Klaus Moos und Markus Schäfer den Ausschussmitgliedern näher erläutert wurde. Die Einführung der Wiederkehrenden Straßenbeiträge wird im Übrigen vom Land Hessen im Falle Neustadts mit 90.000 Euro unterstützt. Davon werden zunächst die Umstellungskosten in Höhe von etwa 65.000 Euro finanziert. Zudem kann wohl der mittelfristige Mehraufwand damit zu großen Teilen aufgefangen werden.
Am 16. und 23. Mai sind nochmals Informationsveranstaltungen zur Thematik vorgesehen. Im Anschluss daran werden alle Grundstückseigentümer ein Schreiben der Kommune erhalten. Darin wird ebenfalls über das neue Gebührensystem informiert und um Auskunft hinsichtlich der Vollgeschosse der Wohnhäuser oder Gebäude gebeten. In den ersten beiden Juni-Wochen wird es eine Telefon- Hotline sowie Sprechstunden in der Kernstadt und den Stadtteilen geben.
Im II. Halbjahr, so Bürgermeister Groll, würde die Stadtverordnetenversammlung dann noch über die Prioritätenliste für die kommenden Jahre und die Einstufung der Straßen entscheiden.
Hans-Gerhard Gatzweiler (SPD) regte abschließend an, die technische Ausrüstung des Sitzungssaales zu optimieren. Ein festinstallierter Beamer sei heute Standard. Sein Fraktionskollege Georg Metz sprach sich für einen Großbildschirm aus. Der Bürgermeister sagte die notwendige Verbesserung zu.

Sitzung des Fachausschusses II

Am 3. April fand unter dem Vorsitz von Karl Stehl (CDU) eine Sitzung des Fachausschusses II, der sich neben Bau- und Stadtentwicklungsfragen auch mit sozialen Fragestellungen befasst, im Sitzungssaal des Rathauses statt.
Im Rahmen der umfangreichen Tagesordnung berichtete zunächst Günter Mest, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Energiegenossenschaft Vogelsberg (EGV), über konkrete aktuelle und mögliche zukünftige Projekte der Genossenschaft in Neustadt. Er dankte der Kommune für das gute Miteinander und verwies darauf, dass Thomas Groll und Hans- Gerhard Gatzweiler im Aufsichtsrat der EGV mitarbeiten. Zunächst befasste er sich mit dem Thema „Photovoltaik“ und erwähnte hier eingangs die bereits errichtete PV-Anlage auf dem Dach des Bauhofes II in der ehemaligen Kaserne. Die EGV, so Mest, habe zudem Interesse, auf weiteren Flächen in der ehemaligen Kaserne ebenfalls PV-Anlagen zu errichten. Darüber führe man gemeinsam mit der Kommune Gespräche mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Auch die ehemalige Deponiefläche auf dem „Lotterberg“ oder ein Teilbereich der Jungviehweide Richtung Arnshain könnten grundsätzlich als Standorte in Betracht kommen. Hierzu seien aber noch Prüfungen und Gespräche mit der Kommune als Eigentümerin der Flächen notwendig.
Anschließend wandte sich Günter Mest dem Thema „Windenergieanlagen“ zu. Im Bereich „Dreiherrenstein“ plant die EVG auf kommunalen Waldflächen die Errichtung von bis zu vier Anlagen. Im IV. Quartal 2019 sei hierfür der Beginn des Genehmigungsverfahrens mit Öffentlichkeitsbeteiligung geplant. Der Baubeginn (Rodung) wird nun erst für das I. Quartal 2021 anvisiert. Im Bereich „Trillrodt“ – zwischen Neustadt und Speckswinkel – plant die EVG die Errichtung einer Anlage. Hier rechnet die Gesellschaft mit dem Start des Genehmigungsverfahrens im I. Quartal 2020 und mit dem Baubeginn Anfang 2021. In den vergangenen Jahren seien leider immer wieder Umplanungen aufgrund von Änderungen der gesetzlichen Grundlagen und naturschutzrechtlicher Vorgaben notwendig gewesen, so Günter Mest. Die Frage von Karsten Gehmlich (FWG), ob die geplanten Anlagen wirtschaftlich zu betreiben seien beantwortete das EGV-Vorstandsmitglied mit einem klaren „Ja“. Auch bei diesen Vorhaben plant die EGV eine Bürgerbeteiligung. Ebenfalls an diesem Abend berichtete Karen Rohlfs, die für Neustadt zuständige Bereichsleiterin des Vereins für bewegungs- und sportorientierte Jugendsozialarbeit Marburg e. V. (bsj), über die vielfältige Arbeit des Vereins in Neustadt. Dabei wurde sie von Annika Schlüter (Gemeinwesenarbeit) und Lars Kietz (Jugendarbeit) unterstützt.
Ausgangspunkt der Zusammenarbeit mit der Kommune war einst die kommunale Jugendarbeit, die der bsj bereits seit 2011 wahrnimmt. Es folgte dann die Schulsozialarbeit. Infolge des Flüchtlingszuzuges wurde dem Verein im Herbst 2015 auch die neu aufzubauende Gemeinwesenarbeit übertragen. Gemeinsam mit dem Planungsbüro akp obliegt dem bsj seit Mitte 2016 auch das Quartiersmanagement im Rahmen des Städtebauförderungsprogrammes „Soziale Stadt“. Dazu kam dann 2017 im Auftrag der Kommune auch noch der Betrieb des Waldkindergartens. Quartiersmanagerin Svetlana Nerenberg betreut außerdem gegenwärtig die schrittweise Umsetzung des kommunalen Altenhilfekonzeptes. Wei-
Sollte es zu einer Umsetzung weiterer Projekte kommen, so Mest, würde man auch Beteiligungsmöglichkeiten für Neustädter auflegen. Die EGV hat 2018 insgesamt 203.000 Euro Zinsen an die „Genossen“ ausschütten können und wird 2019 auf die gezeichneten Genossenschaftsanteile 4 Prozent Dividende zahlen.
terhin entwickelte der bsj die Konzeption für das künftige Familien- und Generationenzentrum von 0-99 Jahren im neuen Kultur- und Bürgerzentrum. In keiner anderen Kommune des Landkreises – mit Ausnahme Marburgs – ist der bsj so präsent wie in Neustadt. Einige der örtlichen Aktivitäten hatten sogar Modellcharakter und wurden – wie etwa die kombinierte Jugend- und Schulsozialarbeit – auf andere Städte und Gemeinden übertragen.
Bürgermeister Thomas Groll erläuterte, dass das Miteinander mit dem Team des bsj in allen genannten Tätigkeitsbereichen sehr gut sei. „Für alle Akteure gelten kurze Wege. Ich stehe als Ansprechpartner stets zur Verfügung. Entscheidungen werden besprochen und im Miteinander getroffen. Durchaus mit Stolz können wir auf das bisher Erreichte zurückblicken, stellte Groll weiter fest und betonte, dass man gemeinsam noch vieles vorhabe. „Neustadt 2025 hat neben zahlreichen baulichen Vorhaben auch eine große soziale Komponente. Bei deren Verwirklichung ist der bsj unser wichtigster Partner.“ Gegenwärtig arbeitet der Bürgermeister mit der bsj-Geschäftsführerin Monika Stein daran, die Zukunft der Gemeinwesenarbeit über das Ende der aktuellen Förderperiode im Oktober 2019 zu gewährleisten. Hierzu gab es bereits zahlreiche Schreiben, Gespräche und Telefonate mit den zuständigen Stellen in Wiesbaden. Dort arbeitet man gerade an einer neuen Förderrichtlinie für Gemeinwesenarbeit.
Sowohl Bürgermeister Thomas Groll als auch Karen Rohlfs sprachen davon, dass die Gemeinwesenarbeit zukünftig breiter aufgestellt werden solle. Integration von Geflüchteten bleibe sicher ein wichtiges Themenfeld, aber es gebe noch zahlreiche andere. Beispielhaft nannten die beiden eine Unterstützung des angedachten Bürgervereins oder die Mitarbeit beim Familien- und Generationenzentrum.
Karen Rohlfs verwies darauf, die einzelnen Arbeitsbereiche des bsj in Neustadt gut miteinander vernetzt seien. „Wir erreichen die Kleinen und die Alten, das macht die Arbeit spannend und abwechslungsreich“, so Rohlfs.
Erfreulich sei, dass der Waldkindergarten 18 Monate nach seiner Gründung bereits von 16 Kindern besucht werde. Da man auch ein Integrationskind aufgenommen habe, werde man Ende 2019 mit 20 Kindern die Maximalbelegung erreicht haben. Inzwischen gebe es sogar eine Warteliste.
Karsten Gehmlich erkundigte sich danach, ob bereits über eine weitere Waldkindergartengruppe nachgedacht würde. Der Bürgermeister empfahl hier, nichts zu überstürzen und gemeinsam mit dem bsj die Lage zu analysieren. Für zwei Gruppen sei das genutzte Waldstück aber zu klein.
Jörg Grasse (SPD) bat Jugendpfleger Lars Kietz darum, den Jugendclub Momberg bei der „Neuaufstellung“ zu unterstützen und Karl-Heinz Waschkowitz (SPD) regte an, dass die kommunale Jugendarbeit den Austausch mit der Kirchengemeinde Mengsberg über Möglichkeiten der Zusammenarbeit besprechen solle.
Im Anschluss an die beiden informativen Vorträge befasste sich der Fachausschuss II mit mehreren Magistratsvorlagen.
1994 wurde zwischen der Kommune und der Hessischen Landgesellschaft (HLG) eine Bodenbevorratungsvereinbarung für das Gewerbegebiet „Am Gelicht“ geschlossen. Bisher fand aber nur im I. Abschnitt eine Bodenbevorratung statt, die allerdings auch noch nicht vollständig abgeschlossen werden könnte. Für den gesamten II. Bauabschnitt steht eine solche noch komplett aus. Dies führt immer wieder zu der Schwierigkeit, dass potentielle Kaufinteressenten mit mehreren Eigentümern verhandeln müssen und der Flächenzuschnitt nicht passt. Aufgrund der positiven Entwicklung beim Weiterbau der A 49, einer verstärkten Nachfrage und der Tatsache, dass das Gewerbegebiet im benachbarten Stadtallendorf an der Kapazitätsgrenze angelangt ist, empfiehlt der Magistrat dringend eine weitere Bodenbevorratung und Bodenneuordnung. Hiermit soll erneut die HLG beauftragt werden. Diese soll in der Folge unter anderem Kontakt mit den Grundstückseigentümern aufnehmen und Kaufvertragsverhandlungen führen. Der Ausschuss folgte dem Vorschlag einstimmig.
Endgültig eingezogen werden soll ein nicht mehr benötigter Wirtschaftsweg „In den Krippen“. In diesem Gebiet wird eine Umweltschutzmaßnahme durch die hessische Ökoagentur umgesetzt.
Thematisiert wurde weiterhin eine Änderung des Bebauungsplanes „Am Steimbel“. Konkret geht es hier um den „Kaufpark“. Der neue Eigentümer des Geländes beabsichtigt eine Neuordnung und teilweise auch Erweiterung der Verkaufsflächen. Der bisherige Bestand stammt aus dem Jahr 2000 und soll nun den heutigen Gegebenheiten angepasst werden. Weiterhin soll in Abstimmung mit Hessen Mobil eine unmittelbare Anbindung des „Kaufparks“ an die B 454
– Marburger Straße – geschaffen werden. Bürgermeister Thomas Groll begrüßte das Vorhaben, das den Standort nicht nur sichern,
sondern auch attraktiver gestalten soll. Diese Einschätzung wurde von Ausschussmitgliedern geteilt.
Der Ausschuss empfahl außerdem einstimmig die Änderung des Bebauungsplanes „Hinter der Struth/Kohlhecke“ damit in diesem Bereich eine Freiflächen-Photovoltaikanlage durch einen Investor auf einer privaten Fläche errichtet werden kann.
Bürgermeister Thomas Groll berichtete auch über den aktuellen Sachstand hinsichtlich des Neubaues des Kultur- und Bürgerzentrums. Mittlerweile erfolgte die Auftragsvergabe für den Rohbau des Gebäudes. Auftragnehmer wird hier die Firma Erwin Fink Bauunternehmen GmbH aus Antrifttal-Ruhlkirchen sein. Mit den Arbeiten soll noch im Laufe des Monats April begonnen werden.
Erfreulich sei, so Groll, dass die Auftragssumme für den Rohbau ebenso wie der bereits erfolgte Abriss unter der Schätzung des Planungsbüros liege. Gegenwärtig liefen die Ausschreibungen für den Gerüstbau und die Dachdeckerarbeiten. Sobald deren Ergebnisse vorlägen, könne man einen ersten stabilen Trend bei der Baukostenentwicklung vermelden. Für das baufachliche Prüfverfahren habe man Anfang Januar 2019 nach Beschlussfassung in der Lenkungsgruppe „Soziale Stadt“ Bruttobaukosten von knapp 6,2 Millionen Euro angemeldet und damit auf das Preisniveau im Herbst 2018 sowie die finalisierte Planung reagiert. Aktuell liege man etwa 4,5 Prozent unter dieser Kostenschätzung und bewege sich damit im Rahmen des Haushaltsansatzes in Höhe von 6 Millionen Euro. Dies sei aber noch eine bloße „Momentaufnahme“, mit wenig Aussagekraft für weitere zu vergebende Gewerke. Der Bürgermeister hofft natürlich, dass sich die bisherige Entwicklung fortsetzt und man sich in einer „konjunkturellen Delle“ hinsichtlich der Auftragsvergabe befinde.
Eine leichte Eintrübung der Konjunktur in Deutschland sei für die Kommune als Bauherr durchaus positiv, allerdings seien im Gegenzug auch Mindereinnahmen bei Schlüsselzuweisungen oder Gewerbesteuereinnahmen zu befürchten, erklärte der Bürgermeister. Auch das zweite große Bauvorhaben, die grundlegende Sanierung und teilweise Umgestaltung des Freibades, wird vorangetrieben. Das beauftragte Büro hat mittlerweile einen Planungsentwurf vorgelegt. Dieser sieht eine Erneuerung der Zu- und Ableitungen zu den Becken, eine Folienauskleidung der drei Becken, eine Sanierung und einen teilweisen Umbau des Funktionsgebäudes, eine Erneuerung der Absorberanlage zur Wassererwärmung, energetische Maßnahmen, die Herstellung der Barrierefreiheit, die Neuanlage eines Kinderbeckens, den Umbau des jetzigen Kinderbeckens in ein Matschbecken und diverse Ausrüstungsgegenstände wie eine Breitwellenrutsche, einen Breitwasserspeier und Massagedüsen oder einen modernen Wasserspielplatz vor. Nach Schätzung des Büros fallen hierfür Bruttokosten von bis zu 3,35 Millionen Euro an. Die Planer haben dabei neben den aktuellen Preisen aber noch einen weiteren Risikozuschlag von 8 Prozent berücksichtigt, da man nicht wisse, wie viele Angebote überhaupt abgegeben werden und in welcher Höhe sich diese bewegen. Im Haushalt der Kommune sind für das Projekt 2,8 Millionen Euro vorgesehen. Diese Entwicklung, so Bürgermeister Groll, müsse aber keine Sorge bereiten. Da die Bäder ein wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb seien, könne die Kommune beim Finanzamt eine Rückerstattung der von ihr gezahlten Umsatzsteuer beantragen. Dies seien über 600.000 Euro, sodass der Haushaltsansatz, der die Nettobaukosten widerspiegele, ausreichend sei. Der Bürgermeister riet dazu, neben der „Pflicht“ – der notwendigen Sanierung des Bades – auch ein wenig in die „Kür“ – Breitwellenrutsche, Wasserspielplatz u. ä. – zu investieren. „Das Freibad soll ein Familienbad für alle Generationen sein. Man muss auch erkennen, dass sich etwas verändert hat. Wenn wir mehr Besucher – auch aus der Region – anziehen wollen, muss das Bad attraktiver werden“, so Thomas Groll. Die „Kür“ schlage mit etwas über 200.000 Euro zu Buche. Hier sei also bei einer negativen Kostenentwicklung „Streichpotential“, stellte der Bürgermeister fest, denn „Kür“ gehe natürlich nur, wenn der Rahmen passe.
Ende August / Anfang September 2019 sollen die Demontage-Arbeiten durch den städtischen Bauhof beginnen. In 2020 soll dann gebaut werden. Schön wäre es, so der Bürgermeister, wenn die Arbeiten im August kommenden Jahres beendet wären, denn dann könnte man das sanierte und neugestaltete Freibad noch einweihen. Badebetrieb wird während der Bauarbeiten nicht stattfinden.
Die Ausschussmitglieder hatten einige Nachfragen. Bedenken oder gar Einwände gegen die vorgestellten Planungen ergaben sich nicht, sodass das Projekt nun in die Genehmigungsplanung gehen wird. Die geologische Untersuchung des Rathausplatzes hat keine Besonderheiten ergeben, die Ausschreibung wird aktuell vorbereitet.
Für die Neustrukturierung des Bürgerparks ist es notwendig, das Planungsbüro in einem Interessenbekundungsverfahren auszuwählen. Die Arbeiten hierzu laufen. Das Verfahren dürfte im Juni abgeschlossen sein.
Die Machbarkeitsstudie für die Marktgasse 1 – „Zwischenbau“ zwischen dem „Haus der Vereine“ und dem Gasthaus „Zur Krone“ – liegt vor. Es wird dazu geraten, den vorhandenen Pilzbefall kurzfristig zu beheben und das Gebäude zu entrümpeln. Als zukünftige Nutzung käme etwa ein Hostel in Betracht.
Die Sofortmaßnahmen, so Bürgermeister Groll, sollen 2019 umgesetzt werden. Eine Sanierung stehe sicher nicht vor 2022 an. Hierfür müsste ein tragfähiges Konzept erarbeitet und eine Förderkulisse aufgebaut werden.
Die Realisierung des von einer Investorengruppe geplanten altersgerechten Wohnens am Park mit 29 Eigentumswohnungen scheint nicht zum Tragen zu kommen. Die Anzeichen hierfür, so der Bürgermeister, hätten sich aktuell verdichtet. Aufgrund der „prominenten Lage“ des Grundstückes werde die Kommune sich in den weiteren Prozess einbringen.