„Regenbogen“ bekommt fünfte Gruppe

Stadt plant Ausbau der Neustädter Kindertagesstätte und einen Anbau für den Kindergarten Momberg
560000 Euro investiert die Stadt Amöneburg in den Ausbau zweier Kindergärten. Dabei rechnet sie mit 400000 Euro an Zuschüssen von Bund und Land.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Die Kindertagesstätte „Regenbogen“ bekommt eine fünfte Gruppe samt eigenem Sanitärraum. Dafür muss die Bibliothek weichen – was ohnehin geplant war, da sie ins neue Kultur- und Bürgerzentrum kommen soll. Die Stadt plant eine altersgemischte Gruppe, die also auf Kinder von zwei bis sechs Jahren ausgerichtet ist. Die Belegungszahl hängt letztendlich vom Alter der Jungen und Mädchen ab, die in der Gruppe Unterkommen. Maximal darf sie 25 Bändern Platz bieten. „Die fünfte Gruppe wird dazu beitragen,
dass wir alle gegenwärtig bekannten Belegungswünsche erfüllen können“, sagt Bürgermeister Thomas Groll und betont: „Insbesondere bauen wir die U-3-Betreuung weiter aus.“ Die Nachfrage nach entsprechenden Plätzen steige kontinuierlich.
Die Stadt rechnet mit bis zu 150 000 Euro an Kosten für den Umbau. Hinzu kommen weitere 20000 Euro für Einrichtungsgegenstände. Um Geld zu sparen, soll der Bauhof zahlreiche Arbeiten übernehmen. Zudem erwartet die Kommune Fördermittel in Höhe von 50 000 Euro aus dem Investitionsprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung 2017-2020“. Die Gruppe soll zum 1. September bezugsfertig sein. Laut Groll benötigt die Stadt dann zwei zusätzliche Erzieher.
Auch für den Kindergarten „Arche Noah“ Momberg sind Veränderungen geplant. Dieser be
kommt einen – lange geforderten – Anbau, der einem rund 50 Quadratmeter großen Mehrzweckraum Platz bietet. Der Landkreis als Eigentümer des ehemaligen Grundschulgebäudes habe dem Ausbau ebenso zugestimmt wie die katholische Kirchengemeinde St. Johannes der Täufer Momberg, die Träger der Einrichtung ist, stellt der Bürgermeister heraus.
Im Sommer war das ehemalige Grundschulgebäude nach Umstrukturierungen zum Kindergarten umgebaut worden. Damals hätten Zeit und finanzielle Mittel für einen Mehrzweckraum gefehlt, erinnert sich Groll und berichtet, dass umfangreiche Arbeiten nötig seien. Das bisherige Büro der Leiterin werde zum Flur, zudem entstünden in dem neuen Anbau neben dem Mehrzweckraum ein neues Büro sowie ein Sanitärraum. „Man könnte den Raum auch in eine vierte Gruppe umwandeln“,
sagt Thomas Groll und fügt hinzu: „Es ist nicht auszuschließen, dass langfristig ein Bedarf entsteht.“
Die Stadt rechnet für den Umbau mit Kosten in Höhe von 350 000 Euro, die so auch im Haushalt stehen. Dabei geht sie von 315 000 Euro an Zuschüssen aus dem Kommunalen Investitionsprogramm des Bundes aus. Ein Fachbüro ist nach Angaben Grolls derzeit mit der Erarbeitung der Planungen beschäftigt. Danach steht das Beantragen der Baugenehmigung an. Vorgesehen ist, den An- und Umbau im Herbst fertigzustellen.
Auch für die Bändertagesstätte „Sonnenschein“ plant die Stadt eine Investition: Das Gebäude bekommt einen neuen Anstrich, zudem ist eine teilweise Umgestaltung des Außenbereichs vorgesehen. 38000 Euro soll die Umsetzung der Vorhaben kosten. Eingeplant ist ein Zuschuss in Höhe von 90 Prozent über die
Hessenkasse. „An diesen drei Projekten sieht man, welche Bedeutung wir einer guten Unterbringung unserer Kleinsten beimessen“, resümiert Groll und hofft, dass die Baukosten „im Rahmen bleiben“.
Die kommunale Bücherei schließt aufgrund des Umbaus bereits morgen. Bis dahin sollten alle ausgeliehenen Bücher zurückgegeben werden. Der Bürgermeister animiert dazu, in der Folge die katholische Bücherei im Momberger Pfarrhaus zu nutzen (Öffnungszeiten sind mittwochs 17 bis 18.30 Uhr und donnerstags 10 bis 11 Uhr). Die kommunale Bücherei müsse schließlich bis zur Einweihung des neuen Familien- und Generationenzentrums geschlossen bleiben. Ersatzräumlichkeiten stünden nicht zur Verfügung: „Wir dachten sogar über einen freien Laden in der Marktstraße nach – aber die sind meist zu klein“, erläutert Groll.