Einige Momberger müssen zahlen

Parlament stimmt gegen Stopp des Straßenausbaus Gutachten zu Konversionsverfahren vorgestellt
Neustadt. Die Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung stimmten größtenteils gegen einen Dringlichkeitsantrag, den Mombergs Ortsvorsteher Artur Groß vorgebracht hatte.
von Florian Lerchbacher
Groß forderte den Stopp des Ausbaus von Arenecke, Tannenbergstraße und Pfaffenhöfer Straße – eine Interessengemeinschaft hatte vor einigen Wochen den Stein ins Rollen gebracht (die OP berichtete). Fast zehn Jahre schoben die Neustädter den Ausbau aus vielerlei Gründen hinaus, meist waren es fehlende Mittel im Haushalt, sagte er und kritisierte: „Und jetzt sollen die Bürger plötzlich ad hoc zahlen.“
Groß betonte, dass Grund und Boden dort einen Wert von 13,50 Euro hätten, die Anlieger für den Ausbau aber pro Quadratmeter ihres Grundstückes zwischen 15 und 20 Euro zahlen. „Zum jetzigen Zeitpunkt, wo aufgrund der wirtschaftlichen Situation die meisten der Anlieger die 75 Prozent der Kosten, die sie aufbringen müssen, nicht haben, kann die Kommune die Bürger nicht zu diesen Kosten verurteilen“, beendete er seine flammende Rede.
Jörg Grasse pflichtete ihm bei: „Wir reden hier von Summen von 30000 bis 40000 Euro
pro Anlieger. Wir müssen uns Gedanken um die Probleme unserer Bürger machen.“
Bürgermeister Thomas Groll hob hervor, dass seit den Bürgerversammlungen und der Parlamentssitzung, in der die Neustädter ihre Entscheidung trafen, schon einige Zeit vergangen sei. „Die Aufhebung der Ausschreibung kann zu Schadensersatzansprüchen führen“, mahnte er. „Die Summen sind extrem hoch und die Sorgen der Bürger lassen mich keineswegs kalt. Aber wenn das Parlament dem Antrag auf Baustopp zustimmt, wird es in dieser Kommune keinen Straßenbau mehr geben“ – schließlich stehe die Entscheidung schon länger fest. Nur drei Parlamentarier stimmten anschließend für den Baustopp, der somit abgelehnt wurde. „Einige Momberger müssen zahlen“ weiterlesen

Fotos und Tafeln erinnern an Brigade

Bilder fassen 48 Jahre zusammen
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Die Eingangshalle des Rathauses in Neustadt ziert seit kurzem eine Erinnerungswand der Panzerbrigade 14 „Hessischer Löwe“. „Wir setzen die Abschiednahme von der Einheit fort“, sagte Bürgermeister Thomas Groll während der Einweihung.
Drei Tafeln und drei Bilderrahmen mit zahlreichen Fotos und Landkarten aus den vergangenen 48 Jahren schmücken die Wand und geben einen kleinen Überblick über die Zeit zwischen dem ersten und dem letzten Appell auf dem Rathausplatz.
„Wenngleich unser offizieller Auszug erst am 30. Juni ist, so endet die Dokumentation mit dem letzten Appell am 16. April“, sagte Brigadeführer Oberstleutnant Willi Dechert. Ein Bild zeigt den ehemaligen stellvertretenden NATO-Oberbefehlshaber, General a. D. Dr. Günter Riesling. „Der Bataillonskommandeur wurde hier schließlich rehabilitiert“, erklärt der Brigadeführer.
Weitere Fotos zeigen große Manöver zu Zeiten des Kalten Krieges. „Dann gab es eine Wende. Aus der Landesverteidigung wurde die Bundesverteidigung. Zudem gab es neue Waffensysteme.“ „Fotos und Tafeln erinnern an Brigade“ weiterlesen

Ehemaliges Soldatenheim soll für 1,1 Millionen Euro saniert werden

Haus der Begegnung ist 30 Jahre alt Toilettensanierung hat Priorität
Neustadt. Das Haus der Begegnung ist in die Jahre gekommen und muss saniert werden. Archiv tekt Christian Stamm stellte ein 1,1 Millionen teures Sanierungskonzept vor.
von Klaus Böttcher
Das ehemalige Soldatenheim ist 30 Jahre alt und schon einige Jahre im Besitz der Stadt. Dass es saniert werden muss ist nicht neu und wurde auch schon in den Fachausschüssen des Stadtparlaments beraten. Jetzt stellte der Architekt Christian Stamm dem Stadtentwicklungsausschuss das Sanierungskonzept vor.
Stamm erläuterte den Parlamentariern die einzelnen Ausgabenpunkte. Danach verschlingt die Lüftungsanlage 59000 Euro. Viele kleine Arbeiten kosten 114000 Euro. Und für die komplette Sanierung der Toilettenanlagen werden 123000 Euro benötigt.
Die 250 Quadratmeter Fensterfläche entsprechen nicht den Wärmeschutzvorschriften. Die Erneuerung würde 416000 Euro kosten. Die Sanierung der Flachdächer schlägt mit 318000 Euro zu Buche. Der behindertengerechte Aufgang vom Haupteingang bis zum Saal soll 20000 Euro kosten.
Manche Punkte seien nicht sofort erforderlich, sondern könnten nach einer Prioritätenliste abgearbeitet werden, aber sicherheitsrelevante Arbeiten wie beispielsweise die Einrichtung von Fluchtwegen müssten sofort sein, betonte Stamm.
Das Objekt sei noch betriebsbereit, aber man müsse einen Schritt nach dem anderen gehen, sagte Bürgermeister Thomas Groll. „Ehemaliges Soldatenheim soll für 1,1 Millionen Euro saniert werden“ weiterlesen

Für integrierte Gesamtschule gibt es wieder Hoffnung – MNZ

SPD-Arbeitskreis Schule besucht Neustadt / Schulleiter Hartmut Boss hofft auf baldigen Bescheid aus dem Ministerium
Neustadt (b). Der Arbeitskreis Schule der SPD hat die Gesamtschule Neustadt besucht, an der die Vorbereitungen für eine Integrierte Gesamtschule erneut im vollen Gange sind. Zwar kann zum neuen Schuljahr 2008/09 keine Umsetzung erfolgen, nachdem das Kultusministerium im vorigen Jahr gegen den Willen vom Kreis, Stadt, Schule und Eltern das untersagt hat. Nach der Landtagswahl steht die Ampel für eine IGS Neustadt aber wieder auf grün.
Der Kreistag hat in der Sitzung am 9. Mai seinen Beschluss vom Oktober 2005 bekräftigt. Berechtigte Hoffnung auf einen positiven Bescheid gibt auch die Äußerung des neuen Kultusministers Banzer, eine IGS sei mindestens zweizügig sinnvoll. „Zweizügig erreichen wir verlässlich,“ so Schulleiter Hartmut Boß. „Wir werden sogar Dreizügig.“ Die Vorbereitungsgruppe der Schule stoße auf gute Resonanz, auch bei den Eltern. Jetzt sei für die konkrete Umsetzung im Schuljahr 2009/10 ein schneller Bescheid seitens des Ministeriums notwendig. Fraktionsvorsitzender Werner Hesse betonte die uneingeschränkte Unterstützung der SPD für den Schulstandort Neustadt. Der Schulträger Landkreis müsse darauf achten, dass nicht eine Schule ausgetrocknet wird und andere dafür aus den Nähten platzen. Bei der Einigkeit aller Beteiligten und dem Engagement in Neustadt sieht Hesse eine echte Chance für die Schule.
Die Lehrerversorgung an der Schule bezeichnete Boss als ordentlich. Allgemein seien aber die Richtzahlen in Hessen zu groß, so sein Stellvertreter Volker Schmidt. Gerade angesichts steigender Anforderungen an die Lehrer seien Klassengrößen über 30 kaum zu bewältigen. Die Schüler und damit die Arbeitsbedingungen hätten sich in den letzten Jahren wie überall immens verändert. Die Schulen brauchen verlässliche Partner, Stichwort Schulsozialarbeit. Wünschenswert wäre eine Sozialpädagogenstelle an der Schule mit immerhin 670 Schülern, wie in Stadtallendorf vorhanden. „Für integrierte Gesamtschule gibt es wieder Hoffnung – MNZ“ weiterlesen