Neustädter Mitteilungsblatt

Ansprache von Bürgermeister Thomas Groll anlässlich der konstituierenden Sitzung der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Neustadt (Hessen) am 28. April 2011

Suchet der Stadt Bestes, denn wenn’s ihr wohl geht, so geht’s auch euch wohl.
Jeremia, 29,7
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
die Frauenkirche in Dresden dürfte uns allen wohlbekannt sein. Im Februar 1945 brannte sie aufgrund britischer und amerikanischer Luftangriffe auf die sächsische Metropole zunächst völlig aus und stürzte einen Tag später in Folge der Brandhitze ein. Während der DDR-Zeit blieb die Ruine erhalten und diente als Mahnmal gegen Krieg und Gewalt. 1994 begann der originalgetreue Wiederaufbau dieses monumentalen Bauwerks, der mit der feierlichen Einweihung 60 Jahre nach der Zerstörung 2005 sein Ende fand. Die Frauenkirche ist nicht nur ein Symbol für die Wiedervereinigung Deutschlands. Sie steht auch für die Versöhnung der Völker und ist Beleg dafür, was Bürger erreichen können, wenn sie ein Ziel mit allem Nachdruck verfolgen.
Mancher mag sich nun vielleicht fragen, was diese Einleitung mit einer Ansprache für die konstituierende Sitzung der Stadtverordnetenversammlung unserer Heimatstadt Neustadt (Hessen) zu tun hat. Wenn ich nun unseren Blick auf ein kleines Detail dieser mich so sehr beeindruckenden Kirche lenke, werden Sie es erfahren.
Das Geläut der Frauenkirche besteht aus acht Glocken. Seit 2003 gehört auch die sogenannte „Stadtglocke“ dazu. Als Inschrift trägt sie ein Wort des Propheten Jeremia: „Suchet der Stadt Bestes, denn wenn’s ihr wohl geht, so geht’s auch euch wohl.“ Dieser über 2.600 Jahre alte Ausspruch soll das Leitmotiv meiner Ausführungen sein, hat er doch im Laufe von fast drei Jahrtausenden nichts von seiner Gültigkeit verloren. Er muss nach wie vor Richtschnur für alle sein, die in und damit für eine Kommune Verantwortung übernehmen. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Klaus Groll ist erster Ortsvorsteher der Kernstadt

Ein Neustädter Urgestein leitet neugeschaffenes Gremium
Erstmalig seit der 1974 erfolgten Gebietsreform gibt es auch in der Neustädter Kernstadt einen eigenen Ortsvorsteher und Ortsbeirat.
von Alfons Wieber
Neustadt. Bei der Kommunalwahl hatten sich Kandidaten von der neuen Bürgerliste Neustadt (BLN) und der SPD zur Wahl gestellt. Die meisten Stimmen hatte Klaus Groll von der BLN (24,10 Prozent), gefolgt von Andrea Bauscher von der SPD (20,85 Prozent), auf sich vereinigt. Bei der konstituierenden Sitzung am Montagabend wurde Klaus Groll als erster Neustädter Ortsvorsteher und Andrea Bauscher als seine Stellvertreterin gewählt. Klaus Groll selbst konnte bei seiner Wahl wegen einer Terminüberschneidung nicht anwesend sein.
Er hatte aber bereits im Vorfeld schriftlich sein Einverständnis zur Annahme des Mandates im Falle seiner Wahl erklärt. Schriftführer wurde Markus Bätz, der allerdings nicht dem Ortsbeirat angehört. Seine Stellvertreterin ist Birgit Gatzweiler von der SPD. Außerdem gehören noch Horst Bätz, Hermann Schulze und Eckhard Bieker vor der BLN und Thomas Ripken (SPD) dem siebenköpfigen Gremium an.
Nach Bürgermeister Thomas Groll kommt der neuen Bürgervertretung zukünftig eine große Bedeutung zu. Sorgen machte dem Stadtoberhaupt allerdings die geringe Wahlbeteiligung und die große Anzahl an ungültigen Stimmen bei der Ortsbeiratswahl in der Kernstadt.
Im November 2009 hatten die Stadtverordnetenfraktionen von CDU und FWG gemeinsam einen Antrag auf Einrichtung eines Ortsbeirates auch für die Neustädter Kernstadt vorgelegt.
Der neue Ortsbeirat der Kernstadt versteht sich als ein Gremium, das bereits im Vorfeld von kernstadtspezifischen Entscheidungen des Stadtparlamentes in die Überlegungen einbezogen wird. „Klaus Groll ist erster Ortsvorsteher der Kernstadt“ weiterlesen

In Mengsberg bleibt Kurz Ortsvorsteher

Wettbewerbsteilnahme hat Priorität
von Alfons Wieber
Mengsberg. Anders als in den anderen Neustädter Stadtteilen waren in Mengsberg mit der SPD und der CDU zwei Parteien zur Ortsbeiratswahl angetreten. Den Wahlsieg hatte mit 73,5 Prozent die SPD davongetragen. Auf den bisherigen Ortsvorsteher Karlheinz Kurz entfielen dabei stattliche 40,6 Prozent. Ihn wählten die Ortsbeiratsmitglieder daher bei der konstituierenden Sitzung auch wiederum zum Ortsvorsteher. Klaus Schwalm von der CDU, der mit 24,5 Prozent das zweitbeste Ergebnis erreicht hatte, lehnte eine Wahl zum Stellvertreter ab.
An seiner Stelle wurde Björn Wolfig gewählt. Schriftführer wurde Norbert Pfister. Als seine Stellvertreterin fungiert Isabell Wagner-Grasse. Erich Schenk, Markus Stern und Karl Heinz Waschkowitz ergänzen die Vertreter der SPD. Auch alle Mandatsträger gehören der SPD an und wurden mit Enthaltung der CDU-Vertreter Klaus Schwalm und Burkhard Stern gewählt. „Wir haben oft bewiesen, dass auf den Ortsbeirat Mengsberg Verlass ist und man mit Muskelkraft und Zusammenhalt einiges bewegen kann. Und so wünsche ich mir auch die nächsten fünf Jahre“, betonte Karlheinz Kurz, der nun in seine zweite Amtsperiode geht. Priorität hat in Mengsberg die Teilnahme am Landeswettbewerb 2011 „Unser Dorf hat Zukunft“. Das Bauprojekt Feuerlöschteich haben die Mengsberger bereits begonnen. Auch auf das zweite große Ziel, der Aufnahme in das Programm Dorferneuerung, wollen die Mengsberger mit aller Kraft hinarbeiten. Am Friedhof soll außerdem die Überdachung der Friedhofshalle angegangen werden. „In Mengsberg bleibt Kurz Ortsvorsteher“ weiterlesen

Bürgerprotest hat Erfolg: Straßenlampen bleiben an

Neustadt verzichtet auf Nachtabschaltung und prüft Alternative
In Neustadt hat der Protest von rund 1 300 Bürgern Wirkung gezeigt: Es wird keine dauerhafte nächtliche Abschaltung der rund 1 000 Straßenlampen geben.
von Michael Rinde
Neustadt. Ein Modellversuch löste in der Junker-Hansen-Stadt im vergangenen Jahr einen Sturm der Entrüstung aus. Zwischen 2 und 4 Uhr brannten die Lampen in der Kernstadt und den Stadtteilen zwischen Mitte September und November nicht. 1 000 Bürger aus der Kernstadt und 300 weitere aus Momberg beteiligten sich daraufhin an einer Unterschriftenaktion gegen die Lichtabschaltung – mit Erfolg. Wie Bürgermeister Thomas Groll (CDU) im Gespräch mit dieser Zeitung mitteilte, wird es keine dauerhafte Nachtabschaltung der Straßenlampen geben. „Wir können keine Politik gegen die Bürger machen“, begründet Groll den Schritt.
Doch Neustadt bleibt unter großem Spardruck. Die Abschaltung hätte tatsächlich Einsparungen von rund 18 000 Euro gebracht, wie der Versuch wohl auch belegt hat. Jetzt setzt Groll auf neue Technik statt ausgeschalteter Lampen. Eon-Mitte soll in den nächsten Monaten ein Konzept ausarbeiten, wie sich zum Beispiel durch Einsatz von LED- oder Natriumdampflampen der Stromverbrauch und damit die Kosten reduzieren, lassen. Bleibt die Frage, wie die Stadt die Kosten der Umrüstung finanziert. Auch dazu soll Eon Vorschläge unterbreiten. „Bürgerprotest hat Erfolg: Straßenlampen bleiben an“ weiterlesen