Muslime bekommen eigenes Grabfeld

 

 

Viele Mitglieder der türkisch-islamischen Gemeinde wollen dort begraben werden, wo ihre Familie lebt

Sie müssen zwar Abstriche hinnehmen, aber das ist es ihnen wert, sagt Oguz Yilmaz vom Vorstand der türkisch-islamischen Gemeinde und freut sich über das Entgegenkommen der Neustädter.

von Florian Lerchbacher

Neustadt. „Viele ältere Leute kamen auf mich zu und baten mich, die Stadt anzusprechen“, erinnert sich Oguz Yilmaz, Vorstandsmitglied der türkisch-islamischen Gemeinde Neustadt. Sie hätten den Wunsch, in ihrer Heimat begraben zu werden – und zwar dort, wo sie und ihre Familien lebten, und nicht dort, wo sie ursprünglich herkamen. „Wir haben hier Wurzeln geschlagen und sind sehr gut integriert. Hier gehören wir hin“, ergänzt Yilmaz und betont: „Ich zum Beispiel habe zwei Kinder, die mit und in der deutschen Kultur großgeworden sind. Ich kann mir nicht vorstellen, nach meinem Tod in die Türkei zurückzukehren – da kann mich meine Familie ja gar nicht besuchen.“ Wobei es unter Muslimen eigentlich üblich ist, die Gräber nur in den ersten sechs Wochen nach der Beisetzung des Toten zu besuchen, danach nicht mehr – aber auch da scheinen sich die Gepflogenheiten geändert zu haben. „Muslime bekommen eigenes Grabfeld“ weiterlesen