Vom Deutschkurs ins neue Cafe

Neues Angebot in der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge Leiter nimmt Stellung zu Kritik

Bereits seit März laden rund 15 ehrenamtliche Helfer in der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge dreimal die Woche ins Cafe International ein. Am Donnerstag war offizielle Einweihung.

von Florian Lerchbacher

Neustadt. Entspannt sitzen Samra Haq und ihr Mann Inam-Ul im Cafe International auf der Couch, trinken eine Tasse Tee und spielen. Sie mag Dame, er findet Mühle am besten. Meistens spielen sie beides – wenn sie nicht gerade am Deutschlernen in ihrem Zimmer sind. Das sei ihre Hauptbeschäftigung, erklärt das Ehepaar. Aber manchmal sei ein Abstecher ins Cafe eine nette Abwechslung. Seit etwas mehr als zwei Wochen leben die beiden Pakistani in der Erstaufnahmeeinrichtung.

Mit ihnen am Tisch sitzen Ali Younes, Mohmad Jaafar und AlabdullahAlsaghir, essen Kuchen, trinken Kaffee und fummeln am Smartphone herum. Ein ganz wichtiges Utensil, wie der Neustädter Roland Schade kurz zuvor während des im Nebenraum stattfindenden Deutschunterrichts betont hatte. Zum einen für die Kommunikation mit der Heimat, zum anderen, dank verschiedenster Übersetzungsprogramme, fürs Lernen. Ohnehin ist der Ehrenamtier voll des Lobes: Er habe in mehr als 40 Jahren als Lehrer nie so aufmerksame Schüler erlebt, berichtet er. Ehefrau Barbara sagt, dass deutsche Jugendliche eine innere Uhr hätten, die nach 40 Minuten Alarm schlage. Die Flüchtlinge seien indes auch nach 120 Minuten Unterricht noch immer wissbegierig. „Vom Deutschkurs ins neue Cafe“ weiterlesen