Straße gehört wieder den Künstlern

Viele Profis kommen zur elften Auflage des Straßenmalerfestivals • Förderung durch Projekt „misch mit“
Auch in diesem Jahr findet in Neustadt das einzige Straßenmalerfestival Hessens statt. Ab dem 31. August verwandeln zahlreiche Künstler die Marktstraße in ein Meer aus Farben.
von Marcello Di Cicco
Neustadt. Roswitha Trümpert erinnert sich noch genau – als von der Straßenmalerei in Neustadt nur die Idee existierte. Mehr als zehn Jahre ist es her, dass die Vorsitzende des Arbeitskreises Straßenmalerfestival seinerzeit in Geldern am Niederrhein ein Straßenmalerfestival besuchte und dachte: So was könnte man in der Junker-Hansen-Stadt doch auch machen. Also sprach Trümpert in Geldern Künstler an – mit Erfolg. 2009 feierte das Festival in der Kleinstadt im Marburger Ostkreis seine Premiere. Mit dabei: Jürgen Janßen, Ruth Brauer oder der russische Künstler Nikolaj Arndt, der früher in Neustadt wohnte. „Nikolaj malte damals in Neustadt erstmals auf der Straße und ist inzwischen weltweit unterwegs mit seiner Kunst. Er gehört zu den Spitzenmalern in Deutschland“, sagt Trümpert ein bisschen stolz angesichts dieser künstlerischen „Entdeckung“. „Straße gehört wieder den Künstlern“ weiterlesen

Die gepanzerte Attraktion im Bürgerpark

Wasserschildkröten leben in öffentlichem Teich in Neustadt – Stadt will Unterart der Tiere bestimmen lassen
Tiere in Gewässern – so wie, so gewöhnlich. Würde es sich im Falle des Neustädter Bürgerparks nicht um einen eher exotischen Bewohner handeln, der hierzulande meist nur in Zoos oder bei Privatleuten zu finden ist.
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von Marcello Di Cicco
Neustadt. Als die Sonne so langsam gen Horizont verschwindet, bestimmt Ruhe die
Szenerie im Neustädter Bürgerpark rund um den von Bäumen und Sträuchern umgebenen Teich, in dem sich eine kleine Insel befindet. Ab und an hört man Aufschreie einer Gruppe Jugendlicher, die es sich auf dem angrenzenden
Grün gemütlich gemacht haben. Immer wieder passieren Fußgänger und Radfahrer das Gewässer und legen auf den Parkbänken rings um das Ufer eine kurze Pause ein, unterhalten sich, trinken einen Schluck oder blicken auf ihr Handy. „Die gepanzerte Attraktion im Bürgerpark“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Neustädter Stadtwald

2018 war es schon schlimm, 2019 leider noch schlimmer!
Kürzlich erläuterte Revierförster Klaus Schild Bürgermeister Thomas Groll die aktuelle Situation im Neustädter Stadtwald. War es
2018 aufgrund des Borkenkäferbefalles schon schlimm, so dürfte es
2019 nach seiner Aussage noch deutlich schlimmer werden.
Schild sprach von „dramatischen Ausmaßen“, die die Schädlingsplage inzwischen angenommen habe. Neben den Käfern bereite auch nach wie vor der geringe Niederschlag den Bäumen erhebliche Probleme. Dem Unterboden mangele es nach wie vor an Wasser. Normal sei in Neustadt ein Einschlag von 1.200 bis 1.300 Festmeter Fichte pro Jahr. Alleine 2018 hätte man aber aufgrund von Windwurfschäden und der Borkenkäferplage 8.500 Festmeter einschla- gen müssen. 2019 seien bisher 6.000 Festmeter Fichte eingeschlagen worden und er rechne noch mit 10.000 weiteren Festmetern. Im Bereich des Stadtwaldes sind etwa 200 ha der 1.000 ha mit Fichte bewachsen. Klaus Schild geht davon aus, dass 20 – 25 ha komplett neu aufgeforstet werden müssen. Bisher habe man 2 ha davon mit Eichen bepflanzt. Im Verlauf des Jahres sollen noch weitere 3,5 ha bepflanzt werden. Auf eine Neuaufforstung mit Fichte soll dabei verzichtet werden. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Bahnhof und Bürgerpark sind Problem

Knapp 40 Prozent der befragten Neustädter Bürger fühlen sich bei Dunkelheit in ihrer Stadt eher unsicher
Als Teil der Sicherheitsinitiative „Kompass“, an der Neustadt teilnimmt, gab es eine Umfrage zum Sicherheitsgefühl der Bürger. Rund 600 Neustädter nahmen teil.
von Michael Rinde
Neustadt. Das Sicherheitsgefühl weicht häufig von den harten Fakten einer Kriminalitätsstatistik ab. Um sich einen Eindruck von der Stimmungslage in Neustadt zu verschaffen, gab es in diesem Frühjahr eine Bürgerbefragung. Ein zentrales Ergebnis der Befragung: 60,1 Prozent der Teilnehmer fühlen sich in Neustadt nach Einbruch der Dunkelheit sehr sicher oder eher sicher, immerhin 39,9 Prozent aber „unsicher“ oder „eher unsicher“. Die Befragung ist Teil der Sicherheitsinitiative „Kompass“ des Landes, an der neben Marburg unter anderem auch Neustadt und seit kurzem auch Stadtallendorf teilnehmen. Dr. Britta Bannenberg, Professorin für Kriminologie an der Universität Gießen, und ihr Team übernahmen Umfrage und Auswertung. Insgesamt wurden 3 600 Fragebögen an Neustädter Bürger über 14 Jahren verschickt. Die Teilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip vom Rechenzentrum Ekom21 ermittelt. Rund 17 Prozent der Fragebögen wurden ausgefüllt zurückgesandt, die Umfrage ist laut Professorin Bannenberg damit repräsentativ.
Teil der Umfrage war auch die Frage nach Orten, an denen sich Neustädter Bürger besonders unsicher fühlen. Der Bürgerpark und der Bahnhof und sein näheres Umfeld sind laut der Befragung dabei für die Bürger Problemorte. Das gaben mehr als 30 Prozent der Befragten an, wie die Stadt Neustadt in ihrer Pressemitteilung berichtet. Teilnehmer beklagen dabei fehlende Ausleuchtung oder zunehmenden Müll und das Urinieren an Hauswände. Problematisch sind laut Befragung auch die Leipziger Straße und die Bismarckstraße sowie Einkaufsmärkte. „Bahnhof und Bürgerpark sind Problem“ weiterlesen

Zwölf Männer gründeten 1929 die Ortsgruppe

Mengsberger SPD feierte 90-jähriges Bestehen und zeichnete einige langjährige Mitglieder aus
Die Ehrung langjähriger Mitglieder und eine Power-Point-Präsentation von Vorstandsmitglied Gerhard Wagner zur Entwicklung des SPD-Ortsver- eins waren die Höhepunkte der Feier anlässlich des 90-jährigen Bestehens.
Mengsberg. Vorsitzender Christian Darga ging auf die politische und wirtschaftliche Situation im Gründungsjahr 1929 ein. Zwölf Männer aus Arbeiterfamilien hatten die SPD-Orts- gruppe gegründet. In einem landwirtschaftlich geprägten Dorf hätten die Anhänger des sozialdemokratischen Gedankengutes jedoch einen schweren Stand gehabt. Die Situation im Jahr der Weltwirtschaftskrise sei schlecht gewesen, die meist nur kommunikative Arbeit der ersten Ortsgruppe habe daraus bestanden, die wirtschaftliche Situation der arbeitsuchenden Menschen zu verbessern. „Zwölf Männer gründeten 1929 die Ortsgruppe“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Stadtverordnetenversammlung Teil III

Im Zusammenhang mit der Öffnung der Bäder und der Sportplatzbewässerung behandelte die Stadtverordnetenversammlung bei ihrer Sitzung am 24. Juni zwei große Anfragen der SPD:
Diese hatte die SPD-Stadtverordnetenfraktion aufgrund ihres diesjährigen Vereinsgespräches eingebracht. Die eine befasste sich mit der Bewässerung der Fußball- und Tennisplätze im „Jahrhundertsommer“ 2018. Hier hatten sowohl der VfL Neustadt als auch Borussia Momberg einen erheblichen Mehrbedarf an Wasser, um die
jeweiligen Rasenflächen zu bewässern. Der TSV Mengsberg kann seine beiden Plätze mit Wasser aus dem alten „Wasserhäuschen“ bewässern, was kostenlos ist. Seinerzeit wurde die Zuleitung hierfür in Eigenleistung mit Unterstützung der Kommune gelegt. Der TSV Speckswinkel hat nach eigenen Angaben 2018 keine Platzbewässerung durchgeführt. Beim Tennisverein Momberg fiel ebenfalls ein erkennbarer Mehrbedarf an. In Neustadt waren die Abweichungen beim Tennisverein deutlich geringer. Bürgermeister Thomas Groll führte aus, dass aufgrund des „Jahrhundertsommers“ eine finanzielle Unterstützung der Kommune unter Berücksichtigung des jeweiligen Einzelfalls auf Antrag möglich sei, um die Vereinsarbeit zu fördern. Der SV Borussia Momberg hat einen entsprechenden Antrag bereits eingereicht. Zusammenfassend stellte der Bürgermeister allerdings fest, dass sowohl Land als auch Kreis sowie die meisten Städte und Gemeinden zwar Zuschüsse für investive Maßnahmen, aber nicht zur Unterhaltung von Sportanlagen leisten würden. Dies sei ein Grundsatz, den auch er „im Prinzip“ für richtig halte. Man könne nur das bauen, was man auch aus eigener Kraft unterhalten könne. Das heiße aber nicht, dass die Kommune bei Extremsituationen nicht Hilfestellung leiste. Hierfür seien dann aber Rahmenbedingungen einzuhalten. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Die Lage im Wald ist „dramatisch“

Stadt muss wegen Borkenkäfer-Befalls etwa achtmal mehr Holz fällen als üblich ■ Preise fallen um 70 Prozent
„Ich habe gedacht, das letzte Jahr wäre schon schlimm gewesen, aber dieses Jahr ist noch schlimmer“, berichtet Neustadts Revierförster Klaus Schild und ergänzt: „Es nimmt dramatische Ausmaße an.“
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Der durchschnittliche Einschlag im Neustädter Wald beträgt jährlich rund 1200 bis 1300 Festmeter. Nicht so im vergangenen Jahr – und erst recht nicht in diesem Jahr, wie Revierförster Klaus Schild berichtet: Die extreme Trockenheit und der Borkenkäferbefall sorgten für dramatische Zustände. Im vergangenen Jahr habe er sich dazu gezwungen gesehen, erheblich mehr Bäume zu fällen, als üblich: Es waren 8500 Festmeter Schadholz, eigentlich nur Fichten, die vom Borkenkäfer befallen und getötet worden waren. In diesem Jahr sind es schon jetzt 6 000 Festmeter –
Und Schild geht davon aus, dass es bis zum Ende des Jahres mehr als 10000 Festmeter sein werden. Das entspricht etwa 20 bis 25 Hektar Wald, also einem guten Zehntel des 200 Hektar großen städtischen Fichtenbestandes (der ein Fünftel des gesamten Neustädter Waldes ausmacht).
Im Winter habe es zu wenig Niederschlag gegeben, erläutert Schild. Zudem sei dieses Jahr zwar etwas kühler und regnerischer als das Vorjahr: „Aber das Regenwasser kommt nur im Oberboden an. Im Unterboden herrscht noch großer Wassermangel.“ Die Fichte leide am meisten, aber es gebe auch Hinweise, dass durch die Trockenheit auch mit Schäden an anderen Baumarten zu rechnen sei. „Die Lage im Wald ist „dramatisch““ weiterlesen

Neustädter aus ganz Europa feiern die Radfahrgruppe

Hessen fuhren zum 25. Mal auf dem Rad zum Neustadt-Treffen
Seit nunmehr 40 Jahren findet jedes Jahr ein Treffen der Neustadts in Europa statt. Zum runden Geburtstag gab es eine Auszeichnung für die hessischen Radfahrer, die ein Jubiläum feierten.
Neustadt. In diesem Jahr fand die 40. Auflage des Neustadt- Treffens statt. Den runden Geburtstag richtete Bad Neustadt an der Saale für die europäischen Neustadts aus, von denen inzwischen 38 Stück der Arbeitsgemeinschaft angehören.
Mitglieder des Radfahrvereins „Über Berg und Tal“ aus Neustadt (Hessen) fuhren zum 25. Mal zu einem Neustadt-Treffen (die OP berichtete im Vorfeld). Das erste Mal war dies 1984. Danach folgten in unregelmäßigen Abständen Fahrten zu den Neustadt-Treffen, ab dem Jahr 2002 dann regelmäßig jedes Jahr. Und immer wurde per Fahrrad das jeweilige Neustadt angesteuert – teilweise ging es dann auch per Drahtesel zurück in die Heimat im Osten des Landkreises Marburg-Biedenkopf.
So kamen in den 25 Jahren rund 11 000 Kilometer zusammen. Da die Radsportler auf der Strecke zum jeweiligen Neustadt-Treffen auch noch andere Neustadts anfuhren, kann Heinz-Jürgen Huber – der einzige, der an jeder Tour teilnahm – mittlerweile 53 Stempel in seinem „Neustadt-Pass“ nachweisen. Dies alles war für die Veranstalter des 40. Treffens Anlass genug, Huber – aber auch den Verein „Über Berg und Tal Neustadt“ – an sich für diese enorme Leistung zu ehren. „Neustädter aus ganz Europa feiern die Radfahrgruppe“ weiterlesen

Neustadt macht das Jubiläum sichtbar

Jessica Gehmlich-Rust entwarf Logo zu „750 Jahre Stadtrechte“ • Bürgermeister kündigt ein „Highlight“ an
Jahrelang entwarf die Stadt Neustadt ihre Logos selber. Zum Jubiläum „750 Jahre Stadtrechte“ verpflichtete die Kommune dafür in Kommunikationsdesignerin Jessica Gehmlich-Rust einen Profi.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Stolz präsentiert Bürgermeister Thomas Groli das Logo für das in drei Jahren anstehende Jubiläum. „Es enthält alles Wichtige“, lobt er und erklärt: „Den Ort, den Grund und den Zeitpunkt der Feier, den Junker-Hansen-Turm als unser Wahrzeichen und das Motto des Jubiläumsjahres.“
Besonders letzteres („Gestern – Heute – Morgen“) hat es ihm angetan: „Ich finde es total prägnant. Wir beschäftigen uns bei einem Jubiläum mit dem Gestern, feiern im Heute, müssen aber auch auf das Morgen blicken und uns fragen, wohin es mit unserem schönen Städtchen gehen soll. Wir wollen die Zukunft mit Zuversicht für die kommenden Generationen gestalten.“ Der Slogan sei ihr recht früh eingefallen, berichtet Jessica Gehmlich-Rust vom Büro „hoch3“, die das Logo entworfen hat: „Die Stadt hat Historie, wir leben im Jetzt, aber es soll ja auch weitergehen.“ „Neustadt macht das Jubiläum sichtbar“ weiterlesen

Erste zehn Bürgerhelfer stehen in Startlöchern

Ehrenamtlerinnen wollen ihre Mitmenschen mit niedrigschwelligen Hilfsangeboten im Alltag unterstützen
Der Bürgerbus hat seine Premierenfahrt gut überstanden und die ersten zehn Ehrenamtier haben in Mardorf ihre Ausbildung zu Bürgerhelfern absolviert. Die Arbeit des Bürgervereins „Wir für uns“ nimmt Fahrt auf.
von Heinz-Dieter Henkel
Neustadt. Erst vor wenigen Monaten gegründet hat die Bürgerhilfe Neustadt „Wir für uns“ bereits so einiges bewegt. So verkündete Vorsitzender Dieter Trümpert, dass der Bürgerbus bereits seine Premierenfahrt hinter sich hat und ab September nach einem regulären Fahrplan die Stadtteile untereinander und mit der Kernstadt verbinden wird.
Anlass des Treffens am Haus der Vereine war jedoch der erfolgreiche Abschluss von zehn Ehrenamtlerinnen, die einen Basislehrgang über 42 Schulungsstunden in Mardorf absolviert haben und nun Bürgerhelfer sind. Zu den Ausbildungsthemen gehörten unter anderem: rechtliche Grundlagen, Versicherung, Hauswirtschaft, Ernährung, Arzneimittellehre, Pflege, Aktivierungsangebote, Demenz oder der Umgang mit Sterben und Tod. „Erste zehn Bürgerhelfer stehen in Startlöchern“ weiterlesen