Barrierefrei – mit Gedenkstätte

Neustadt geht im April viertes Großprojekt an / 490000 Euro fließen in Umgestaltung des Rathausplatzes
VON FLORIAN LERCHBACHER
NEUSTADT. Der Neubau des Bürger- und Kulturzentrums ist in vollem Gange, die Sanierung des Freibades hat begonnen und auch die Vorbereitungen für die Umgestaltung des Bürgerparks sind erledigt. Und so geht die Stadt Neustadt ihr viertes Großprojekt an: Der Rathausplatz soll barrierefrei und schöner werden – und wird außerdem zur Gedenkstätte. 490000 Euro kostet das vierte Großprojekt, für das die Stadt natürlich wieder jede Menge Fördermittel abgreift: Der Bund steuert aus Mitteln des Konjunkturinvestitionsprogrammes 400000 Euro bei. Trotz Corona-Pandemie soll es Anfang April losgehen, sagt Bürgermeister Thomas Groll: „Die Baufirma hat Zeit – und die Arbeiter werden natürlich ausreichend Abstand voneinander halten.“ Erfreulich sei auch, dass sich bei der öffentlichen Ausschreibung ein örtliches Unternehmen durchsetzen konnte.
Vorgesehen ist, die schon seit einigen Monaten kursierenden Umgestaltungspläne (die OP berichtete) umzusetzen. Was nicht kommen wird, ist die Pergola auf der Mauer vor dem Rathaus. Der Denkmalschutz habe dies abgelehnt, erklärt Groll: Die Mauer sei historisch und eine Abgrenzung zur Umgebung, die nicht verändert werden solle. „Das fällt uns schon schwer. Die Pergola wäre ein sehr gutes Gestaltungselement gewesen“, bedauert der Rathauschef, zeigt aber Verständnis.
Geplant ist, das vorhandene Wildpflaster aufzunehmen – es wird dann später für die einzelnen, über glatte Steine erreichbare Parkflächen verwendet. Überall dort, wo gelaufen wird, kommen Basalt- lava-Platten hin, die durch kleingliedrige Basaltläufersteine ergänzt werden.
Zudem lässt die Stadt die den Rathausplatz umgebenden Mauern neu verfugen. Doch vor dem Rathaus setzen
die Neustädter noch ein weiteres Anliegen um, das sie seit Monaten beziehungsweise Jahren diskutieren: Sie lassen auf einer noch anzulegenden Grünfläche ein Denkmal errichten, mit dem sie der während der Gewaltherrschaft der Nazis deportierten, ermordeten oder in die Emigration getriebenen jüdischen Mitbürger gedenken möchten.
„Hierfür hatte sich ein Arbeitskreis aus Magistrat, Stadtverordnetenversammlung und Ortsbeirat ausgesprochen“, berichtet Groll. „Barrierefrei – mit Gedenkstätte“ weiterlesen