Sanierung des Historischen Rathauses geht planmäßig voran

Die Sanierung des Historischen Rathauses in Neustadt geht planmäßig voran. In den letzten Wochen gab es keine unliebsamen Überraschungen mehr. Vor Jahresfrist ging man von Bruttobaukosten von rund 200.000 Euro aus. Die aktualisierte Kostenschätzung nennt nun 266.000 Euro, allerdings mit einer darin enthaltenen Sicherheit von 20.000 Euro für „Unvorhergesehenes“, vor dem man nie gefeit ist. Über die Kostenentwicklung hatte Bürgermeister Groll die städtischen Gremien bereits im Oktober 2017 informiert.

„Bei Fachwerkbauten kommen trotz Voruntersuchungen leider oftmals noch Ausgaben hinzu, die so zu Beginn nicht absehbar waren. Dickster Brocken ist die seitens des Denkmalschutzes als notwendig angesehene Verschalung eines Giebels mit Holzschindeln, die mit über 21.000 Euro zu Buche schlägt. Hierzu habe das Schadensbild Anlass gegeben. Auch haben sich Schäden bei den Dachrinnen gezeigt. Hier nutzen wir das vorhandene Gerüst und tauschen aus. Mehrkosten 13.000 Euro. Auch im Bereich der vier Erker waren zusätzliche Arbeiten notwendig, die Kosten belaufen sich auf knapp 6.000 Euro. Dort kam es aufgrund fehlender Dämmung zu Durchfeuchtungen“, erläutert Thomas Groll.

Erfreulich sei, dass das Hessische Landesamt für Denkmalpflege im Frühjahr eine Förderung von 50.000 Euro zugesagt habe. Im Haushalt 2017 hatte der Bürgermeister vorsichtig mit nur 20.000 Euro an Fördermitteln geplant.

Die Arbeiten selbst gehen gut voran. Bei einem Ortstermin habe sich Denkmalpfleger Dr. Bernhard Buchstab sehr zufrieden über den Zustand der Sanierung geäußert, hebt Groll hervor. Der ebenfalls mit den Leistungen der Firmen, die alle aus der Region stammen, sehr zufrieden ist.

Die Zimmerarbeiten sind zwischenzeitlich beendet. Der Maler muss seine Arbeiten aufgrund der Witterung immer wieder unterbrechen, denn unter 5 Grad Celsius geht nichts mehr. Sollte sich die Witterung wieder verbessern, dann könnte in diesem Jahr möglicherweise noch das Gerüst zum Marktplatz bzw. zur „Krone“ hin abgebaut werden. Das Gerüst entlang der Marktstraße bleibt aber noch bis zum Frühjahr. Bei „normalem“ Verlauf und entsprechender Witterung wird dann das Historische Rathaus, Neustadts gute Stube, um Ostern 2018 herum in neuem Glanz erstrahlen. Natürlich werde man dann die Fertigstellung mit einem Kulturprogramm zumindest ein klein wenig feiern, kündigt Thomas Groll an. Für die kommenden Jahre muss die Kommune übrigens weiter in ihre historischen Gebäude investieren. 2018 stehen bereits der Austausch eines Unterzuges im „Haus der Vereine“ und Fassadenarbeiten am „Zollhof“ in Speckswinkel fest. Nach gegenwärtigem „groben“ Stand dürften Kosten von 54.000 Euro anfallen. In den Folgejahren gibt es dann turnusmäßige Arbeiten am Historischen Archiv (Ritterstraße 19) und dem „Haus der Vereine“ zu erledigen.

„Wir können froh sein, dass sich unsere Haushaltssituation gebessert hat. Vor 2016 hätten wir die Kosten für die historischen Ge

bäude nur unter großer Kraftanstrengung meistern können“, betont Bürgermeister Groll.

Projektkonferenz „Leipziger Straße“ im Rahmen des Städtebauförderungsprogrammes „Soziale Stadt“

Im Rahmen des Städtebauförderungsprogrammes „Soziale Stadt“ in Neustadt (Hessen) liegt ein Fokus auf der Wohn- und Lebenssituation sowie den sozialen räumlichen Verhältnissen für die Bewohnerinnen und Bewohner in den Geschossbauten der Leipziger und Königsberger Straße. In den letzten Monaten fanden in diesem Gebiet zwei Rundgänge und ein „Stehcafe“ statt, um mit den Anwohnern in Kontakt zu kommen und sich mit ihnen über ihre Lebenssituation auszutauschen. Das erste investive Projekt des Städtebauförderungsprogrammes wurde ebenfalls in diesem Wohnquartier umgesetzt, nämlich der Spielplatz „Vor dem Hain“. Ende Oktober fand nun eine Projektkonferenz zu diesem Thema statt. Hierzu hatten Bürgermeister Thomas Groll und die Quartiersmanagerinnen Heike Brandt vom Kasseler Büro für Regionalentwicklung und Stadtplanung akp bzw. Svetlana Nerenberg vom bsj Marburg verschiedene Akteure wie die Martin-von-Tours-Schule, die beiden kommunalen Kindergärten, dem Familienzentrum, dem Jugendamt des Landkreises Marburg-Biedenkopf, der kommunalen Jugendarbeit und der Schulsozialarbeit, der Hausverwaltung und der Stadtverwaltung sowie der Gemeinwesenarbeit eingeladen.

Es ging bei der Zusammenkunft darüber, sich über die verschiedenen Tätigkeitsbereiche auszutauschen und über Strategien nachzudenken, wie ein intensiverer Kontakt mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Leipziger und der Königsberger Straße hergestellt werden kann. Ziel müsse es sein, die Menschen mit ihren Sorgen und Nöten ernst zu nehmen und ihnen – bei Bedarf – Hilfsangebote zu unterbreiten. Man kam überein, sich in diesem Kreise regelmäßig zu treffen und auch verschiedene Veranstaltungen anzudenken. In diesem Zusammenhang blickten die Anwesenden auf das erfolgreiche Circusprojekt in den Herbstferien zurück. Hierbei sei es gelungen, Kinder aus unterschiedlichen Bereichen der Kommune sowie verschiedenster Herkunft zusammenzuführen und ihnen zu vermitteln, was man in einer guten Gemeinschaft alles erreichen könne. Für den Frühling ist nun die Einweihung des Spielplatzes mit einem Fest vorgesehen.

Freibadstudie fortgeschrieben – Sanierung für 2019 geplant

Im Sommer 2015 wurde die Planungsgruppe Hildesheim GmbH damit beauftragt, eine Studie über den Zustand des Neustädter Freibades zu erarbeiten und Perspektiven für eine Sanierung bzw. Neukonzeption zu erarbeiten. Die Ausarbeitung wurde den Mandatsträgem und der interessierten Öffentlichkeit Anfang 2016 vorgestellt.

Die Planungsgruppe Hildesheim GmbH, die über umfangreiche Erfahrung auf dem Gebiet der Bäderplanung und des Bäderbetriebes verfügt, schlug seinerzeit zwei Varianten vor, deren Kosten sich geschätzt auf 2,5 bzw. 2,9 Mio. Euro beliefen. Beiden Vorschlägen gemeinsam war die Sanierung des Funktionsgebäudes, eine neue Absorberanlage zur Erwärmung des Wassers, eine Folienauskleidung der Becken, die Erneuerung der Zu- und Ableitungen sowie verschiedene Investitionen in die Freibadtechnik. Während Variante 1 von einer Beibehaltung der gegenwärtigen Beckengeometrie (Schwimmer, Nichtschwimmer und Springerbecken) ausging, schlug Variante 2 ein Kombi-Becken für Schwimmer und Nichtschwimmer vor. Unterschiedlich waren auch die Neugestaltung des Kleinkinderbereiches und die Ausstattung der Becken mit Spiel- und Wellness-Elementen. Im Laufe der vergangenen Monate, so Bürgermeister Thomas Groll, habe man Gespräche mit Badegästen, der DLRG und dem Bäderpersonal geführt sowie sich über Erfahrungen andernorts informiert. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse seien in die Aufgabenbeschreibung für eine Fortschreibung der Bäderstudie eingeflossen, die kürzlich ebenfalls von der Planungsgruppe Hildesheim GmbH fertiggestellt worden sei.

Folgende Parameter wurden dabei berücksichtigt: Die Beckengeometrie wird nicht verändert. Die vorhandenen drei Becken werden mit einer Folie ausgekleidet. Auf Attraktionen wird weitestgehend verzichtet. Diese können bei Bedarf nachträglich erworben werden. Die Anlagen werden den heute geltenden Normen angepasst. Auf Pflanzstreifen, die eine aufwendige Pflege nach sich ziehen, wird weitgehend verzichtet. Die vorhandenen Durchschreitebecken werden durch zwei Duschplätze ersetzt. Der Kleinkinderbereich (Planschbecken) wird neu angelegt. Das derzeitige Planschbecken in einen Matschplatz umgewandelt. Das Funktionsgebäude wird saniert und neukonzeptioniert. Der Kioskbereich erfährt eine Aufwertung. Eine neue Absorberanlage wird eingebaut. Im Bereich der Technik werden die Leitungen erneuert und insbesondere Energiesparmaßnahmen durchgeführt.

Seitens der Bäderexperten wurden aufgrund aktueller Vergleichszahlen nunmehr Kosten von rund 2,6 Mio. Euro ermittelt. Aufgrund der boomenden Konjunktur im Bausektor sind gegenüber 2016 gegenwärtig zum Teil Kostensteigerungen von bis zu 20 % zu verzeichnen. Hier hofft der Groll bei einer Ausschreibung in den kommenden Jahren natürlich auf eine Absenkung.

Bürgermeister Thomas Groll hebt die Sanierungsbedürftigkeit des Freibades hervor, das 1974 eingeweiht worden ist. Auch lasse die Aufenthaltsqualität in vielen Bereichen zu wünschen übrig. Zudem sei der Kleinkinderbereich für Eltern und Kinder in keinster Weise attraktiv, denn hier habe sich seit 1974 nichts getan.

Für Groll steht fest, dass man sich kein Spaßbad oder eine Wellnessoase leisten wolle bzw. könne. „Wir wollen ein zeitgemäßes Freibad ausgerichtet auf Familien mit Kindern“, so der Bürgermeister.

Wer die Kosten höre und dann erfahre, dass die Beckengeometrie nicht angetastet werde, der sei sicher verwundert, aber für die Sanierung der Becken, der notwendigen Technik sowie des Umfeldes fielen knapp 1,4 Mio. Euro an und der Neubau eines Kleinkinderbeckens werde auf 266.000 Euro taxiert.

Thomas Groll ist vor den Investitionen aber nicht bange. „Wir wollen die Mittel aus dem kommunalen Investitionsfonds dafür nutzen. Dies sind immerhin knapp 1,5 Mio. Euro, davon tilgt die Kommune dann langfristig 20 Prozent. Darüber hinaus halten wir nach weiteren Fördermöglichkeiten Ausschau.“ Bei seiner Haushaltsrede am 18. Dezember 2017 wird der Bürgermeister neben der Zukunft des „Hauses der Begegnung“ auch auf das Freibad eingehen. Er hält aufgrund der bisher vorliegenden Erkenntnisse beide Vorhaben für realistisch und finanzierbar. Und sollte es wider Erwarten Verschiebungen geben, müsse man eben über Bauabschnitte nachdenken.

Die Planung der beiden Großprojekte soll zeitlich gestaffelt erfolgen. 2019 erscheine die Baumaßnahme Freibad aus heutiger Sicht möglich zu sein. Dann müsse ggf. der Badebetrieb einmal für ein Jahr ausfallen.

Für vorstellbar hält Bürgermeister Groll eine Sponsoring-Aktion zum Ende der Badesaison 2018. Er denkt über den Verkauf von „Bausteinen“ nach. Jeder Erwerber werde dann auf einer Tafel im „neuen Freibad“ genannt. Thomas Groll hofft, dass sich möglichst viele Neustädter zu ihrem Bad bekennen. Vereinnahmte Gelder sollen dann den Kleinkinderbereich noch weiter aufwerten bzw. weiterer Ausstattung zugutekommen.

Neustadt erhält Fördergelder in Höhe von 2,88 Mio. Euro aus dem Städtebauförderungsprogramm „Soziale Stadt“‘ für den Neubau des „Hauses der Begegnung“

Weitere Fördergelder werden aus dem Investitionspakt „Soziale Integration im Quartier“ erwartet

Als er diese Nachrichten am vergangenen Freitag erfahren habe, musste er sich erst einmal hinsetzen und tief durchatmen, bekennt Bürgermeister Thomas Groll.

Die Mitteilungen aus dem Wiesbadener Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz haben es wirklich in sich:

Zunächst kam in Neustadt eine von Staatsministerin Priska Hinz veranlasste Mail über die Zusage von Fördergeldern in Höhe von 2,88 Mio. Euro (bei förderfähigen Kosten von 3,2 Mio. Euro) aus dem Städtebauförderungsprogramm „Soziale Stadt“ an.

Dann folgte noch ein weiteres Schreiben der Ministerin, indem sie mitteilte, dass die Kommune am 1. Dezember 2017 mit der Maßnahme „Neubau Haus der Begegnung“ in den Investitionspakt „Soziale Infrastruktur im Quartier“ aufgenommen werde.

Über die Förderhöhe ist hier noch nichts bekannt und Thomas Groll will auch nicht darüber spekulieren. „Wir nehmen, was kommt und sind – wie immer – optimistisch“, erklärt der Bürgermeister.

Als die Kommune im Mai 2017 die Anträge stellte, hoffte Groll auf Zuschüsse von insgesamt „mehr als 4 Mio. Euro“. Man darf also auf den 1. Dezember gespannt sein.

Seinerzeit musste man völlig überraschend nach einem Vor-Ort- Besuch der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen von der angedachten Sanierung des „Hauses der Begegnung“ Abschied nehmen, da diese das Gebäude für wenig sanierungswürdig hielt. Innerhalb weniger Wochen trieb Bürgermeister Thomas Groll damals Förderanträge für einen Neubau voran, dessen Kosten mit grob 5 Mio. Euro geschätzt wurden.

Man habe damals in kürzester Zeit eine Kehrtwende vollziehen müssen, die sich nun als positiv für die Kommune erweise, betont Groll.

„Die Aufnahme in das Städtebauförderungsprogramm „Soziale Stadt“ ist ein Glücksfall für Neustadt. Die Schaffung der Erstaufnahmeeinrichtung in der Emst-Moritz-Arndt-Kaserne war Anfang 2015 Anlass, bei der Landesregierung vorstellig zu werden und um Unterstützung für Neustadt zu bitten. Das Land erweist sich in den letzten Jahren als verlässlicher Partner. Dafür sind wir sehr dankbar“, hebt Bürgermeister Thomas Groll hervor.

Gemeinsam mit den Kooperationspartnern Landkreis Marburg- Biedenkopf, Martin-von-Tours-Schule, HEPHATA und Quartiersmanagement habe man eine überzeugende Nutzungskonzeption für den Neubau des „Hauses der Begegnung“ nach Wiesbaden geschickt, ist sich Groll sicher. „Es wäre ein Traum, wenn wir auch beim Investitionspakt noch einen großen Fördertopf erhielten, denn könnten wir tatsächlich ein Bürgerhaus für Neustadt schaffen, von dem wir vor wenigen Jahren nicht zu träumen gewagt hätten.“