ln Neustadts Schaufenstern sind Werke von 16 Künstlern zu sehen Ausstellung ist Teil von „Ab in die Mitte“
Ein Bummel durch die Neustädter Marktstraße ist bis zum 6. Oktober ein kulturelles Erlebnis, denn in zahlreichen Schaufenstern hängen Bilder. Die Vernissage war ein lebendiger Rundgang.
von Klaus Böttcher
Neustadt. Die Organisatoren der Stadt und des Gewerbevereins staunten nicht schlecht, als sich fast 100 Menschen vor der Kreativwerkstatt von Ulrike Bernstein zur Vernissage einfanden. Bei einem Glas Sekt erklärte Bürgermeister Thomas Groll fröhlich, dass die Innenstadt-Offensive „Ab in die Mitte“ eine gute Idee gewesen sei. „Es ist gelungen, dass die Marktstraße noch mehr belebt ist“, freute er sich und kündigte an, dass sich die Neustädter für den Wettbewerb im nächsten Jahr wieder etwas einfallen lassen müssen.
Nach dem Betrachten der Bilder von Ulrike Bernstein in ihrer Kreativwerkstatt ging es vorbei an den Schaufenstern mit den ausgestellten Kunstwerken in das Geschäft Brautmoden Reinl. Dort warteten schon die Frauen und Männer der „Flötentöne“, die unter der Leitung von Christiane Krapp der etwas anderen Vernissage einen musikalischen Rahmen gaben. Der Bürgermeister und in ihrem Vortrag auch Karin Stichnothe-Botschafter stellten die Besonderheit dieser Ausstellung heraus.
Die unterschiedlichsten Ausstellungsorte vom Friseursalon über den Elektroladen und die Sparkasse bis zum Fußpflegesalon oder dem Brautmodengeschäft sind etwas Besonderes: Dort präsentieren elf Künstlerinnen und fünf Künstler ihre Werke. Und dadurch, dass die Ausstellung in Schaufenstern zu sehen ist, ist sie zu jeder Zeit für jedermann zugänglich. In ihrem Vortrag ging Stichnothe-Botschafter, eine erfahrene Kennerin der heimischen Kunst- und Kulturszene, auf die einzelnen Künstler ein, die allesamt aus der Region von Marburg bis Schwalmstadt kommen. Sie zeigte sich begeistert von der Ausstellung in den 13 Galerien mit dem Motto „Neustadt regional und kreativ“. Sie verstand es, von jedem der Ausstellungsorte einen Bogen zur Kunst zu spannen, lobte die Arbeiten der Künstler und erklärte den Aufwand von der Idee bis zur Fertigstellung der Werke.
Die Vortragende ist ab Oktober für die Marburger Stadthalle zuständig, was den Bürgermeister zu der Aussage veranlasste: „In zweieinhalb Jahren weihen wir unsere neue Stadthalle ein.“ Nach dem zweiten Teil des kulturellen Schaufensterbummels ging es in den Begegnungstreff (ebenfalls in der Marktstraße). Dort zeigte Stephanie Jacob vom Atelier Farbenhaus Hephata die Kunst der Kaltnadelradierung. Dabei assistierten ihr Anna-Elisabeth Wagner und Sabine Brusius. Die Technik, die etlichen Besuchern völlig unbekannt war, erklärte die junge Frau recht anschaulich und präsentierte den interessierten Gästen die einzelnen Schritte.
Sie ging auf das Kratzen mit vier verschiedenen Nadeln in die Kunststoffplatte ein und erläuterte die Vorbereitungen zum Drucken bis hin zum fertigen Produkt aus der Druckpresse.
Die Ausstellung in der Marktstraße ist noch bis zum 6. Oktober zu besichtigen.