Stadt ließ Freibadstudie fortschreiben und plant die Umsetzung des Millionenprojekts für das Jahr 2019
Nach Gesprächen mit Badegästen, dem Personal und Mitgliedern der DLRG hat die Stadt ihre Freibadstudie gemäß Wünschen und Anregungen weiterschreiben lassen.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Die Finanzierung des Neubaus des Hauses der Begegnung ist fast gesichert, schon treibt die Stadt die Planungen für das nächste Millionenprojekt weiter voran. Nachdem sie der Planungsgruppe Hildesheim GmbH für ihr Sanierungskonzept vor rund zwei fahren noch relativ freie Hand gelassen und zwei Varianten (2,5 und 2,9 Millionen Euro teuer) vorgelegt bekommen hatte, machte sie nun einige Vorgaben. Sie legte fest, dass die Aufteilung in drei Becken bleiben soll und selbige mit Folien ausgekleidet werden, um den erheblichen Wasserverlust zu stoppen. Verzichten will sie derweil weitestgehend auf Pflanzstreifen, weil diese aufwendige Pflegearbeiten nach sich ziehen. Zudem gab sie vor, die Durchschreitebecken durch zwei Duschplätze zu ersetzen, das Funktionsgebäude neu zu konzeptionieren (und dann zu sanieren) und den Kiosk aufzuwerten. Des Weiteren soll eine neue Absorberanlage für die Erwärmung des Wassers eingebaut, die Technik erneuert und die Energieeffizienz verbessert werden. Ein weiterer Teil des Plans ist es, den Kleinkinderbereich neu zu gestalten: Wo jetzt das Planschbecken ist, könnte sich bald ein Matschplatz befinden. Das Planschbecken würde dann an anderer Stelle neu gebaut. „Wir hätten gedacht, dass insbesondere das Beibehalten der drei Becken Geld spart“, betont Bürgermeister Thomas Groll und fügt ernüchtert hinzu: „Das hat nicht geklappt, da die Bäderexperten Kosten von 2,6 Millionen Euro ermittelt haben. Die Höhe ist allerdings dem Boom im Bausektor geschuldet. Dort sind Kostensteigerungen von bis zu 20 Prozent zu verzeichnen. Ohne die wären wir bei 2,1 Millionen Euro. Daher hoffe ich, dass die Preise in den nächsten Jahren wieder sinken.“ Allein die Sanierung der Becken, der notwendigen Technik und des Umfeldes schlage mit rund 1,4 Millionen Euro zu Buche.
Bürger sollen sich beteiligen
Auf größere Attraktionen will die Stadt eigentlich verzichten. „Eine vier Meter breite Massenrutsche für das Nichtschwimmerbecken kostet allein schon 76 000 Euro erklärt er – betont aber, dass dies nicht heiße, die Stadt sei nach einer möglichen Sanierung im Jahr 2019 nicht bereit, in der Zeit danach in die Aufwertung des Bades zu investieren. „Unsere gegenwärtig gute Haushaltslage kann, auch wenn es dafür keinerlei Anzeichen gibt, jederzeit auch wieder kippen. Daher sollten wir bei aller Freude die Vernunft nicht ausschalten“, erläutert Groll und stellt heraus, dass die Stadt sich kein Spaßbad oder eine Wellnessoase leisten wolle, sondern ein „zeitgemäßes Freibad ausgerichtet auf Familien mit Kindern“ als Ziel habe: „Weiterhin gilt: Ja zum Notwendigen – zum Wünschenswerten aber nur, wenn es sich solide finanzieren lässt.“ Rund 1,5 Millionen Euro will die Stadt aus dem Kommunalen Investitionsfond nehmen – von denen sie langfristig 20 Prozent tragen muss. „Darüber hinaus halten wir nach weiteren Fördermöglichkeiten Ausschau“, stellt der Bürgermeister heraus. Er denkt zudem über eine Sponsoring-Aktion nach, bei der Bürger „Bausteine“ kaufen und sich dann auf einer Tafel der Förderer im neuen Bad verewigen lassen können: „Ich hoffe, dass sich möglichst viele Neustädter zu ihrem Bad bekennen.“ Das so eingenommene Geld soll in den Kleinkinderbereich und die weitere Ausstattung fließen.
Variante drei ist auch nicht billiger