Am Momberger Dorfgemeinschaftshaus gab’s einen Wasserschaden • Großer Saal bekam neue Trennwand
44 000 Euro hat die Stadt Neustadt in das Momberger Dorfgemeinschaftshaus investiert – für Neuerungen, Umbau-sowie Reparaturarbeiten.
von Florian Lerchbacher
Momberg. Am Dorfgemeinschaftshaus gab es einen Wasserschaden. Als die Stadt auf Fehlersuche ging, machte sie eine kuriose Entdeckung: Die Regenentwässerung, die Drainage und der Ablauf im Heizungskeller waren nicht an den Kanal angeschlossen. Bei den Anstrich- und Umbauarbeiten in den 1980er-Jahren seien die Entwässerungsleitungen zwar bis zum Kanal gelegt, dann aber nie angeschlossen worden, berichtet Bürgermeister Thomas Groll und ergänzt mit einem Kopfschütteln: „Aus welchen Gründen auch immer.“ Wahrscheinlich sei geplant gewesen, das anfallende Wasser im Schotterbett des Hauptkanals versickern zu lassen, vermutet der Rathauschef: „Dies hat offensichtlich über einen längeren Zeitraum funktioniert.“ Nun jedenfalls hat die Stadt den Fehler behoben und den Anschluss an den Kanal vollzogen. 27 000 Euro musste sie dafür investieren.
Weitaus erfreuter ist Groll derweil über eine von der Stadt gekaufte neue Trennwand, die 17000 Euro kostete. Bewusst sei die Wahl auf einen hellen Farbton gefallen, damit sie zum einen zu der vor einigen Jahren eingebauten Fluchttür passt, aber auch, damit das gesamte Gebäude heller und einladender wirkt, wie Ortsvorsteher Jörg Grasse einwirft – die neue Fensterfront und die Vorhänge seien bereits ein Anfang gewesen.
Nachnutzung gesucht für ehemaliges Kitagebäude
Da die neue Trennwand weniger als geplant kostete, ist jetzt noch Geld übrig für eine neue Lautsprecheranlage. Mittelfristig plant die Kommune, den großen Saal, den Thekenbereich und die sanitären Anlagen zu sanieren: „Dann stehen noch die restliche Saalverkleidung und gegebenenfalls der Boden an“, so Groll, der die Arbeiten über Mittel aus der Hessenkasse finanzieren will, die
der Kommune wohl ab 2019 zur Verfügung stehen. Noch dazu wünscht sich der Ortsvorsteher neues Mobiliar. Ein Ziel sei es schließlich, noch mehr Leben ins Gebäude zu bringen. „Bis auf den Freitag wird das Haus zwar jeden Tag von Gruppen genutzt, aber da ist noch Luft nach oben“, sagt Grasse, woraufhin Groll einwirft, dass die Stadt Gespräche mit dem Landkreis führe, um das Dorfgemeinschaftshaus zu einer „multifunktionalen Einrichtung“ zu machen. So hält es der Bürgermeister für denkbar, dass dort beispielsweise ein Friseur Termine anbietet oder Vereine und andere Institutionen das Haus für Sprechstunden nutzen.
Offen ist auch noch die Frage nach der Nutzung des angrenzenden ehemaligen Kindergartens. Bei der Erstellung des Integrierten Entwicklungskonzeptes im Zuge der Dorfentwicklung soll dieser Punkt eine zentrale Rolle spielen. Momentan spielen Groll und Grasse weiterhin am liebsten mit dem Gedanken, dort eine Pilgerherberge einzurichten – zum einen, weil der Elisabethpfad durch Momberg verläuft, zum anderen, weil der Deutschlandradweg durch seine Anbindung an die Schwalm attraktiver wird und immer mehr Radfahrer in den Neustädter Stadtteil führt.
Dabei ist es den beiden Kommunalpolitikern wichtig, kein Konkurrenzangebot zu professionellen Anbietern von Unterkünften zu machen. „Wir wollen ein Miteinander, kein Gegeneinander“, hebt Groll hervor. Die Unterkünfte sollten schließlich ganz einfach und kostengünstig sein.
„Den Ansatz der Pilgerherberge finde ich sehr gut“, fasst Grasse zusammen. Er hoffe aber auch, dass Vereine noch Vorschläge zur Nutzung machten. Eine weitere Idee sei, ein Tagespflegeangebot zu machen – wobei die Zweigeschossigkeit des Gebäudes und die fehlende Barrierefreiheit dabei noch Hindernisse seien: „Aber mit einer Rampe und einem Aufzug ließen die Probleme sich beheben.