Baugebiet ist eine Notlösung

Speckswinkler glauben derzeit nicht an Zukunft der Dorfmitte

Der Speckswinkler Ortsbeirat beschäftigte sich mit der Zukunft der Ortsmitte, dem Leben im Dorf und sprach sich für ein Neubaugebiet im Weinberger Grund aus.

von Klaus Böttcher

Speckswinkel. Das Dorf benötigt Bauplätze für junge, bauwillige Familien. Das wurde während der Sitzung des Speckswinkler Ortsbeirates deutlich.

Ziel war ursprünglich gewesen, im Ort vorhandene Baulücken zu schließen und somit das Leben zurück in die Dorfmitte zu bringen. Ein Dorn im Auge sind seit Jahren zwei Gebäude, die langsam verfallen, aber bisher nicht abgerissen werden durften. Inzwischen hat sich eine potentielle Käuferin gemeldet. Die Stadt hat zwar ein Vorkaufsrecht, jedoch in diesem Jahr kein Geld dafür im Haushalt eingestellt.

Ortsvorsteher Karl Stehl hob während der Diskussion nochmals hervor, wie wichtig Bauplätze seien, sonst würden die Familien abwandern. Er habe immer an die Ortsmitte geglaubt und gehofft, dass die Bagger anrücken würden. „Wenn die Häuser stehen bleiben müssen, sehe ich jedoch für die Ortsmitte schwarz“, sagte Stehl und warb für ein Baugebiet am Ortsrand.

Die Fachleute bevorzugen von zwei vorgesehenen Gebieten den Weinberger Grund. Harald Geisel gab zu bedenken: „Dann bewegt sich in der Ortsmitte noch weniger.“ Bei allem Für und Wider sprach sich der Ortsbeirat letztlich einstimmig für das Baugebiet Weinberger Grund aus.

In Sachen „Unser Dorf hat Zukunft“ freute sich Bürgermeister Thomas Groll, dass die Vorbereitungen sehr gut angelaufen seien. Der rollende Einkaufswagen, das Cafe im Garten oder die Planungen zur Einrichtung eines Bürgerbusses seien gute Schritte.

In der zweiten Septemberhälfte wird die Besichtigung stattfinden. „Da sollten möglichst viele Speckswinkler mitgehen. Das wird positiv bewertet“, betonte Groll. Einige Bürger wollten sich Urlaub nehmen, sagte Stehl. Anita Ochs ergänzte: „Wer nicht laufen kann, den setzen wir ans Fenster.“

Ein drittes Thema war die Kinderbetreuung: Der Kindergarten werde zum Sommer geschlossen, erinnerte Groll. Die meisten Kinder kämen nach Neustadt in den „Regenbogen“, das meiste Spielzeug werde auf die Kindertagesstätten verteilt. Auf die Frage nach der Tagesmutter, die sich beworben hatte, erklärte Groll, dass sich die Frau anders entschieden habe: „Für Tagesmütter rechnet sich das nur mit staatlichem Zuschuss“, erklärte Groll und machte das Angebot, dass die Stadt das Gebäude zur Verfügung stellen würde. Es müssten nur die laufenden Kosten wie Wasser oder Strom übernommen werden.