Verwaltungsrat holt historisches Stück aus Schattendasein heraus
Viele Jahre stand ein historischer Bildstock kaum beachtet an einem Gehweg. Nun ließ ihn der Verwaltungsrat der Kirche unter tätiger Hilfe seiner Mitglieder auf dem Friedhof aufstellen.
Neustadt. Ein historischer Bildstock fristete in Neustadt jahrzehntelang ein Schattendasein auf einem Gehweg in der Bahnhofstraße. „Wahrscheinlich aber noch länger“, kommentiert Ortsvorsteher Klaus Groll.
Äußere Einflüsse wie Autoabgase oder Streusalz hatten am Sandsteinmaterial des Bildstocks ihre Spuren hinterlassen. Im vergangenen Herbst seien dann noch durch einen Verkehrsunfall mit Fahrerflucht Beschädigungen hinzugekommen, berichtet Groll. Der Verwaltungsrat der katholischen Kirche habe daraufhin die Notbremse gezogen und ein Fachunternehmen aus Kirchhain damit beauftragt, die Schäden zu beheben und weitere kleinere Restaurierungsarbeiten vorzunehmen.
In dieser Zeit setzte sich das Gremium auch mit der Frage nach einem neuen Standort auseinander, da der Bildstock kaum noch Beachtung gefunden hatte. „Ein neuer Standort erschien auch ratsam, da die Eigentumsverhältnisse der Grundstücksfläche des bisherigen Standortes dem Verwaltungsrat für die Zukunft ungewiss erschienen“, betont Ortsvorsteher Klaus Groll.
Nun steht der Bildstock auf dem im Eigentum der Katholischen Kirchengemeinde befindlichen Teil des Friedhofs (linksseitig der Friedhofskapelle}. Beim Aufstellen hatten Mitglieder des Verwaltungsrates – die auch für die Gestaltung des näheren Umfeldes verantwortlich sind – dem Unternehmen tatkräftig geholfen.
Den Bildstock hatte Meister Schmit im Jahre 1736 im Auftrag von Heinrich Gies und seiner Ehefrau Ana zu Ehren Gottes geschaffen. Er zeigt auf einem Aufsatz mit Viertelkreisecken das Relief des Kreuzschleppers unter einem Baldachin mit Architekturvorhang. Auf der rechten Seite des Aufsatzes in einer Muschellunette befindet sich die Darstellung des heiligen Antonius von Padua, auf der linken Seite die des heiligen Franziskus.