Wind-Strom für 37 500 Menschen

Betreiber weihten den mit 19 Windrädern größten und leistungsstärksten Windpark des Landkreises
Wichtiger Tag für die Energiewende im Landkreis Marburg-Biedenkopf: Am Samstag wurde auf dem Krückeberg der Windpark Speckswinkel/ Erksdorf eingeweiht. Es ist der mit Abstand größte des Kreises.
von Matthias Mayer
Speckswinkel/ Erksdorf. Seit 2005 sind dort 19 Windräder errichtet worden – sehr zur Freude der Windkraft-Fans, sehr zum Ärger insbesondere vieler Bürger aus Erksdorf, die die Riesen-Maschinen direkt vor der Nase haben. 13 dieser Anlagen hat der Mengsberger Windkraft-Pionier Michael Rudewig gemeinsam mit seinem Borkener Freund und Partner Helmut Lompe gebaut, wobei an diesen sechs Betreibergesellschaften mit zusammen 24 Anteilseignern beteiligt sind.
Rudewig und Lompe hatten zu dem Fest eingeladen, und mehr als 1 000 Besucher waren gekommen, um sich die bis zu 179 Meter hohen Maschinen auch mal von innen zu betrachten. Auch der nicht immer zuverlässige Hauptdarsteller hatte sich eingestellt: Der Wind. Der strich nur in Form einer schwachen Brise über den Höhenzug, in der sich die Rotoren gemächlich drehten.
Wer nicht pünktlich zur Eröffnung erschienen war, verpasste interessante Informationen über den Windpark. Dieser hat eine Gesamtleistung von 30 600 kW. Das reicht aus, um 37 500 Menschen mit Strom zu versorgen, berichtete Michael Rudewig. „Das ist deutlich mehr, als Stadtallendorf und Neustadt Einwohner haben. Mit der von uns erzeugten Energie können auch noch Industriebetriebe in der Region versorgt werden“, erklärte der studierte Energie-und Elektrotechniker, der seine ersten Windkraftanlagen schon 1996 bei Gilserberg bauen ließ. „Wind-Strom für 37 500 Menschen“ weiterlesen

Ein Warnschuss in Richtung Wiesbaden

Neustädter initiieren Unterschriftenaktion „Ja zur A 49 – Nein zu einem Verkehrskollaps in Neustadt“
In Wiesbaden stießen die Neustädterin letzter Zeit mit ihren Anliegen zur Autobahn 49 auf taube Ohren. Daher wollen sie eine deutliche Botschaft in Hessens Wirtschaftsministerium schicken.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Mit einer Resolution, die sich auf dem Weg in die Landeshauptstadt befindet, sprachen sich Neustadts Kommunalpolitiker bereits für den Weiterbau der A 49 aber gleichzeitig gegen ein Autobahnende bei Schwalmstadt und ein daraus resultierendes Verkehrschaos aus. Nun sollen auch die Bürger diese Initiative unterstützen und ein Zeichen setzen können. Aus diesem Grund starteten Bürgermeister Thomas Groll und die Ortsvorsteher Klaus Groll (Neustadt), Karl Stehl (Speckswinkel), Karlheinz Kurz (Mengsberg) und Jörg Grasse (Momberg) eine Unterschriftensammlung mit dem Titel „Ja zur A 49 – Nein zu einem
Verkehrskollaps in Neustadt“. „Ein Warnschuss in Richtung Wiesbaden“ weiterlesen

Über neue Stufen ins Rathaus hinein

Stadt musste defekte Treppe sanieren
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Der Schaden war größer als erwartet, dennoch wurden die im Haushalt veranschlagten 55 000 Euro für die Sanierung der Rathaustreppe nicht überschritten. „Aufgrund der Tatsache, dass bei historischen Bauten immer mit Überraschungen zu rechnen ist, hatten wir vorsichtig kalkuliert“, kommentiert Bürgermeister Thomas Groll
Eindringendes Wasser hatte die Wange der Treppe verformt. Die Stadt ließ die 14 Stufen austauschen, das Podest mit neuen Platten belegen und die Brüstung um 25 Zentimeter erhöhen – dafür nutze sie die alten Stufen und Wangenteile, die noch verwendbar waren. In den nächsten Jahren stehen die Sanierung der Rathausdächer und der oberen Decken an. Groll hofft, dass es zu keinen weiteren negativen Überraschungen kommt.

Neustädter Mitteilungsblatt

Mittelalter Spektakel und Ritterturnier

im Neustädter Bürgerpark Veranstalter ist die auf mittelalterliche Events spezialisierte Agentur „Sündenfrei“
Am 22.-23. September 2012 findet am Fuße des Neustädter Junker-Hansen-Turmes bereits zum vierten Mal ein Mittelalter-Spektakel mit Ritterturnier statt. Veranstalter ist die auf mittelalterliche Events im gesamtdeutschen Raum spezialisierte Agentur „Sünderfrei“, (www.suendenfrei.de).
Deren Geschäftsführer Henri Bibow, so Bürgermeister Thomas Groll, sei bereits 2010 vor der Historischen Kulisse von Rathaus und „rundem Turm“ , sowie dem angrenzenden Bürgerpark sehr begeistert gewesen. Zwei Tage lang wird das Gelände rund um den Turm von über 100 Händler- und Handwerkerhütten, Ritterlagern und Zelten belagert sein, die dem Park ein mittelalterliches Ambiente verleihen werden. Dabei wird den Besuchern an beiden Tagen ein abwechslungsreiches Programm geboten, bei dem Ritter, Artisten, Gaukler und Spielleute für ausreichend Kurzweil sorgen werden. So werden unter anderen täglich zweimal die Herolde, um 13.30 und 16.30 Uhr, Ritterturniere hoch zu Ross stattfinden. Auf der Bühne gibt es Gaukelei und Comedy mit Fleapit und Pirolina, sowie mittelalterliche bzw. Irish Folk-musik mit „The Sandsacks“ und dem „Duo Pampatut“.
Natürlich wird es auch zahlreiche Angebote für Kinder geben, so wird der Aufenthalt für sie spannend und abwechslungsreich. Darunter das Kinderritterturnier, das Kinderarmbrustschießen oder die Kinderschmiede. Während sich die Kids vergnügen, haben die Eltern die Gelegenheit sich an den Ständen der zahlreichen Händler umzutun. Das Highlight am Samstagabend ist eine faszinierende Feuerreitshow. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Auf der Suche nach mehr Schülern

Martin-von-Tours-Schule verzeichnet einen Rückgang und bangt um die Anzahl der Klassen
Die Förderung an der Martin-von-Tours-Schule scheint eigentlich optimal. Dennoch besuchen immer weniger Schüler die Neustädter Bildungseinrichtung.
von Alfons Wieber
Neustadt. Aus gutem Grund hatten die Neustädter die vergangene Sitzung des Jugend-und Sozialausschusses ins Bistro der Martin-von-Tours-Schule verlegt. Die Schulleitung präsentierte noch einmal das Konzept der Integrierten Gesamtschule und gab eine Zwischenbilanz.
Auslöser für die in Neustadt neue Schulform war die Streichung des gymnasialen Zweigs gewesen. Damit wäre Neustadt zur reinen Haupt- und Realschule degradiert worden, was nach Meinung von Schulleiter Hartmut Boß ein noch weiteres Absinken der Schülerzahlen zur Folge gehabt hätte. „Rund 80 Prozent der Schüler und Eltern wünschen sich eine gymnasiale Förderung. Mit den restlichen 20 Prozent kann man keine Schule, die ausschließlich auf den Haupt- und Realschulzweig beschränkt wird, realisieren“, stellte er im Gespräch mit dieser Zeitung fest.
Mit ihrer Initiative zur Schaffung einer Integrierten Gesamtschule waren Schulleitung und Elternvertretung sowohl bei der Stadt als auch beim Landkreis als Schulträger auf offene Ohren gestoßen. Die neue Schulform, die ein Lehrteam vorstellte, verfügt über keine voneinander getrennten Hauptschul-, Realschul- und Gymnasialzweige. Alle Schüler werden ab der 5. Klasse gemeinsam unterrichtet. Trotzdem sind alle Abschlüsse machbar. „Auf der Suche nach mehr Schülern“ weiterlesen

Im Kampf gegen den Schwerverkehr

Fahrzeuge über 7,5 Tonnen sollen aus Momberg draußen bleiben Landkreis äußert Vorbehalte
Die Hoffnungen auf einen Zebrastreifen auf der K 17 haben die Momberger bereits begraben. Und auch bei ihrer Forderung, den Schwerlastverkehr aus dem Ort zu verbannen, sind die Aussichten auf Erfolg eher schlecht.
von Florian Lerchbacher
Momberg. Die Kreisstraße 17 teilt Momberg in zwei Hälften. Besonders auffällig war dies in den vergangenen Wochen wegen der Sperrung zwischen Treysa und Wiera, die vermehrten Verkehr in dem Neustädter Stadtteil zur Folge hatte.
Alle Rufe nach einer mobilen Fußgängerampel verhallten, weil Momberg nicht auf der offiziell ausgeschriebenen Umleitungsstrecke liegt (die OP berichtete). Doch die Momberger dachten auch langfristig und planten, beim Landkreis einen Zebrastreifen einzufordern: Mindestens 400 Autos müssten zu Spitzenzeiten unterwegs sein oder 50 Fußgänger die Straße überqueren wollen, erklärte Kreissprecher Stephan Schienbein gegenüber dieser Zeitung. „Das sind Zahlen, die wir nicht erreichen“, kommentiert Jürgen Kaufmann aus dem Ortsbeirat. Das Gremium habe sich in seiner vergangenen Sitzung aber weitere Gedanken gemacht und wolle nun den Schwerlastverkehr von Momberg fernhalten. „Im Kampf gegen den Schwerverkehr“ weiterlesen

Nach Strom- geht's nun ums Gasnetz

Grünes Licht für Breitband GmbH
von Florian Lerchbacher
Neustadt. „Schnelles Internet ist unabdingbarer Bestandteil der Grundversorgung, die jeder Haushalt braucht“, sagte Hans-Gerhard Gatzweiler (SPD), als die Stadtverordneten über die Breitband-Initiative sprachen. „Zum ersten Mal werden wir hier am Rande des Kreises gleichbehandelt wie die Menschen in der Stadt“, kommentierte Michael Dippel (CDU), ehe die Stadtverordneten der Gründung der Breitband GmbH zustimmten. 600 Euro muss die Stadt Neustadt für die Stammkapitaleinlage sowie rund 44 000 Euro für die Eigenkapitaleinlage aufbringen. Zudem stellt der Magistrat dem Kreis eine Bürgschaftserklärung über rund 88 000 Euro aus – die Summe wird aber nur fällig, falls die Breitband GmbH pleitegeht. „Nach Strom- geht's nun ums Gasnetz“ weiterlesen

17 Zustimmungen in 61 Minuten

Themen der Stadtverordnetenversammlung reichten von der A 49 bis zum neuen Schlepper
In Wiesbaden stoßen die Neustädter derzeit laut Bürgermeister Thomas Groll auf taube Ohren. Dennoch bringen die Stadtverordneten eine weitere Resolution auf den Weg.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. „Ich hoffe nicht, dass man so mit unseren Sorgen umgeht“, ärgert sich Bürgermeister Thomas Groll, der seit mehr als fünf Wochen auf Antwort aus Wiesbaden wartet und auch davor vom ehemaligen Minister für Wirtschaft und Verkehr, Dieter Posch, zu seinem Anliegen nichts als Schweigen geerntet hatte.
Nun also ist wieder Post Richtung Wiesbaden unterwegs. Die Stadtverordneten beschlossen eine Resolution mit dem Titel „Ja zur A 49 – Nein zu einem Verkehrskollaps in Neustadt“. Darin sprechen sie sich für einen Weiterbau der Autobahn in einem Zuge aus mit dem Ziel, ein zwischenzeitliches Straßenende in Schwalmstadt um jeden Preis zu verhindern. Der Verkehr würde massiv zunehmen und die zu erwartenden Auswirkungen seien äußerst negativ, heißt es in dem Schreiben.
Klares Nein zum Baustopp
Keine Zustimmung fand dabei ein Anliegen von Umweltschützern, aus Momberg und Neustadt, die angestrebt hatten, dass sich die Stadtverordneten auch für einen Baustopp aussprechen würden. „Die Forderung wäre eine Abkehr von dem, was wir wollen: den Weiterbau in einem Stück“, kommentierte Groll, der auch gleich noch eine Unterschriftenaktion auf den Weg bringt: Ziel ist es, dass sich auch Bürger, die keine Mandatsträger sind, für das Anliegen der Stadt aussprechen können und ein deutliches Zeichen Richtung Wiesbaden schicken. Start der Unterschriftenaktion ist am Donnerstag, 13. September, um 10.30 Uhr im Rathaus. „17 Zustimmungen in 61 Minuten“ weiterlesen

Neustadt kämpft mit starkem Gegenwind

Regierungspräsidium versetzt Windenergie-Plänen harte Schläge
Das Regierungspräsidium hat aufgrund von Berechnungen die Flächen zusammengestrichen, die für Windenergieanlagen geeignet sind. „Wir haben Messwerte“, kontert Bürgermeister Thomas Groll.
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von Florian Lerchbacher
Neustadt. Seit einigen Monaten laufen in Stadtallendorf und Neustadt die Überlegungen, am Krückeberg in interkommunaler Zusammenarbeit sechs Windräder aufzustellen und die Bürger zu beteiligen. Diesen Plänen macht der neue Teilregionalplan Energie, den das Regierungspräsidium (RP) in der vergangenen Woche präsentierte, einen Strich durch die Rechnung. Alle Flächen mit einer Windgeschwindigkeit von 5,75 Metern – ursprünglich lag die Mindestgeschwindigkeit bei 5,5 Metern – fielen heraus. Der Plan basiere auf Berechnungen des TÜV. Den Städten lägen aber tatsächliche Messwerte vor: Die Windgeschwindigkeit liege am Krückeberg zwischen 6,2 und 6,5 Metern pro Sekunde, betont Neustadts Bürgermeister Thomas Groll und fügt hinzu: „Ich gehe mal stark davon aus, dass nur wenige Meter weiter südlich die gleichen Voraussetzungen herrschen.“
Gemeinsam mit seinem Stadtallendorfer Amtskollegen Christian Somogyi will er sich dafür einsetzen, dass das Regierungspräsidium die Fläche wieder im Plan aufnimmt. Dafür gebe es neben der ausreichenden Windgeschwindigkeit mehrere Gründe: „Das Projekt soll in interkommunaler Zusammenarbeit entstehen. Zudem wird dort früher oder später die Autobahn entlangführen.“ „Neustadt kämpft mit starkem Gegenwind“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Pfarrer Arnulf Hummel wurde mit großem Bahnhof in Neustadt verabschiedet

Liebevolle Worte, lustige Geschichten, Musik und Gesang, Balsam für einen Seelsorger der besonderen Art
Pfarrer Arnulf Hummel hat sich nach 21 Jahren seelsorgerischer Tätigkeit in Neustadt und vier Jahren in Momberg in den (Un)Ruhestand versetzen lassen. Er wird jetzt in der Hessischen Rhön seinen Lebensabend verbringen. Neben Wandern und Lesen wird er auch noch priesterliche Aufgaben wahrnehmen.
Das Abschiedsfest, organisiert von der Frauengemeinschaft St. Maria, der Kolpingfamilie Neustadt, den Messdienern und dem Pfarrgemeinderat begann mit einem Dankgottesdienst in seiner Wirkungsstätte, der Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit zu Neustadt.
Den Gottesdienst in der vollbesetzten Kirche gestaltete Pfarrer Hummel mit seinen Amtskollegen Pfarrer Michael Brüne aus Treysa, Pfarrer Diethelm Vogel aus Stadtallendorf, Pfarrer Josef Schlitt, gebürtig aus Neustadt, Pfarrer Karl-Josef Aschenbach, Diakon Stefan Weigand und dem Domkapitular Rudolf Hofmann. Letzterer hielt auch die Predigt.
Anschließend fand rund um die Kirche und im Pfarrhof das Pfarrfest mit gemeinsamem Mittagessen und Kaffeetrinken statt. Aktionen für die Kinder und Jugendlichen gehörten dazu. Am Nachmittag konnten im Beisein von vielen Gästen Abschiedsreden gehalten werden. Bürgermeister Thomas Groll ergriff zuerst das Wort. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen