Selbständig und richtig glücklich

Jurk, Bamberg und Schmidt sind drei Menschen mit Behinderung, die in Neustadt ein neues Leben führen
„Neustadt ist toll. Wir fühlen uns hier sehr wohl“, sagt Helmut Schmidt (80), einer von 15 Menschen mit Behinderung, die vom Hephata-Gelände in die Junker-Hansen-Stadt gezogen sind.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Hilde Jurk (87), Erwin Bamberg (64) und Helmut Schmidt (80) sind glücklich und zufrieden. Die Senioren sind drei Menschen mit Behinderung, die den Umzug vom Hephata-Gelände in Treysa nach Neustadt gewagt und den Schritt in ein nahezu selbständiges und selbstbestimmtes Leben getan haben. Sie entscheiden, was sie essen. Sie entscheiden, wie sie ihre Freizeit gestalten. Sie entscheiden, wie sie ihre Zimmer einrichten.
Hilde Jurk hat sich für die farbenfrohe Variante entschieden, natürlich dürfen Erinnerungen an früher nicht fehlen. 73 Jahre lang hatte sie auf dem Kerngelände von Hephata gelebt, ehe sie sich für die
wahrscheinlich größte Veränderung ihres Lebens und den Umzug nach Neustadt entschloss. „Ich wollte einfach mal neue Leute kennenlernen“, erklärt sie. Und das klappt gut – was unter anderem an der Art der Seniorin liegt, die ebenso wie Helmut Schmidt offen und ehrlich auf die Menschen zugeht: „Man muss einfach nur freundlich sein“, verrät die 87-Jährige ihr Geheimnis und freut sich, dass die Neu: Städter ebenso freundlich seien.
Wo einst das Deutsche Haus Anziehungspunkt für Bürger war, steht nun der Hephata-Neubau – und ist auch wieder ein Anziehungspunkt: „Immer
wieder kommen Bürger und wollen einen Blick hineinwerfen“, berichtet Hans Rössel, der Teamleiter der Einrichtung. Den Wunsch erfüllen die Neubürger so oft, wie ihnen möglich ist. Am schönsten sei es, wenn Kinder zu Gast seien, betont Jurk.
Doch muss manchmal auch ein „Nein“ als Antwort dienen. So haben zum Beispiel zahlreiche Vereine den Kontakt gesucht: „Wir haben viele Anfragen und es ist toll, wer alles mit uns zusammenarbeiten will. Wir könnten jeden Tag etwas machen -aber das wäre zu viel. Wir müssen nach und nach in Neustadt ankommen“, bittet Rössel um Verständnis und Zeit. „Die Begegnung von Menschen mit und ohne Behinderung klappt sehr gut“, ergänzt Anne Wippermann, Geschäftsbereichsleiterin von Hephata und freut sich über die „gelungene Inklusion und Teilhabe“, also die Integration in die Gesellschaft und die Teilnahme am „ganz normalen“ Leben: In Treysa gab es zum Beispiel eine zentrale Küche und eine Wäscherei, die Aufgaben erledigten, um die sich die Menschen mit Behinderung nun selber kümmern müssen – beziehungsweise bei denen sie nur das eben notwendige Maß an Unterstützung erhalten. „Selbständig und richtig glücklich“ weiterlesen

Kleine Ausstellungen, attraktive Stände

Der Neustädter Nikolausmarkt am Samstag setzte wieder seine eigenen Akzente
Mit ihrem kleinen und fein gestalteten Nikolausmarkt erfreute am Samstag die Stadt Neustadt zusammen mit rund 25 Standbetreibern Bewohner und Besucher.
von Alfons Wieber
Neustadt. Um den familiären Charakter zu erhalten, hatte die Stadt bewusst auf auswärtige Standbetreiber verzichtet und einen Markt der kurzen Wege geschaffen. Nach dem Lied vom Nikolaus und dem bekannten Weihnachtslied „Last uns froh und munter sein“, gesungen von den Kleinen aus dem Kindergarten Sonnenschein, eröffnete Bürgermeister Thomas Groll gemeinsam mit Junker Hans und seinen beiden Burgfräulein den Markt um 11 Uhr.
Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt war der Rathausvorplatz gut gefüllt. In seiner kurzen Ansprache verwies Groll auf die große Zahl an Attraktivitäten auf dem diesjährigen Nikolausmarkt.
Hochwertige weihnachtliche Kunst- und Kunsthandwerksartikel bestimmten das Bild an den Ständen des Neustädter Nikolausmarktes. Neben den Außenstellflächen rund um das
Historische Rathaus hatten die Veranstalter diesmal auch das katholische Pfarramt und sein Umfeld mit einbezogen. Dort holten sich die Besucher unter anderem bei vielen im Pfarrsaal ausgestellten Weihnachtskrippen Anregungen zur Gestaltung ihrer eigenen Krippe.
Kleine Krippe, großer Blickfang
Ein Blickfang war dabei sicher die der Forstkapelle nachempfundene Weihnachtskrippe, die von Theo Faber begonnen und von Peter Kastner fertiggestellt worden war.
Im historischen Rathaus kamen die Freunde der Modelleisenbahnen auf ihre Kosten. Auf einer Anlage der Spur TT ließen die Modellbahnfreunde Hessen ihre kleinen Züge kreisen. Dicht umlagert waren natürlich die Glühwein- und Bratwurststände bei den am Samstag herrschenden frostigen Temperaturen. „Kleine Ausstellungen, attraktive Stände“ weiterlesen

Sein Handeln kann auch untypisch sein

Die Kandidaten der Neustädter Bürgermeisterwahl im politischen Porträt: Thomas Groll (CDU)
„Ich wollte immer mitmachen und mitgestalten“, sagt Thomas Groll, der als CDU-Kandidat ins Rennen um das Amt des Bürgermeisters geht und bereits auf 23 Jahre Erfahrung in der Politik zurückblickt.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Seit dem Jahr 1988 ist Thomas Groll kommunalpolitisch aktiv. Doch schon viel früher saß der heute 42-Jährige als Zuhörer in Sitzungen der Stadtverordneten oder bei Wahlkampfveranstaltungen – oft musste der Großvater als Begleiter mitkommen, damit der „junge Thomas“ den abendlichen Sitzungen beiwohnen konnte. „Ich wollte eben wissen, was in meiner Heimat passiert“, erinnert sich Groll, der aus einem eher unpolitischen“ Elternhaus kommt.
Schon bald fragte Paul Altenbrand den Politik interessierten Jungen, ob er nicht die Junge Union in Neustadt wieder aufbauen wolle. Groll musste nicht lange nachdenken, wurde im Herbst 1988 deren Vorsitzender und stand schon ein Jahr später auf der Kandidatenliste für die Kommunalwahl. Im Jahr 1991 zog er dann im zarten Alter von 21 als Nachrücker in die Stadtverordnetenversammlung ein. An seiner politischen Ausrichtung hatte er dabei nie Zweifel: „Es war immer klar, dass meine Richtung konservativ geprägt ist.“ Die Politik der Partei auf Landes- und Bundes- aber eben auch auf kommunaler Ebene habe ihn einfach überzeugt.
Für sein Amt als Bürgermeister ist ihm die Parteizugehörigkeit allerdings eher nebensächlich: „Ich will ein Bürgermeister für alle sein. Ich stehe zwar auf dem Fundament einer Partei, nehme mir aber durchaus die Freiheit, zu Themen so zu stehen, wie es für die Kommune am besten ist.“ Der Ausbau des Familienzentrums, der Kinderbetreuung oder das Vorantreiben des Silek-Prozesses seien zum Beispiel Themen, die er prägte, die allerdings nicht unbedingt typisch für einen CDU-Bürgermeister seien.
Da wundert es dann auch nicht, dass Groll kein politisches Vorbild hat, es „durchaus aber Politiker gibt, die ich für bewundernswert halte“, sagt er, nennt Konrad Adenauer und Franz-Josef Strauß und betont: „Für die konkrete Tätigkeit als Bürgermeister bin ich der Auffassung, dass jeder seinen eigenen Weg finden muss.“ Und manchmal helfen dabei auch die Bürger: Von der Idee, des Nachts die Straßenbeleuchtung abzuschalten, ist erlange abgekommen: „Ich sah darin eine Möglichkeit, Geld zu sparen, habe aber akzeptiert, dass die Mehrheit anderer Auffassung ist.“ Sein Ziel habe er nicht aus den Augen verloren, wohl aber den Weg gewechselt, hebt Groll hervor und verweist darauf, dass die Stadt in den kommenden Jahren die Straßenbeleuchtung auf energiesparenden LED-Technik umrüstet.
„Die Bürger müssen sagen, was ihnen wichtig ist, und bereit sein, sich zu engagieren“, sagt der Amtsinhaber beim Thema Finanzen: Trotz klammer Kassen werde die Stadt unter seiner Führung ihr Engagement bei den freiwilligen Leistungen nicht einstellen: Gemeinbedarfseinrichtungen werde es weiterhin geben, dennoch seien Kürzungen unumgänglich: „Einsparungen wird es geben, aber keinen Kahlschlag.“ Ziel sei, Bürger und Vereine einzubinden – vor dem Hintergrund des Sparzieles am besten auch in die Unterhaltung. „Sein Handeln kann auch untypisch sein“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Die Bürgermeisterkandidaten haben eine gemeinsame Vorliebe*.

Vergangene Woche hatte das Eiscafé Venezia zu einer eher untypischen Aktion eingeladen: Wahlkampf goes Eisdiele!
Inspiriert durch die Wahlkampfduelle in Amerika und durch die teilweise auch sehr politischen Diskussionen unseres allmorgendlichen Stammtischs, kam uns die Idee: Warum nicht einmal die Kandidaten der bevorstehenden Bürgermeisterwahl zu einem bürgernahen Gespräch auf Augenhöhe in die Eisdiele einladen?
Der Vorschlag fand bei den befragten Gästen interessierte Zustimmung gepaart mit Zweifeln, ob die Kandidaten eine solche Einladung in so einem kleinen Rahmen überhaupt wahrnehmen würden.
Entgegen aller Zweifel erhielten wir von beiden Kandidaten umgehend eine Zusage, für die wir uns auf diesem Wege nochmals herzlich bedanken wollen. Bürgermeister Thomas Groll hatte seinen Auftritt am Montag, dem 19. November 2012 pünktlich um 11.00 Uhr zum Morgenstammtisch, für den er sich – wie er betonte – extra Urlaub genommen hatte. Zu Beginn der gut besuchten Veranstaltung lud Bürgermeister
Groll die Zuhörer zu einem gedanklichen Spaziergang durch Neustadt ein, auf dem er einen Rückblick über sein Wirken in den letzten sechs Jahren gab. Dabei rühmte er sich nicht nur mit den Leistungen wie dem neuen Kindergarten, der Erneuerung der Marktstraße sowie der Sanierung des Bayerischen Hofes bzw. dem Abriss und Neubau des Deutschen Hauses, die dem Betrachter sofort ins Auge fallen, sondern erläuterte auch anschaulich die Notwendigkeit der getätigten Investitionen. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Im Notfall schwimmt er gegen den Strom

Die Kandidaten der Neustädter Bürgermeisterwahl im politischen Porträt: Georg August Metz (SPD)
„Wenn man in der Kommunalpolitik etwas bewegen will, muss man es selber in die Hand nehmen“, sagt Georg August Metz, der als SPD-Kandidat in das Rennen um das Amt des Bürgermeisters geht.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Seit dem Jahr 1999 ist Georg August Metz politisch aktiv – „mehr oder weniger durch Zufall“, wie sich der 52-Jährige erinnert. Die Stadt wollte damals die Müllgebühren deutlich erhöhen, und der Diplom-Verwaltungsbetriebswirt wollte seinem Ärger Luft machen. Aus dieser Meinungsäußerung entstand eine Bürgerinitiative, die eine moderatere Erhöhung der Gebühren bewirkte und Metz zum Entschluss brachte, in die Politik zu gehen.
Seine Wahl fiel auf die SPD – und das, obwohl er aus einem eher konservativ geprägten Haushalt stammt. Bundespolitisch habe ihm die Partei am nächsten gestanden, zudem sei Neustadts CDU bei den Müllgebühren der Widersacher gewesen, berichtet Metz aus der Vergangenheit. Er entschloss sich also für die Rolle der Opposition: „Ich wusste, dass die Arbeit als Sozialdemokrat im eher konservativen Neustadt nicht leicht wird – aber ich schrecke nicht vor schweren Aufgaben zurück.“
Allerdings komme es auf kommunaler Ebene ohnehin nicht auf Parteipolitik an: „Ich gehe Themen immer sachorientiert an – und zwar so, dass ich mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit auch zum Ziel komme. Manchmal muss man auch über Jahre hinweg hartnäckig sein“, sagt Metz. Jene Hartnäckigkeit will er nun auch wieder zeigen, schließlich hatte er vor sechs Jahren bei der Bürgermeisterwahl nur eine knappe Niederlage gegen Thomas Groll (CDU) einstecken müssen – eine Niederlage, aus der er seine Lehren gezogen habe: „Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, dass die Menschen einen kennen. Vor allem die Wähler in den Ortsteilen sind eher personenbezogen.“ Insgesamt sei die Ausgangsposition eine andere: Ging es beim letzten Mal darum, einen Nachfolger für Manfred Hoim zu finden, so steht Metz dieses Mal einem Amtsinhaber gegenüber. „Im Notfall schwimmt er gegen den Strom“ weiterlesen

Aus dem Schandfleck wird ein Blickfang

Stadt zeichnete Initiativen aus, die Verschönerung des Stadtbildes dienen Platz eins geht nach Momberg
Das Anwesen der Eheleute Schmitt in der Arenecke ist dank seines parkähnlichen Gartens ein echter Blickfang. Das sagen die Momberger, und dieser Meinung ist auch die Stadt Neustadt.
von Florian Lerchbacher
Momberg. Dort, wo vor einigen Jahren noch ein verfallenes Haus stand, ist nun ein nahezu englischer Garten zu sehen, durch den ein kleiner Fußweg führt. Als „parkähnliche Anlage“ bezeichnete die Stadt Neustadt das Anwesen. „Es war die ganze Zeit unstrittig, dass Kunibert Schmitt den ersten Preis bekommt“, betonte Bürgermeister Thomas Groll während er verschiedene Initiativen auszeichnete, die der Verschönerung des Stadtbildes dienen.
„Ich wollte etwas Schönes schaffen“, erinnert sich Schmitt zurück. Also kaufte er das verfallene Haus „Arenecke 7″ und ließ es nach Verhandlungen mit der Denkmalpflege abreißen. Dann machte er sich gemeinsam mit seiner Frau Maria an die Umgestaltung – und hatte dabei einen Hintergedanken: Auf der anderen Straßenseite ist ein kleiner Platz, den die Anwohner der Arenecke einst für einen Umtrunk nutzten. Allerdings ist er räumlich stark begrenzt – ganz im Gegensatz zu Schmitts neu gepflastertem Hof: „Den können wir dann auch nutzen, wenn gefeiert wird. Und so haben wir auch etwas dazu bei getragen, um die Gemeinschaft zu pflegen“, erklärt der Momberger und freut sich, dass ein Mitbürger ihn für den Preis vorgeschlagen hatte. „Aus dem Schandfleck wird ein Blickfang“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Neustädter Kindergärten und Büchereien machen mit beim Lesespaß von Anfang an!

„Lesestart – Drei Meilensteine für das Lesen“: Was ist das?
„Lesestart – Drei Meilensteine für das Lesen“ ist ein Programm zur Sprach- und Leseförderung, das sich schon an die Jüngsten richtet. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert und von der Stiftung Lesen durchgeführt. Kinder, die mit Büchern und Geschichten aufwachsen, lernen besser lesen und haben mehr Spaß daran. Das ist eine wichtige Voraussetzung für gute Bildungschancen!
Das Programm funktioniert so, innerhalb von acht Jahren werden rund 4,5 Mio. Lesestart-Sets an Kinder aus drei aufeinander folgenden Jahrgängen verschenkt.
Von 2011 bis 2013 erhalten Eltern mit einjährigen Kindern das erste Set beim Kinderarzt im Rahmen der U6-Vorsorge, soweit die Kinderärzte sich an der Aktion beteiligen.
Von 2013 bis 2015 gibt es das nächste Set in Bibliotheken, wenn die Kinder drei Jahre alt sind. Insgesamt können mit den ersten beiden Sets jeweils über die Hälfte aller Kinder der drei Jahrgänge erreicht werden.
Auf das dritte Lesestart-Set können sich ab 2016 sogar alle Schulanfänger freuen.
Kürzlich hatte Neustadts Bürgermeister Thomas Groll die Leiterinnen der kommunalen Kindergärten „Sonnenschein“, „Regenbogen“, „Sterntaler“ und „Zwergenstübchen“ und des kirchlichen Kindergartens Momberg, sowie die Leiterinnen der kommunalen Bibliotheken in Neustadt und Mengsberg und der kirchlichen Bücherei Momberg zu einem Informationsgespräch über die Aktion eingeladen.
In Speckswinkel las Bürgermeister Thomas Groll Geschichten aus dem Buch „Dreiminuten-Geschichten“ zum Träumen vor.
Man war sich darin einig, dass man das Vorhaben „Lesestart – Drei Meilensteine für das Lesen“ unterstützen wolle. Die Leiterinnen der Kindergärten stellten heraus, dass Bücher bereits heute eine bedeutsame Rolle in der pädagogischen Arbeit der Kindergärten darstellen. Beispielsweise gebe es täglich Stuhlkreise mit regelmäßigem Vorlesen und Singen. Man wolle die Jüngsten auf diese Weise an das Betrachten und Lesen von Büchern heranführen und gebe auch den Eltern immer wieder nützliche Hinweise. Bürgermeister Thomas Groll betonte aus eigener Anschauung als Vater wie wichtig es sei, bereits mit Kleinkindern gemeinsam Bilderbücher zu betrachten und hierzu Geschichten zu erzählen bzw. regelmäßig „Gute-Nacht-Geschichten“ vorzulesen. Da er in Erfahrung gebracht hat, dass sich in unserer Region nur sehr wenige Kinderärzte bisher an der Aktion beteiligen, hat er zwischenzeitlich zahlreiche Kinderärzte angeschrieben und sie auf das Vorhaben hingewiesen. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Das Vorlesen kommt in Mode

Neustädter beteiligen sich an dem Projekt „Lesestart“
Früh übt sich, wer ein Meister werden will: Deshalb machen Neustadts Kindergärten und Büchereien mit beim Programm „Lesestart – Drei Meilensteine für das Lesen“.
von Karin Waldhüter
Neustadt. Ein wesentlicher Faktor zur Förderung von Lese-und Sprachkompetenz ist, Kinder so früh wie möglich an Geschichten und Bilderbücher heranzuführen und so den Grundstock für gute Bildung und gesellschaftliche Teilhabe bereits im Kleinkindalter zu legen. Das bundesweite Programm „Lesestart – Drei Meilensteine für das Lesen“ ist ein Programm, das sich schon an die Jüngsten richtet. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert und von der Stiftung „Lesen“ umgesetzt.
Bürgermeister Thomas Groll hatte die Leiterinnen der kommunalen Kindergärten „Sonnenschein“, „Regenbogen“, „Sterntaler“ und „Zwergenstübchen“ und des kirchlichen Kindergartens Momberg sowie die Leiterinnen der kommunalen Bibliotheken in Neustadt und Mengsberg und der kirchlichen Bücherei Momberg über die Aktion informiert. „Man war sich schnell einig, dass man das Vorhaben unterstützen wolle“, erklärte der Bürgermeister während der Vorstellung der Aktion im Kindergarten „Sonnenschein“.
Kinder lesen Kindern vor
Yvonne Stamm, die Leiterin des Kindergartens „Sonnenschein“ stellte heraus, dass Bücher bereits heute eine bedeutsame Rolle in der pädagogischen Arbeit der Kindergärten darstellen und Lesen regelmäßig auf dem Plan steht. Auch in den Kindergärten „Sterntaler“ in Mengsberg und dem kirchlichen Kindergarten Momberg besteht seit Jahren eine enge Zusammenarbeit mit der Grundschule Mengsberg/Momberg, und Grundschüler kommen immer wieder zum Vorlesen in die Kindergärten.
Im „Zwergenstübchen“ und im „Sonnenschein“ las Groll -aufgrund anderweitiger Verpflichtungen bereits einen Tag vor dem bundesweiten Vorlesetag – Geschichten aus dem Buch „Drei – Minuten – Geschichten zum Träumen“ vor. „Das Vorlesen kommt in Mode“ weiterlesen

Mehr als Erhalt ist nicht drin

Für marodes Backhaus fehlen die Nutzungsmöglichkeiten
Eigentlich sollte die Umgestaltung des alten Backhauses ein herausragendes Projekt der Dorferneuerung werden. Nun geht es nur noch darum, das Gebäude zu erhalten.
von Klaus Böttcher
Momberg. Insgesamt waren ursprünglich 179 000 Euro für die Sanierung des Backhauses vorgesehen – ein Viertel des öffentlichen Teils, wie Bürgermeister Thomas Groll betont. Doch dann traten immer mehr Probleme auf (die OP berichtete mehrfach): „Aus Sicht der Dorfgemeinschaft und auch aus meiner Sicht ergibt sich keine sinnvolle Nutzungsmöglichkeit“, erklärt Groll und ergänzt: „Mehrheitlich wäre es der Dorfgemeinschaft am liebsten, das Backhaus abzureißen.“ Dem stimmt Jörg Grasse, Ortsvorsteher und Vorsitzender des Dorferneuerungsbeirates, zu. „Der Denkmalschutz sagt: Das Backhaus darf nicht abgerissen werden.“ Mit der Faust in der Tasche hätten sich beide für die notwendig gewordenen „Erhaltungsmaßnahmen“ entschieden – eine Wahl hatten sie allerdings auch nicht.
Im Moment ist das Backhaus eingerüstet und es werden Arbeiten am Dach erledigt: Schadhafte Balken des Dachstuhls sind, soweit es nötig war, erneuert worden, und das Dach ist neu gedeckt. Die Kosten belaufen sich auf 40 000 Euro. „Die Verantwortlichen waren sich darin einig, dass beim Backhaus nur das Allernotwendigste geschehen soll“, betont der Bürgermeister. Denn eine Mehrheit im Dorf ist gegen die Sanierung des Gebäudes, da kein vernünftiger Nutzungszweck trotz intensiver Suche gesehen werde. Als Erfolg verbuchen die Momberger jedoch, dass der ursprüngliche Ansatz von 179 000 Euro auf 40 000 Euro zurückgefahren werden konnte. „Mehr als Erhalt ist nicht drin“ weiterlesen

Momberg will schöner sein

Dorfteich im Rahmen der Dorferneuerung aufgewertet
Zu den Projekten der Dorferneuerung gehört die Umgestaltung des Dorfteiches in der Ortsmitte von Momberg. Der erste Bauabschnitt ist abgeschlossen.
von Klaus Böttcher
Momberg. Der Dorfteich liegt noch im Herbstnebel, als Bürgermeister Thomas Groll, der Ortsvorsteher und Vorsitzende des Dorferneuerungsbeirates Jörg Grasse und Bauamtsleiter Thomas Dickhaut die umgestaltete Anlage der Presse präsentieren. Augenfällig sind die erneuerte Uferbefestigung und die neu angepflanzten Bäume. Für die mussten zur Empörung einiger Bürger alte Bäume weichen, deren Standfestigkeit laut Gutachter nicht mehr gewährleistet war. „Die Bäume sind nach Rücksprache mit der Naturschutzbehörde gefällt worden“, betont der Bürgermeister und der Ortsvorsteher sagt: „Es ist kein Baum gefallen, der nicht unbedingt erhalten werden sollte.“
Die neue Uferbefestigung, die im kommenden Jahr auch an der Wierarer Straße entstehen soll, lädt zu einem kleinen Spaziergang ein. Zum Ausruhen oder für einen kleinen Plausch gibt es Ruhebänke. Diese sollen auch noch auf der neu gebauten Plattform aufgestellt werden.
Das Projekt bildete den Schwerpunkt der im Jahr 2004 begonnen Dorferneuerung mit aktuell geschätzten Kosten von etwa 110 000 Euro.
Aber auch an anderen Orten will Momberg im Rahmen der Dorferneuerung noch schöner werden. Der Containerstandort in der Schützenstraße soll mit einem Kostenaufwand von 9 500 Euro aufgehübscht werden. Für die Begrünung des Umfelds am Ehrenmal sind 27 000 Euro vorgesehen.
Verschönerungen soll es im kommenden Jahr auch am Christophorus-Denkmal (10 000 Euro) sowie in der Schützenstraße (12 000 Euro) geben.