Chorverband verlängert am Kindergarten das Gütesiegel für die musikalische Früherziehung
Voller Inbrunst schmetterten die Jungen und Mädchen des Kindergartens „Sonnenschein“ mehrere Lieder für Kurt-Wilhelm Nau, den Vorsitzenden des Wohrataler Sängerkreises.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. „Denn das Däumchen, das macht so“ – ein passenderes Lied als das von Volker Rosin hätten die Sonnenschein-Kinder für Kurt-Wilhelm Nau nicht singen können. Schließlich hieß es in der Neustädter Kindertagesstätte gleich in mehrfacher Hinsicht „Daumen hoch“: Der Vorsitzende des Wohrataler Sängerkreises gab „Daumen hoch“ für die musikalische Früherziehung in der Einrichtung. Vor drei Jahren hatte er ihr den „Felix“ des Deutschen Chorverbandes überreicht – nun hielt er die Verlängerung bereit.
Vier Kriterien seien ausschlaggebend für die Zertifizierung: Im Kindergarten muss täglich gesungen werden, die Auswahl der Lieder muss vielfältig und altersgemäß sein und sollte auch Werke aus anderen Kulturkreisen beinhalten. Noch dazu sei wichtig, das Tonart- und Tonhöhe „an die hohe Lage der kindlichen Stimme“ angepasst sind. All dies sei weiterhin in Neustadt der Fall freute sich Nau und betonte: „Mit Genugtuung konnten wir sehen, wie motiviert die Kinder hier an die Sache herangehen.“ Dann appellierte er an die Eltern, die „musikalische Neigung“ der Kinder auch
in Zukunft zu unterstützen. Bürgermeister Thomas Groll reckte ebenfalls den Daumen nach oben: „Es ist wichtig, dass Ihr Euch mit Musik beschäftigt“, sagte er zu Erzieherinnen und Kindern und erzählte ein Beispiel aus der eigenen Familie: Sein Töchterchen lege mittags kein Schläfchen mehr ein. Entsprechend lege er – und zwar eine CD in die Anlage: Leonie höre am liebsten die Geschichten von Leo Lausemaus, zum Beispiel treffender Weise „Leo will nicht schlafen.“ Er kenne die Geschichten inzwischen auch alle, berichtete der Bürgermeister und erklärte, dass Singen, Sprechen, und das Erlernen von Wörtern miteinander einhergingen.
Die Kinder schmetterten derweil mehrere Lieder für ihre Gäste. Glücklicherweise hatte aber nur die erste Zeile des Däumchenliedes Symbolkraft, denn die letzte Zeile des Refrains lautet: „Und zum Schluss, da kommt das Eselchen und wackelt mit dem Po.“
Am Ende der Veranstaltung im „Sonnenschein“ wartete jedoch kein wackelnder Esel. Viel mehr klebte Nau die Felix-Verlängerung auf die Plakette am Eingang der Kindertagesstätte und betonte, dass diese in drei Jahren nicht mehr verlängert werden kann: Dann müssen die Neustädter sich um „die Carusos“ bewerben – die nächst höhere Auszeichnung des Chorverbandes mit entsprechend höheren Anforderungen.