Dank Kleinvieh in die virtuelle Welt

Stadt Neustadt bekommt rund 5 200 Euro für WLAN-Hotspots in öffentlichen Gebäuden
Von Florian Lerchbacher

Neustadt. Einen kuriosen Ort für die Übergabe der Fördermittel aus dem Programm „Digitale Dorflinde“ hatte die Stadt Neustadt ausgewählt: Bürgermeister Thomas Groll empfing Hessens Digitalstaatssekretär Patrick Burghardt im noch mitten im Bau befindlichen Kultur- und Bürgerzentrum. „Neustadt ist eine Baustelle, daher passt das“, erklärte der Rathauschef, verwies unter anderem auf Bürgerpark, das Freibad und die Querallee und ergänzte: „Wir machen die Stadt fit für die Zukunft.“ Und das wiederum sei ja auch die Idee des Förderprogramms, die den Ausbau öffentlicher WLAN-Hotspots unterstützt.

„Die ,Digitale Dorflinde’ ist ein sehr erfolgreiches Projekt“, stellte Burghardt heraus – die Fördermittelübergabe in Neustadt sei die Nummer 976. Die tausendste Übergabe werde in der Gedenkstätte Point Alpha erfolgen, denn auch für die Pädagogik sei eine Digitalisierung fördernd.

Land legt viel Wert auf Jugendschutz

Die Stadt Neustadt war zuvor bereits zweimal in den Genuss gekommen, Mittel aus der „Digitalen Dorflinde“ zu erhalten und konnte so zwölf WLAN-Hotspots einrichten. Nun kommen sechs weitere hinzu. Die Möglichkeit, sich künftig mit Laptop oder Handy per WLAN ins Internet einzuwählen, um sein Datenvolumen zu schonen, haben künftig auch Besucher der Grillhütte Mengsberg, des Festplatzes Momberg, des Festplatzes Neustadt, des Dorfgemeinschaftshauses Momberg, des Rathauses, des Historischen Rathauses und des Kultur- und Bürgerzentrums. Burghardt schwärmte in diesem Zusammenhang von der „tollen Entwicklung“ des Programms. Ursprünglich wollte das Land Hessen maximal 10 Hotspots pro Kommune finanzieren, habe sich dann aber entschieden, dies auf 20 auszuweiten: „Mit dem Programm Digitale Dorflinde wollen wir vor allem in den ländlichen Regionen den Ausbau vorantreiben. Hier wird Digitalisierung für die Bürger direkt sichtbar.“ Der Staatssekretär stellte heraus, dass bei den Hotspots viel Wert auf Jugendschutz gelegt wird: Das Downloaden illegaler Software werde beispielsweise blockiert, das Gleiche gelte für das Besuchen fragwürdiger Seiten.

Der überbrachte Zuwendungsbescheid beläuft sich auf 5 179 Euro. Angesichts der zahlreichen Fördermittel, die in den vergangenen Jahren nach Neustadt flossen und weiter fließen, witzelte Burghardt, dass er froh sei, mit einem vergleichsweise kleinen Beitrag überhaupt empfangen zu werden.

„Kleinvieh macht auch Mist. Wir freuen uns über alles, was wir kriegen können“, entgegnete Groll.