Die Kirmes-Bilanz fällt positiv aus

 

Das 511. Kirchweih-Fest endete mit dem Frühschoppen und einem Auftritt der Spaßrebellen

Der Montag ist der Kirmes-Tag, den die Neustädter besonders genießen. Das zeigte sich auch gestern wieder, als sich das Festzelt im Laufe des Frühschoppens immer weiter füllte.

von Florian Lerchbacher

Neustadt. „Klar wären später mehr von Euch bereit, mitzuspielen – aber dann könnt Ihr uns ja nicht mehr folgen“, rief Michael Launer um kurz nach zwölf Uhr den Neustädtern zu, die im Festzelt feierten. Gemeinsam mit Frank Bielert moderierte er drei Spiele, an denen lediglich vier Paare hatten mitwirken wollen. Der Rest der Besucher unterhielt sich, tanzte, schunkelte zur Musik, trank oder tat, was immer der Neustädter auf der Kirmes tun muss.

Bürgermeister Thomas Groll jedenfalls war mit dem Verlauf der 511. Trinitatis-Kirmes zufrieden. Die Stimmung im Zelt sei besonders während der Veranstaltungen sehr gut gewesen: Nach einer Zeit des Experimenierens habe die Stadt scheinbar einen passenden Rahmen gefunden – damit spielte er zum einen darauf an, dass es kein Kinderprogramm am Samstagnachmittag mehr gebe, und zum anderen, dass Bands abends für Musik sorgten, aber kein Eintritt genommen werde. Wobei anzumerken ist, dass das Feedback der Neustädter zum Auftritt der „Schlagermafia“ am Samstagabend eher durchwachsen ausfiel. Mancher Bürger forderte gar die Rückkehr der „Neustädter Schlagerstars“.

Hatte das Stadtoberhaupt im Vorfeld der Kirmes noch kritisiert, dass sich zu wenige Gruppen am Festzug beteiligen wollten, so fiel sein Fazit zum Sonntagmittag letztendlich doch äußerst positiv aus: Der Umzug sei toll, die Musikschau klasse und der Festplatz voll gewesen: „Es war eine Kirmes, wie sie sein soll.“ Größere Veränderungen sind zumindest zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorgesehen. Die Spaßrebellen (ehemals Schwalmrebellen) werden, nachdem sie nun dreimal in Folge den Montagabend musikalisch gestalteten, im kommenden Jahr nicht mehr verpflichtet werden: „Da brauchen wir mal was Neues“, kommentierte Groll. Lediglich Kleinigkeiten gebe es am Zusammenspiel mit dem neuen Festwirt Adi Ahlendorf zu bemängeln: Die grüngelben Borten am Zeltdach passten nicht zur sonstigen blau-weißen Gestaltung, zudem störte eine aus der Lage des Festplatzes am Hang liegende Pfütze im Festzelt. „Ich denke, das bekommen wir problemlos in den Griff“, sagte der Bürgermeister und lobte Konrad Ruppert. Zwar .werde es immer schwieriger, einen guten Festplatz zusammenzustellen. Der Generalpächter habe dies aber dennoch geschafft. „Wir werden seinen Vertrag verlängern“, kündigte Groll an.

Nur positiv äußerte er sich auch über die Kooperation mit der Polizei und sprach anschließend der Security sein Lob aus: Diese habe gute Arbeit geleistet und werde auch im kommenden Jahr wieder zum Einsatz kommen: Es sei zwar ruhig geblieben, das sei aber eher das Verdienst der Security – und kein Grund, die Zahl der Kräfte wieder zu verringern.

In Sachen Bierkonsum – ein gerne genommener Stimmungsindikator – ging die Stadt gestern Mittag davon aus, den Schnitt der vergangenen Jahre beizubehalten. Und das, obwohl der Bierpreis um 20 Cent gestiegen war – ein Resultat von Mindestlohn und ohnehin gestiegener Bierpreise an sich. „Klagen über den Preis habe ich keine gehört“, betonte Groll.

Über eine Veränderung denkt der Bürgermeister, der die Kirmes vornehmlich mit Rene Spatzier organisiert, noch nach: Eventuell solle es im kommenden Jahr am Freitagabend eine speziell auf die Jugend ausgerichtete Mottoveranstaltung geben. Ist dies der Fall, finden der Neubürgertrunk und die Junker-Hansen-Kürung ebenfalls freitags statt – allerdings am Wallgrabenpavillon. Bleibt es bei Freitag bei einem auf alle Altersklassen ausgerichteten Programm, dann behält die Stadt den Donnerstagabend für die genannten Punkte bei. Eine Hoffnung hat der Bürgermeister noch: „Ich fände es schön, wenn in Markt- und Bahnhofstraße während der Kirmes wieder mehr Fahnen an den Häusern hingen. Vielleicht sollten wir mal über eine Sammelbestellung nachdenken.“