Ein Mengsberger Traum wird wahr

Die Pläne stehen: Spatenstich für das „Haus für alle“ soll im Juni erfolgen
Von Florian Lerchbacher
Mengsberg. Eigentlich dürfte Karlheinz Kurz kaum noch aus der Ruhe zu bringen sein: In seiner Zeit als Ortsvorsteher von Mengsberg hat das Dorf unter anderem beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ bundesweit abgeräumt und im Nachgang auch noch eine beispielhafte Nahwärmeversorgung bekommen – ein Projekt, an dem er auch maßgeblich beteiligt ist. Aber dennoch ist Kurz anzumerken, dass nun ein weiteres Großprojekt umgesetzt wird, das ihm am Herzen liegt: der Bau eines Dorfgemeinschaftshauses für Mengsberg.

Schon seit Jahren gibt es den Wunsch nach einem solchen Gebäude. Nun wird der Traum wahr: Die Stadt baut im Freizeitzentrum „Am Engelhain“ (vor der Grillhütte) für 2,2 Millionen Euro ein „Haus für alle“ – wobei 1,3 Millionen Euro an Förderung aus der Dorfentwicklung sowie 100.000 Euro für die Innenausstattung aus der Hessenkasse kommen. Am Konzept hatten neben Kurz noch Karl-Heinz Waschkowitz und Susanne Wilhelm mitgewirkt, der Arbeitsgemeinschaft, die sich der Thematik widmen, gehören alle Ortsbeiratsmitglieder an.

Aufseiten der Stadt ist Jens Salzmann neuer Mitarbeiter des Fachbereichs „Bauen, planen, Umwelt“ zuständig, der früher beim Vogelsberg-Landkreis schon zahlreiche ähnliche Projekte umgesetzt hat. Als Architekten hat die Stadt wieder das Büro „Schmidt und Strack“ aus Alsfeld verpflichtet, das bereits das Kultur- und Bürgerzentrum (Kubüz) Neustadt umgesetzt hat. Entsprechend gebe es beim Entwurf auch einige Ähnlichkeiten, kommentiert Bürgermeister Thomas Groll.

Das „Haus für alle“ wird vornehmlich aus einem rund 130 Quadratmeter großen Veranstaltungssaal bestehen, in dem an Tischen rund 150 Menschen Platz finden. Direkt daran wird sich ein Multifunktionsraum anschließen, der eigentlich für eine mobile Bühne gedacht ist, aber auch anderweitig genutzt werden kann, beispielsweise für Sitzungen. Die Gäste werden zudem ebenerdig aus dem Saal hinaus auf eine Terrasse gehen und somit auch die Fläche an der Grillhütte nutzen können. Festplatz und Parkplätze werden durch das Bauprojekt nicht eingeschränkt, wirft Groll ein. Ins Gebäude, das insgesamt barrierefrei erreichbar sein soll, kommt eine Catering-Küche, die es möglich macht, Essen endzubereiten – kochen an sich ist darin aber nicht möglich. Abgerundet wird das Ganze durch einen Thekenbereich und Toiletten.

Nahwärme und Solarpaneele

Derzeit wird die Nahwärmeleitung, die zum Hallenbad führt, verlegt, da diese sonst unterhalb der Bodenplatte des Neubaus verlaufen würde. Selbiges gilt für die Stromleitung. Das „Haus für alle“ wird übrigens „selbstverständlich“ auch ans Nahwärmenetz angeschlossen – und auf dem Dach werden Solarpaneelen installiert. Karlheinz Kurz denkt sogar darüber nach, den Parkplatz – wie jüngst im Parlament von der FWG für zahlreiche versiegelte Flächen angeregt – mit weiteren Photovoltaik-Modulen überdachen zu lassen. Organisatorisch läuft momentan die Ausschreibung des Rohbaus. Die Vergabe soll Ende April/Anfang Mai stattfinden. Er sei auf die Ausschreibungsergebnisse gespannt, gibt Groll zu: Laut Planungen belaufen sich die Kosten für Erd-, Mauer- und Betonbauarbeiten auf rund 550.000 Euro. Läuft alles, wie es sich die Stadt erhofft, erfolgt im Juni der symbolische Spatenstich, mit dem der Bau an sich beginnt.

Fertigstellung in 2024

Fertig sein soll das „Haus für alle“ im dritten Quartal des Jahres 2024. In der Zwischenzeit wird auch noch die Straße „Am Engelhain“ für rund 1,3 Millionen Euro grundhaft saniert. Insgesamt enthalte das Neubau-Projekt keinerlei Luxus, resümiert Groll: „So wecken wir keine falschen Erwartungen. Falls etwas günstiger wird und noch Geld da ist, kann es im Nachgang noch Zuckerle für das Gebäude geben.“