Sorgenkind der Trinitatis-Kirmes bleibt im kommenden Jahr ohne Programm Änderung bei Musikshow
Schon jetzt stellen Bürgermeister Thomas Groll und der Festbeirat die Weichen für die Trinitatis-Kirmes 2015 – unter anderem legten sie fest, mehr Geld in den Sicherheitsdienst zu investieren.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Ausschreitungen beim Fest – das ist etwas, das kein Veranstalter gerne sieht. Die Stadt Neustadt zieht aus den Schlägereien, die es in diesem Jahr insbesondere in der Nacht auf den Kirmessamstag gab, die Konsequenzen und wird im kommenden Jahr die Sicherheitsvorkehrungen vergrößern. „Wir werden vor allem am Freitag- und Samstagabend den Sicherheitsdienst aufstocken. Wir möchten, dass unsere Gäste in Ruhe und Frieden feiern können und die gute Stimmung nicht von ein paar Chaoten getrübt wird“, betont Bürgermeister Thomas Groll, der im Vorfeld dieses Entschlusses ausführliche Gespräche mit Vertretern der Polizei geführt hatte.
Insgesamt sei die Kirmes ,,im Ergebnis gelungen“, erklärt er mit Rückblick auf die vier Festtage -besonders die Einbindung der Bürgerwehr- Feierlichkeiten und die erstmalige „Wiesn-Gaudi“ seien auf gute Resonanz gestoßen. Entsprechend soll es auch im kommenden Jahr wieder eine der „Gaudi“ ähnliche Veranstaltung geben.
Das Grundgerüst der Kirmes wollen Bürgermeister und Festbeirat nicht angehen, allerdings stehen dann doch einige Veränderungen an. Der größte Einschnitt betrifft den Samstagnachmittag, der seit vielen Jahren das Sorgenkind ist. Aus den vergeblichen Bemühungen, einen geeigneten Programmpunkt zu finden, der Gäste ins Festzelt lockt, zieht die Stadt nun Konsequenzen: „Es zeichnet sich ab, dass es am Samstagnachmittag kein Programm mehr gibt“, sagt Groll auf Nachfrage dieser Zeitung. Kinder, die in jüngster Vergangenheit zumeist im Mittelpunkt standen, würden lieber auf den Festplatz gehen, statt ein offizielles Unterhaltungsprogramm zu bekommen: „Die Punkte haben sich nicht bewährt – es kamen schlicht zu wenige Gäste für den Aufwand und die Kosten, die wir hatten“, fasst Groll zusammen.
Ebenfalls neu sein wird, dass nur noch zwei – eventuell drei -Gruppen die große Musikshow am Sonntag nach dem Festumzug gestalten. „Wir wollen den permanenten Wechsel auf der Bühne verhindern und heraus-ragenden Kapellen die Möglichkeit geben, sich länger zu präsentieren“, erklärt der Bürgermeister und betont: „Weniger ist manchmal mehr.“ Im kommenden Jahr sollen die Show-und Brassband der Freiwilligen Feuerwehr Alsfeld und das Jugendblasorchester Neustadt jeweils eine Stunde lang Musik machen, statt nur für drei Stücke Zeit zu bekommen.
Ahlendorf bewirtschaftet in Zukunft das Festzelt
Die Stadt reagiert außerdem auf Beschwerden der vergangenen Jahre. Mehrfach hatten sich Gäste über die Beschallung beschwert. Hinten sei nichts zu verstehen gewesen, während es vorne viel zu laut sei. Aus diesem Grund darf sich im kommenden Jahr eine neue Firma an der Beschallung versuchen.
Ebenfalls neu ist, dass die Firma „Adi Ahlendorf & Söhne“ sich ab dem kommenden Jahr um die Bewirtschaftung des Festzeltes kümmert. Die Entscheidung sei für die Marburger Familie ausgefallen, da diese seit mehr als sechs Jahrzehnten im Schaustellergewerbe tätig sei und über große Erfahrung im Catering und Getränkeservice verfüge, erklärt Groll.
Adi und Sohn Toni Ahlendorf hätten ihre Vorstellungen zur künftigen Bewirtschaftung vorgestellt und Veränderungen beispielsweise bei der Gestaltung des Festzeltes vorgeschlagen, die durchaus überzeugend seien, so der Bürgermeister. Entsprechend hoffe er, dass die Ahlendorfs, die sich bei zahlreichen Veranstaltungen einen Namen gemacht hätten, mit guten Ideen wieder mehr Leben ins Festzelt bringen.