Bürgermeister Thomas Groll lobte Major Dr. David Bender, der mit seiner persönlichen Art das Miteinander geprägt habe
Sichtlich gerührt übergab Major Dr. David Bender auf dem Rathausplatz die Führung über die Patenkompanie der Stadt Neustadt an Hauptmann Frank Huschmann.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Viel größeres Lob hätte den Neustädtern während des Appells auf ihrem Rathausplatz nicht zuteil werden können: Oberstleutnant Jens Grabowski – das Rathaus und den Junker-Hansen-Turm im Rücken – freute sich über den „tollen Rahmen“, den die Stadt biete. Dr. David Bender sprach über die Stadt und ihre Bürger gar als „Sechser im Lotto“. Die Neustädter hätten den Soldaten ein Gefühl der Geborgenheit gegeben – zumindest, wenn diese vor Ort waren: Die 4. Kompanie des Versorgungsbataillons 7, die Patenkompanie der Stadt Neustadt, ist schließlich im benachbarten Stadtallendorf stationiert,
19 Monate lang – also seit der Aufstellung – hatte Bender als Chef der Kompanie fungiert. Nun, da er als Personalstabsoffizier zum Transporthubschrauberregiment 10 „Lüneburger Heide“ nach Fassberg in Niedersachsen wechselt, übergab er die Führung während des Appells an Hauptmann Frank Huschmann, der bisher als Kompanieeinsatzoffizier in der 1. Kompanie des Versorgungsbataillons 4 in Roding (Bayern) eingesetzt wurde. Während seiner sichtbar emotionalen Rede stellte Bender heraus, dass „seine“ Soldaten auch in schwierigen Zeiten loyal und begeisterungsfähig gewesen seien. Er bezeichnete sie als „starke Truppe“ – unabhängig davon, ob sie im Dienst seien oder nicht: „Sie waren ein Privileg.“
Bürgergarde hätte gerne Salutschüsse abgefeuert
Während Bender davon sprach, dass ein Führungswechsel das „normalste von der Welt“ sei, sagte Oberstleutnant Jens Grabowski – der Kommandeur des Versorgungsbataillons 7 -, dass ein Wechsel „immer etwas Besonderes“ sei. „Mit dem Alten geht das Bekannte, Vertraute. Mit dem Neuen verbindet man andere Herausforderungen und Blickwinkel.“ In seinen Worten über den „Alten“ betonte er, dass Bender die 4. Kompanie geformt habe und immer Vorbild gewesen sei. Besonderes Lob sprach er ihm für dessen Engagement in der Flüchtlingshilfe aus.
Neben dem Kommandowechsel und dem gemeinsamen Singen der Nationalhymne war ein weiterer besonderer Moment die Beförderung von Oberfeldwebel Johannes Rehrmann zum Hauptfeldwebel. Einziger Wermutstropfen: Aus „militärischen Gründen“ habe die Bundeswehr der Neustädter Bürgergarde das Abfeuern von Salutschüssen verboten, monierte deren Hauptmann Andreas Gnau im Gespräch mit dieser Zeitung und ergänzte, dass den Neustädtern und Bender dieser symbolische Akt, den er als Zeichen der Wertschätzung eingeplant hatte, verwehrt worden sei.
Bürgermeister Thomas Groll schloss sich dieser Kritik während eines an den Appell anschließenden Empfangs im historischen Rathaus an. Ansonsten war er ebenfalls voll des Lobes für die Patenkompanie und insbesondere Bender, der durch seine persönliche Art das Miteinander wesentlich geprägt habe. In Richtung Huschmanns äußerte er die Hoffnung, dass das gute Miteinander weiterhin gepflegt werde.
Huschmann selber durfte sich gemeinsam mit Grabowski und Bender ins Goldene Buch der Stadt eintragen und nahm von seinem Vorgänger noch das Wappen der Kompanie und dessen „Patch“ entgegen. Doch damit nicht genug: Von Hauptmann Thorsten Rickert und Hauptmann Gereon Steinau, den Chefs der 1. und der 2. Kompanie, bekam er noch eine rote Laterne überreicht – dieser „Wanderpokal“ steht immer im Büro des jüngsten Kompaniechefs des Versorgungsbataillons 7.