Frau beraubt und gebissen

Unbekannte stahlen Handtasche • Spekulationen über Täter
Am vergangenen Freitag ist in Neustadt eine Frau von zwei unbekannten Männern überfallen und beraubt worden. Die Polizei bestätigte den Vorfall am Wochenende gegenüber der OP.
von Michael Rinde
Neustadt. Die Straftat ereignete sich am Freitag in den Morgenstunden nahe der Bushaltestelle „Im Hattenrod1′. Zwei unbekannte Männer überfielen eine Frau und raubten ihr die Handtasche. Bei diesem Überfall wurde die Frau in die Hand gebissen, wie Bürgermeister Thomas Groll (CDU) der OP berichtete und die Polizei bestätigte. Laut dem Führungs- und Lagedienst der Polizei in Gießen blieb die Fahndung nach den Männern erfolglos, die Ermittlungen dauerten an. Spekulationen, dass es sich bei den beiden Männern um Flüchtlinge handelte, bestätige die Polizei ausdrücklich nicht.
Bürgermeister Groll reagierte gegenüber dieser Zeitung insbesondere auf Spekulationen, die im sozialen Netzwerk Facebook dazu geäußert wurden. Groll betont in einer Stellungnahme vor allem, dass er Straftaten jedweder Art und unabhängig von der Herkunft der Täter verurteile. „Wie in der Vergangenheit auch stehe ich dafür, strafrechtliches Verhalten von Geflüchteten nicht zu verschweigen“, hebt er ebenfalls hervor. Über Straftaten berichten allerdings Ermittlungsbehörden, nicht Kommunen wie die Stadt Neustadt.
Groll wendet sich in seinem Statement allerdings nachdrücklich gegen Spekulationen über den konkreten Vorfall am vergangenen Freitag. Er verweist gegenüber der OP auf die seit 2015 bestehende Forderung nach einer höheren Polizeipräsenz in Neustadt, ln Kürze soll laut Groll auch das Ergebnis der Bürgerbefragung im Rahmen der Sicherheitsinitiative „Kompass“ vorliegen. Er
stehe dafür, die Ergebnisse zu veröffentlichen, zu bewerten und Schlussfolgerungen daraus zu ziehen. Schon jetzt macht sich Groll unabhängig von dem jüngsten Überfall dafür stark, im Bahnhofsbereich über eine Videoüberwachung nachzudenken und zählt weitere Schritte auf, die die Stadt bereits zur Erhöhung der Sicherheit vollzogen hat, etwa bestellte zusätzliche Straßenlaternen.
„Populistische Sichtweisen und Forderungen helfen bei der Thematik nicht weiter“, warnt Groll zudem.