Verzögerung bei Sanierung aufgrund von Lieferproblemen: Wiedereröffnung erst nächstes Jahr
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. Die Hoffnung beziehungsweise der Plan, das Neustädter Freibad nach seiner Sanierung noch in diesem Jahr in Betrieb zu nehmen, es zu erproben und eventuelle Fehler zu entdecken und zu beheben, hat sich zerschlagen. „Erhebliche Lieferschwierigkeiten lassen einen geordneten Betrieb nicht zu“, sagt Bürgermeister Thomas Groll voller Bedauern: Die Entscheidung sei dem Magistrat nicht leicht gefallen – vor allem vor dem Hintergrund, dass auch in diesem Jahr Bürger nicht in den Urlaub fahren und das Freibad quasi ein attraktiver Naherholungsort sei. Eine Öffnung sei aber auch vor diesem Hintergrund nicht sinnvoll: „Lieber präsentieren wir den Besuchern im Mai 2022 ein schönes und funktionsfähiges Bad – als jetzt ein Stückwerk ohne Türen und Duschen, das zu Recht Anlass für Kritik gibt. Wir machen die Arbeiten lieber geordnet fertig und eröffnen dann nächstes Jahr eines der schönsten Bäder der Region mit Matschspielplatz, großem Schirm überm Kinderbecken und einer tollen Rutsche. Das Herz sagt, mach auf – aber der Verstand sagt, mach’s langsam, aber richtig.“
Vor etwa einem Monat hatte die Stadt noch mit einem Öffnungstermin Ende Juli gerechnet. Es hatte Schwierigkeiten mit dem Trockenbauer und Corona-bedingte Lieferprobleme gegeben – letztere blieben auch bestehen, wie Groll berichtet. Beispielsweise fehlten noch Türen, und die Sanitärräume seien auch nicht fertig.
„Der Schreiner hat trotz frühzeitiger Bestellung immer noch keine Lieferzusage für die Türen gemacht. Und der Liefertermin für die Spinde ist auch nicht bekannt“, erklärt Groll. Außerdem seien aufgrund der notwendigen Erdarbeiten die Becken nicht gut zu erreichen. Rollrasen wäre eine Lösung gewesen, dies sei aber durch die Witterung erschwert worden, sagt der Bürgermeister. Notlösungen seien aber schlicht nicht zielführend – das habe auch Alex Schmeh, der das Bad künftig betreibt, bestätigt: „Gerade in diesen besonderen Zeiten einer Pandemie müssen beispielsweise die Hygienevorschriften strikt eingehalten werden – das wäre aber bei mobilen Toiletten, die wir hätten einsetzen müssen, deutlich schwieriger geworden.“
Das Beachvolleyballfeld gehört übrigens aus Spargründen der Geschichte an: Weil dort Erdaushub entsorgt werden konnte, nutzte die Kommune die Gelegenheit und verfüllte das ehemalige Feld mit Erde. Da sie diese nicht an anderer Stelle entsorgen musste, habe die Stadt Tausende Euro gespart – doch keine Sorge, betont Groll: Nächstes Jahr werde an anderer Stelle im Freibad ein neues Feld geschaffen – dort solle dann nach einer Idee Schmehs auch ein „Beachbereich“ mit Sand und Liegestühlen entstehen. Außerdem werden am Freibad drei Plätze für Wohnmobile gebaut, für die auch Versorgungssäulen und eine Entsorgungsstation geplant sind. Die Stadt habe dafür zusätzliche 50 000 Euro an Fördermitteln erhalten und bekomme auch für den Wasserspielplatz weitere 150 000 bisher nicht eingeplante Euro. Somit summieren sich die Fördermittel auf insgesamt zwei Millionen Euro. Die Stadt steuert zur Sanierung 1,4 Millionen Euro bei.